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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Macht will mich nicht. Sie will meinen Bruder.“
    Das überraschte Rule. „Du merkst doch nicht –“
    „Still jetzt“, sagte Isen. „Toby, geh bitte zu den anderen Kindern ins Gemeinschaftshaus.“
    Toby nickte, sagte aber leise und wild entschlossen zu seinem Vater: „Ich will da nicht hin. Ich will nicht in Sicherheit sein, wenn alle anderen es nicht sind!“
    „Nicht mehr als ich, wenn du in Gefahr wärst. Aber mich beruhigt es, wenn ich dich in Sicherheit weiß. Und es ist meine Rolle, in den Kampf zu ziehen, und deine, hierzubleiben. Du hast heute die schwerere Aufgabe. So wie Benedict und die anderen, die nicht mit uns in den Kampf ziehen. Zu warten ist sehr schwer.“
    „Ich – ich will mit dir gehen. Ich will Lily und Cynna zurückholen. Du musst sie zurückbringen.“ Tobys Stimme bebte nicht, aber sie war kurz davor. „Aber ich verstehe nicht, warum du und Großvater, ihr beide, gehen müsst.“
    Rule warf seinem Vater, der rechts von ihm stand, einen Blick zu. Isen ergriff das Wort. „Du verstehst doch, was heute Abend geschehen wird? Du verstehst, dass wir nicht einfach nur zwei Clanmitglieder retten?“
    Toby nickte. „Es geht nicht nur um sie, sondern auch um den Clan, um die Erinnerungen und um die DAME .“
    „Ja. Du musst auch wissen, dass ein Rho nicht den Krieg ausrufen kann, um dann selbst nicht am Kampf teilzunehmen. Ich muss bei diesem Kampf dabei sein, weil die Zauber der Rhej ohne die Clanmacht vielleicht nicht wirken. Und ohne deinen Vater würden wir Lily und Cynna gar nicht erst finden.“ Er gab Rule einen Klaps auf den Rücken. „Nicht, dass ich ihn zurückhalten könnte, wenn Lily in Gefahr ist. Aber wir brauchen ihn auch.“
    Toby schniefte, nickte und stand so gerade, wie es einem neunjährigen Jungen überhaupt möglich war. „In Ordnung. Bis später, Großvater.“ Sein Ton war herausfordernd.
    Isen legte die Hand auf Tobys Kopf. „Ja, bis später. Das verspreche ich dir, ob du an ein solches Versprechen glaubst oder nicht. Geh jetzt mit Sybil mit.“
    Die Kinderpflegerin führte Toby weg. Er würde im Gemeinschaftshaus warten, zusammen mit den anderen Kindern, deren Väter heute Abend in den Kampf zogen.
    Es waren nur wenige. Nur die, die einen Talisman zum Schutz gegen Mentalmagie hatten, würden kämpfen, und davon hatte die Rhej, obwohl sie auf Schlaf verzichtet hatte, in den sechsundzwanzig Stunden, seitdem Lily und Cynna entführt worden waren, nur zehn Stück herstellen können. Dazu hatte sie einen Zauber aus den Erinnerungen verwendet – einen längst in Vergessenheit geratenen Zauber, der noch aus der Zeit vor der Gründung Roms stammte. Ein Zauber, der im Großen Krieg angewendet worden war und seitdem nie wieder.
    Diese Talismane würden sie gegen die Chimei schützen – doch sie wussten nicht, wie sehr. Noch nie hatten Lupi gegen eine Chimei gekämpft. Erst wenn sie ihr gegenüberstanden, würden sie herausfinden, wie gut der Schutz tatsächlich war.
    Doch obwohl nur ein Dutzend von ihnen heute kämpfen würde, würden in wenigen Augenblicken alle Nokolai in den Krieg ziehen. Wenn weder Rule noch sein Vater zurückkamen, würde Benedict der Rho der Nokolai – und den Krieg weiterführen.
    Denn das war für Lupi der Zweck des Krieges: Er endete erst, wenn der Feind besiegt war. Gefechtspausen mochte es geben, aber keinen Waffenstillstand.
    Gegen einen Feind waren alle Lupi schon in den Krieg gezogen – gegen die Feindin ihrer DAME , vor mehr als dreitausend Jahren. Dass sie nun weit entfernt in einer anderen Welt lebte und für die meisten nicht erreichbar war, änderte nichts daran. Sie lagen weiter im Krieg mit der Erzfeindin und würden es so lange sein, bis sie tot oder für immer besiegt war.
    Isen bedeutete seinen beiden Söhnen mit einem Blick, ihm zu folgen. Gemeinsam traten die drei mit langen Schritten zu der wartenden Menschenmenge.
    Die Lupi verstummten. Warteten.
    Als die drei Männer die Mitte der Wiese erreicht hatten, blieben sie stehen. Rule und Benedict bauten sich beiderseits ihres Rho auf und traten zwei Schritte zurück.
    Isen hob die Arme und sagte mit lauter Stimme: „Nokolai! Ihr kennt unsere Feinde. Ihr wisst, was sie getan haben. Zweimal schon haben sie einen der unseren angegriffen – während einer Kindsfeier und in einem Krankenhaus. Zweimal sind sie gescheitert. Und jetzt haben sie unsere Auserwählte, die von der dame Auserwählte –“
    Ein Knurren erhob sich aus Hunderten von Kehlen, die nicht für ein Knurren

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