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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Treppe lag –, war durch Magie und einen Riegel versperrt. Die andere Tür führte in ein winziges Badezimmer mit einer chemischen Toilette, einem winzigen Waschbecken und fünf Fünf-Gallonen-Flaschen Wasser.
    „Hier haben sie sich vermutlich vorher selbst versteckt. Sie hatten nicht geplant, diesen Ort als Gefängnis zu nutzen.“ Die Glühbirnen waren ein besonders seltsamer Fund, denn in ihrer Zelle gab es gar keine Elektrizität, wie sie recht schnell herausgefunden hatten. Die Birnen an der Decke brannten trotzdem.
    „Ich wette, einiges von dem Zeug war schon hier, als sie es zu ihrem Versteck auserkoren haben. Das meiste ist ganz schön alt, als wenn es hier jemand schon vor Jahren gelagert hätte.“
    „Kann sein.“ Unter den Fundstücken waren auch fünf Birnen, die im Gegensatz zu denen an der Decke nicht brannten. Lily hatte eine davon zerschlagen und versuchte gerade, die längste Scherbe aus dem Sockel zu lösen. „Ihr Zeitplan ist wohl durcheinandergeraten, als Johnny sich allein an Cullen gewagt und sich damit selbst in Gefahr gebracht hat. Ich wette, auf lange Sicht haben sie etwas anderes für uns geplant. Sie sind nur noch nicht so weit.“
    „Das könnte sein. Bist du fertig?“ Sie streckte ihre Hand aus.
    „Besser bekomme ich es nicht hin.“ Lily gab ihr die lange Glasscherbe.
    Cynna nahm sie und schloss die Augen. Mit verschränkten Beinen dasitzend, bewegte sie die Lippen, aber Lily hörte keinen Laut.
    Der Zauberer hatte Cynna entführt, bevor er und die Chimei den Wahnsinn über die Innenstadt hatten regnen lassen. Nachdem sie Nettie auf dem Clangut abgesetzt hatte, hatte sie auf dem Weg zurück zu Sams Höhle an einer Ampel gehalten. Da hatte sie der Schlafzauber getroffen. Das war alles, was sie noch wusste, als sie in einem alten Kastenwagen aufwachte, die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    Zwei junge Schlägertypen hatten sie bewacht. Mitglieder der Padres, dachte Lily, danach zu urteilen, was Cynna über ihre Kleidung und ihre Tattoos zu berichten wusste.
    Unvermittelt beendete Cynna ihren stillen Chant und schnitt sich mit dem Glas in den Arm. Blut quoll aus dem nicht sehr tiefen Schnitt. Schnell zog sie ein Plastikmesser hindurch.
    „Sieht irgendwie nicht anders aus“, sagte Lily zweifelnd. Nur, dass das Plastik immer noch makellos weiß aussah, ohne einen Tropfen Blut daran. Seltsam.
    „Mal sehen, was es so kann.“ Cynna riss eine Seite aus einem Magazin und zog das Messer über das Papier – das sich teilte, als sei das geriffelte Plastik eine Rasierklinge. Sie grinste. „Verdammt, bin ich gut.“
    „Das stimmt, aber habe ich dir schon gesagt, dass du immer mehr wie Cullen klingst?“
    „Ich glaube, ja. Hast du noch eins für mich?“
    Sie hatten drei Plastikmesser gefunden. Jetzt, da sie wussten, dass Cynnas Zauber funktionierte, brauchten sie noch mehr Glasscherben, die allerdings mindestens fünf Zentimeter lang sein mussten. „Die restlichen Stücke sind nicht lang genug. Ich zerbreche noch eine Glühbirne.“
    Die nächste Birne zersplitterte in viel zu viele Teile. Lilys Lippen wurden dünner. Ihre Hand zitterte leicht, als sie nach der nächsten Birne griff. Ganz ruhig, sagte sie sich. Es war noch nicht alles aus, nur weil es mit dieser einen Glühbirne nicht geklappt hatte.
    Die nächste Birne brach perfekt und schenkte ihnen drei lange, hübsche Scherben. Lily gab ihr eine. „Ich sollte lieber erst die Splitter aufkehren.“ Sie hatten einen Besen, einen richtigen Besen. Den wollten sie mit den geschärften Plastikmessern an einem Ende anspitzen.
    „Warte, bis ich fertig bin. Hierfür brauche ich viel Konzentration.“ Cynna schloss wieder die Augen.
    Sie achteten sehr darauf, was sie laut sagten. Lily hatte zwar weder eine Kamera noch Wanzen gefunden, aber sie konnte auch etwas übersehen haben. Und Cynna glaubte, ihre Entführer seien möglicherweise in der Lage, sie mit magischen Mitteln zu belauschen. „Sie können uns nicht ununterbrochen überwachen“, hatte sie gesagt, „weil sie auch noch andere Sachen zu tun haben, und um uns magisch abzuhören, müssen sie sich konzentrieren. Aber wir gehen am besten davon aus, dass sie uns hören.“
    Lily hatte gefragt, ob diese Art des Zuhörens mentale Magie sei oder eine andere Methode. Denn Erstere würde auf sie nicht wirken, aber ein Zauber, der Geräusche auffing, würde ihre Stimme wie die jedes anderen auch auffangen.
    „Nein, das ist keine Mentalmagie“, hatte Cynna gesagt, „aber ich habe

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