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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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keinen blassen Schimmer, wie es gemacht wird. Es ist bekannt, dass es möglich ist, aber ich glaube nicht, dass es in dieser Welt jemanden gibt, der weiß, wie.“
    „Außer Johnny, meinst du?“
    „Möglicherweise. Er wusste über Cullen Bescheid, oder? Ich habe darüber nachgedacht. Wenn diese Chimei schon ein paar hundert Jahre alt ist, dann kennt sie vielleicht viele seit Langem in Vergessenheit geratene Zauber. Deswegen konnte ihr Zauberer auch diese Schlafzauberbombe werfen. Sie hat es ihm beigebracht.“
    Deswegen sang Cynna jetzt einen tonlosen Chant, um Plastikmesser in eine tödliche Waffe zu verwandeln. Und als Lily die übrigen Glassplitter zusammengekehrt hatte, erwähnte sie nicht, was sie weiter mit dem Besen vorhatten.
    Es war gut möglich, dass sie ihnen ihre Waffen abnehmen würden. Die Chimei war mächtig. Und der Zauberer auch. Aber Lily war etwas aufgefallen, was sie Cynna mit kryptischen Worten hatte mitteilen können.
    Als Rule gesagt hatte, dass nach Meinung der Rhej die Chimei in den Clanerinnerungen nicht auftauchte, war Lily enttäuscht gewesen. Aber möglicherweise war es auch ein Vorteil, ein sehr großer Vorteil sogar.
    Denn es bedeutete, dass die Chimei nicht wusste, wie viel den Lupi ihre Kinder bedeuteten. Sie hatte einen großen Fehler begangen, als sie eine Frau entführt und bedroht hatte, die mit einem Lupuskind schwanger ging.
    Und noch wichtiger war: Die Chimei war sich ganz offensichtlich nicht darüber im Klaren, wer Cynna war. Lilys Freundin und Cullens Frau, ja, das wussten sie und deswegen hielten sie sie einfach für eine besonders wertvolle Geisel.
    Das war sie auch. Aber darüber hinaus war Cynna die Schülerin der Rhej. Und Lily war sich ziemlich sicher, dass die Chimei nicht einmal wusste, wer die Rhejes waren, ganz zu schweigen davon, was sie ihren Clans bedeuteten. Und ganz sicher wusste sie nicht, dass sie die Hüterinnen der Erinnerungen waren.
    Der Zauber, den Cynna jetzt anwendete, stammte aus einer der frühesten Erinnerungen, aus der Zeit des Großen Krieges. Deswegen musste sie ihn chanten, konnte nicht die Muster, die in ihre Haut geritzt waren, nutzen.
    Und noch eines war der Chimei unbekannt: das Band der Gefährten.
    Die Vogelfrau und Johnny hatten sich sehr viel Mühe gegeben, Lily und Cynna so zu verstecken, dass weder Drachensinne noch eine menschliche Gabe sie aufspüren konnten. Und laut Cynna hatten sie sich dabei auch geschickt angestellt. Cynnas Findesinne waren durch die Schutzbanne so gedämpft, dass sie, wie sie behauptete, von ihrem Gefängnis aus nicht einmal den Himmel finden würde.
    Aber das Band der Gefährten scherte sich nicht um Erde und Schutzbanne. Wie immer wusste Lily ganz genau, in welcher Richtung sich Rule befand und wie weit weg er war.
    Er würde sie hier herausholen, sie und Cynna. Und er würde nicht allein sein. Und deshalb mussten sie sich bereithalten.
    Der Himmel war dunkel verhangen, die Sterne und der Mond hinter den Wolken versteckt, die ihre Wasserlast einfach nicht ausschütten wollten. Auf der Versammlungswiese war es so voll wie zwei Abende zuvor. Aber heute rannten keine Kinder ausgelassen durcheinander. Keine Frauen lachten und tanzten. Heute waren nur Lupi gekommen.
    Die Nokolai zogen in den Krieg.
    An einem Ende der Wiese umarmte Rule seinen Sohn. „Wir sehen uns ja bald wieder.“
    Toby entwand sich ihm. „Vielleicht. Versprechen kannst du es mir nicht, sonst hätte Großvater dir nicht die Clanmacht des Thronfolgers abgenommen.“
    „Der Rho hat das getan“, korrigierte Rule ihn. Ihm die Macht des Thronfolgers abzunehmen, war notwendig gewesen. Aber der Schmerz über den Verlust war immer noch groß.
    Toby wiederholte Rules Worte, aber seine Miene drückte pure Starrköpfigkeit aus. „Das hat der Rho doch nur gemacht, weil ihr beide getötet werden könntet.“
    Rule nickte. „Das stimmt. In einem Kampf weiß man nie, was passiert, und wir dürfen es nicht riskieren, die Clanmacht ganz zu verlieren. Aber ich bin ein sehr guter Kämpfer – und dein Großvater wurde bisher noch niemals besiegt.“
    Toby runzelte mürrisch die Stirn. „Aber nur, weil er noch nicht gegen Onkel Benedict gekämpft hat.“
    „Das ist wahr.“ Rule wurde die Kehle eng.
    Toby sah Benedict an, der groß und grimmig zu Rules Linken stand. „Das ist aber nicht für immer, dass Onkel Benedict die Thronfolgermacht hat.“
    Benedict sagte ernst: „Das ist wie immer die Entscheidung des Rho. Aber ich will sie nicht. Und die

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