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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gemacht waren.
    „Sie haben sie und die Schülerin unserer Rhej entführt. Ihr kennt Cynna. Ihr wisst, dass sie schwanger ist, ein Kind dieses Clans trägt, ein Lupuskind. Sie bedrohen sie. Sie bedrohen das Kind.“
    Das Knurren wurde lauter. Einige der jüngeren Männer hatten sich nicht mehr in der Gewalt und wandelten sich.
    „Aber Cynna ist mehr als eine Mutter, so wertvoll eine Mutter auch ist. Sie haben uns die Hüterin unserer Erinnerungen genommen! Die, die mit der dame spricht! Sie sind Geschöpfe der DAME , sie beide – die Auserwählte und die zukünftige Rhej. Sie haben sie beide in ihrer Gewalt!“
    Jetzt heulten sie – aus Menschen- und Wolfskehlen gleichermaßen.
    „Unsere Feinde sind mächtig. Täuscht euch nicht. Eine – die Chimei – ist alt und schlau und kann nicht getötet werden. Sie kann die Wahrnehmungen von Hunderten zur selben Zeit beeinflussen. Sie nährt sich von Angst. Man hat mir gesagt, falls es ihr gelinge, Gestalt anzunehmen, wäre sie mächtiger als irgendein Wesen auf dieser Erde seit dem Großen Krieg. Auch ihr Zauberer hat Macht und verfügt über Zauber, die wir nicht kennen, und er wird von ihr geschützt, wird also schwierig zu töten sein. Und sie haben Verbündete, Menschengangs. Wir haben es mit gefährlichen Feinden zu tun.“
    Das vielstimmige Knurren, das ihm antwortete, war leise, und Rule verstand ganz deutlich: „Wen kümmert das?“
    „Aber auch wir haben einen Zauberer. Und eigene Verbündete – einige hier, einige woanders.“ Isen winkte – und eine riesige schwarze Gestalt landete am anderen Ende der Wiese. Zwei Reiter saßen rittlings auf seinen Schultern nahe bei seinem Nacken. Eine alte Frau. Und ein Mann, der sich noch von einer Herzverletzung erholte – und der sehr gut mit Feuer umgehen konnte.
    „Nokolai.“ Jetzt sprach Isen mit normaler Lautstärke. Jeder einzelne Mann und Wolf auf der Wiese verstummte und lauschte. „Unsere Rhej hat mit mir gesprochen – weil die DAME zu ihr gesprochen hat.“
    Totenstille. Kein Treten von einem Bein auf das andere, kein Rascheln von Kleidung, kein schnelles Atmen war zu hören.
    „Die dame hat unserer Rhej nur ein Wort gesagt.“ Seine Stimme war nun leicht und leise, als plaudere er. Nur weil Lupi so gute Ohren hatten, konnten sie ihn bis in die letzten Reihen verstehen. „Ein Wort.“ Er wartete und donnerte dann: „Nokolai – ich rufe zum Krieg!“

 
    37
    Die Glühbirnen brannten ohne Unterbrechung. In einem fensterlosen Raum, in dem das Licht sich nicht änderte, war es schwer einzuschätzen, wie viel Zeit vergangen war. Waren sie schon zwei Tage hier? Auf jeden Fall länger als einen Tag, dachte Lily, aber wie viel länger, hätte sie nicht sagen können.
    „Gin“, sagte Cynna und breitete ihre Karten aus.
    „Du luchst mir noch alle meine Phantasiemillionen ab.“
    „Ich habe jetzt, wenn ich richtig gezählt habe, dreihunderttausend mehr als du. Du bist nicht ganz bei der Sache.“
    Nein, sie war zu sehr damit beschäftigt, sich Sorgen zu machen.
    Rule hatte sie bereits gefunden. Sie hatte gespürt, wie er näher gekommen und dann ungefähr in hundert Meter Entfernung stehen geblieben war. Und dann war er wieder gegangen. Das war schon sehr lange her.
    Er muss einen Plan machen, dachte sie. Und ein Plan brauchte seine Zeit. Die lange Verzögerung musste nicht bedeuten, dass ihm etwas zugestoßen war. Er war am Leben, immerhin das wusste sie.
    Aber würde Kun Nu nicht erfreut sein, wenn sie eine zweite Geisel hatte, mit der sie Lily erpressen konnte? Würde sie nicht Lilys Entsetzen genießen, wenn sie Rules bewusstlosen Körper in das kleine Gefängnis zu Lily und Cynna warf?
    Lily stemmte sich hoch. „Ich kann nicht gut warten. Nichts zu tun, ist schwer für mich. Ich werde ein paar Stretchübungen machen.“
    „Uns warten zu lassen, gehört zu Vogelfraus Plan. Oder ich sollte vielleicht lieber sagen: dich warten zu lassen“, sagte Cynna sachlich, während sie die Karten wieder einsammelte. „Ob ich kribbelig und nervös werde, juckt sie nicht.“
    „Ich weiß. Ich muss mich trotzdem bewegen.“
    Lily legte sich auf den Boden und streckte die Arme über den Kopf. Sie versuchte sich nur auf ihre Übung zu konzentrieren.
    Die Erde stöhnte. Und bewegte sich.
    Es war ein leises Stöhnen, beinahe ein Grummeln – als wenn die Steine um sie herum sich über irgendetwas beschwerten –, und Lily spürte es wie einen Schauder am ganzen Körper.
    Sie blickte Cynna an und sah die Angst in den

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