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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Schwester immer angelacht hatte, die pummeligen Ärmchen ausgestreckt … Ji Wun, der an seinem Geburtstag so selbstbewusst in seinem neuen Staat herumstolziert war … An Mei, deren schüchternes Lächeln die Blumen zu einer frühen Blüte gebracht hätte – jedes Kind so anders als Li Lei und so kostbar …
    Die Zeit verging. Sie wusste nicht, wie lange sie schon so dasaß, bis sie sich endlich wieder aufrichten und wieder von Neuem beginnen konnte zu warten.
    So viel schuldete sie ihnen. Sie hatte nicht die Gabe, mit den Toten zu sprechen. Aber wenn einer dieser geliebten Geister noch hier war, wenn sie nach ihr greifen und ihre Wut herausschreien oder weinen oder ihr einfach nur nahe sein wollten – nun, sie war hier.
    Solch eine einfache Gabe, die sie sich selbst so sehr wünschte! Trotz ihrer Angst. Sie fragte sich, ob ihr Vater sie für das Schicksal seiner Familie verantwortlich machte … aber eigentlich glaubte sie nicht daran. Sicher begleitete der Wahnsinn die Toten nicht in ihr Reich, und Wu An war nie jemand gewesen, der anderen die Schuld gab, ohne sie nicht auch bei sich selbst gesucht zu haben.
    Doch als sie es erfuhr, hatte sie denselben Gedanken gehabt. Als Sam erzählte, was Luan widerfahren war und dass ihre Familie tot war, hatte sie gefürchtet, der Zauberer habe sie gestraft, weil er eigentlich hinter ihr her gewesen war.
    Ja, Li Leis Mutter war schön und kämpferisch gewesen. Ihrer Tochter hatte sie viel von diesem Kampfgeist und sehr wenig von ihrer Schönheit vererbt. Doch das war gut so, denn große Schönheit konnte ein Fluch sein. Aber neben ihrem Charakter hatte sie ihrer Tochter auch noch ein besonderes Geschenk vermacht: die Gabe der Magie.
    Ya Bai war in einem kleinen Bergdorf in der Nähe der Mine aufgewachsen, der Wu An seinen Reichtum verdankte. Viele dort besaßen Spuren von Dämonenblut; das war nichts Ungewöhnliches. Ya Bai hatte mehr als nur eine Spur. Niemand wusste, welche Art von Dämon es gewesen war, oder wollte es nicht sagen, noch war bekannt, wann die Paarung stattgefunden hatte. Aber in den Adern von Li Leis Mutter floss starke Magie.
    Der Zauberer hätte Li Lei sicher zusammen mit den anderen getötet, die magische Kräfte besaßen, doch sie war nicht hier gewesen. Jeder hätte ihm sagen können, dass sie schon vor langer Zeit gegangen war. Sein eigener Blick hätte ihm das sagen können. Daher hatte er die Chimei nicht nach ihrer Familie ausgesandt, weil er Li Lei gesucht hatte, um sie umzubringen.
    Dessen war sie sich fast sicher.
    Vor einem Jahr und sieben Monaten hatte Li Leis Stiefmutter den Mann mit nach Hause gebracht, den Li Lei heiraten sollte – den Sohn eines Kaufmanns, verschämt und langweilig. Ein Mann, der sich leicht hätte führen lassen. So dachte ihre Stiefmutter, und auf ihre Art war es nett gemeint, denn Li Lei brachte die meisten Männer zur Weißglut.
    Aber er lebte in Peking. So weit weg! Und doch hätte sie sich überwinden können zuzustimmen, wenn nicht das andere Geschenk ihrer Mutter gewesen wäre, das der Magie. Ein Blick auf den Mann und Li Lei wusste, dass sie ihren Stammbaum nicht mit dem seinen mischen konnte.
    Vielleicht hätte sie nicht erwarten sollen, dass ihre Stiefmutter ihr glaubte. Aber ihr Vater hätte es tun sollen. Sie sagte ihm, dass sie diesem Mann niemals Kinder schenken würde. Genauso wie ihre Mutter gewusst hatte, dass sie Wu Ans Tochter bekommen würde, und nur diese eine, wusste Li Lei, dass sie nie Kinder haben würde, wenn sie gehorchte und ihn heiratete.
    Aber sie musste Kinder haben – wenigstens eins. Das Blut ihrer Mutter verlangte es, genauso wie auch ihr eigenes Herz.
    Aber ach, wie ermüdend, dass sie sich nun wieder mit diesen alten Geschichten beschäftigte. Lernte sie denn nie, ihre Gedanken im Zaum zu halten? Li Lei konzentrierte sich mit Körper und Geist auf den Augenblick. Wie bitter und schwer er auch sein mochte, dieser Moment gehörte ganz allein ihr.
    Ihr linkes Knie tat weh. Sie hatte es sich gestern gestoßen, als sie dem Schlag eines Fuhrmanns ausgewichen war, der endlich aufgehört hatte, sein Zugtier zu schlagen, um die Faust nach ihr auszustrecken. Ihr Bauch schmerzte vor Trauer. Ihre Gedanken wurden langsamer.
    Nach einer Weile kitzelte der beißende Geruch von Rauch ihre Nase. Das war nichts Ungewöhnliches, wenn überall in der Stadt Kochfeuer brannten, aber mit dem Geruch kam auch eine andere Empfindung. Eine, die sie gut kannte, für die sie aber keinen Namen hatte.
    Einige

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