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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ausrichten, dass einer seiner Leute eine Fährte gefunden hat, die dann aber irgendwann aufhörte. Er will wissen, wie es dem Opfer geht. Und ich auch.“
    „Cullen lebt. Außerdem reagiert er auf einen fiesen Zauber, der ihn fast umgebracht hätte. Und damit wäre es dann mein Fall.“
    Cody schwieg für eine Weile. „Dagegen kann ich wohl nichts machen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal auf der Seite der Bundespolizei erlebe.“
    „Manchmal fühlt es sich tatsächlich seltsam an.“ Auf einmal lagen ihr ein Dutzend Fragen auf der Zunge. Fragen, die nichts mit dem Fall zu tun hatten. Oder mit der Gegenwart. Nur mit Mühe schob sie sie beiseite und stellte nur die, die wichtig waren.
    Immer noch keine Spur von der Waffe. Keinerlei Spuren, die hätten gesichert werden können. Sie sprachen gerade darüber, welche Rolle das Büro des Sheriffs bei den Ermittlungen spielen würde, als es an der Tür klopfte. „Ich muss auflegen“, sagte sie schnell, zog ihre Waffe und steckte das Telefon zurück in ihre Hosentasche.
    Rule öffnete die Tür. Es war Jason. Auf ihr Nicken hin rollte er ein zusammengefaltetes Bett ins Zimmer. Unter dem Arm trug er ein großes Bündel Decken.
    Die Decken sagten: „Mist, ich kriege keine Luft.“
    „Moment.“ Jason legte die Decken auf den Boden und hob die oberste hoch, unter der ein ein Meter siebenunddreißig großer, finster dreinblickender Gnom zum Vorschein kam.
    Max hatte wachsame kleine Augen, die tief unter buschigen graumelierten Brauen lagen. Seine Nase bog sich hinunter zu seinem Kinn wie ein Tropfen geschmolzenen Wachses. Er hatte beinahe gar keine Lippen, und seine Haut hatte die Farbe von Pilzen. Seine Schultern waren breit, sein Hals praktisch nicht vorhanden, und sein Anzug hätte aus den zwanziger Jahren stammen können. Der schwarze Filzhut auf seinem kahlen Kopf passte perfekt dazu. Die neonpinkfarbenen Socken weniger.
    Er strich seine Anzugjacke glatt und brummte leise etwas von Idioten und Versagern.
    „Schöne Socken“, sagte Lily.
    Er betrachtete zufrieden seine Füße. „Gan hat sie mir geschenkt. Die dumme Frau hat den schlechtesten Geschmack der dreizehn Welten, aber ficken, das kann sie. Sag mal, möchtest du –“
    „Nein“, sagte Lily entschieden.
    „Habe es mir fast gedacht. Du bist ja die Auserwählte.“ Sein Blick wanderte zu Cynna, die immer noch auf dem einzigen Stuhl im Raum saß. Statt sie zu fragen, ob sie mit ihm ficken wolle – seine übliche Begrüßung, wenn er freundlich gestimmt war –, sah er von ihr zu Cullen, der reglos auf dem Bett lag, und ging zu ihm.
    „Verrückter Mistkerl“, murmelte er. „Jetzt haben sie dich aber wirklich erwischt, was? Gut, dass Rule so schlau war, mich anzurufen. Der Killer ändert also sein Aussehen?“
    Erst nach einem Moment begriff Lily, dass er sie fragte und nicht Cullen. „Vielleicht verwirrt er auch nur ihre Sinne.“ Knapp beschrieb sie, was die verschiedenen Zeugen gesehen hatten. „Wenn es eine echte Illusion gewesen wäre, würde er doch für alle gleich aussehen, oder nicht?“
    Max drehte sich zu ihr um. „Du bist gar nicht so blöd, was? Das stimmt zwar nicht ganz, aber immerhin ein bisschen. Ja, eine echte Illusion würde für alle gleich aussehen. Dieser Typ macht etwas viel Einfacheres. Hört sich an, als hätte er jedem Einzelnen vorgemacht, den zu sehen, den er auch erwartet hatte, woraufhin ihre Hirne die entsprechende Person ganz von selbst eingesetzt haben.“
    „Warum hat er nicht einfach allen gesagt, ihn gar nicht zu sehen?“
    „Weil er kein verdammter Idiot ist. Bei so vielen Menschen musste er gesehen werden, damit niemand gegen ihn stieß.“ Seine Augenbrauen zogen sich zu einem möglicherweise nachdenklichen Stirnrunzeln zusammen. „Das ist mächtige Mentalmagie. Große Kunst. Ganz große Kunst.“
    Das ließ Lily besorgt fragen: „Kann diese Art von mentaler Magie auch bei dir wirken?“
    Max schnaubte. „Wohl kaum. Jemandem zu sagen, was er zu sehen hat – das ist schon beinahe Zwang. Und ich mag es nicht, wenn man mich zu etwas zwingt.“
    „Mein Vater auch nicht“, sagte Rule trocken, „aber diese Magie scheint auch bei ihm gewirkt zu haben.“
    „Der arme Kerl ist genetisch eben nicht so gut ausgestattet wie ich.“ Mit einem äußerst merkwürdigen Gesichtsausdruck drehte er sich zu Cynna um. Erst nach einem Moment erkannte Lily, dass er lächelte.
    Allerdings lächelte er nicht Cynna an. Sondern ihren Bauch.
    Max marschierte zu Cynna und

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