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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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die Heirat infrage zu stellen.
    Lily seufzte. Es sah ihr gar nicht ähnlich, keine Fragen zu stellen.
    Aber sie war nicht die Einzige, die Fehler gemacht hatte. Rules Ärger musste schon seit einer Weile vor sich hinköcheln, aber er hätte das Thema schon viel früher anschneiden oder es noch ein bisschen länger auf der Herdplatte stehen lassen sollen. Zum Beispiel bis sie nicht mehr versuchten, ein unsterbliches Wesen davon abzuhalten, die ganze Stadt zu zerstören und eine Welle illegaler Immigration auszulösen, die möglicherweise der Untergang der Zivilisation war.
    Sie tippte mit ihrem Stift auf das Notizbuch. Wie viele von diesen Chimei gab es überhaupt? Wie sollte man sie aufhalten, wenn sie gar nicht Gestalt annahmen?
    Am besten war es, das alles einmal zu Papier zu bringen. Zuerst schrieb sie die wesentlichen Punkte darüber auf, was Sam ihnen über die Chimei gesagt hatte. Das Abkommen hinderte sie nicht daran. Aber vielleicht würde es ihr später nicht möglich sein, ihre Notizen jemandem zu zeigen. Sie notierte sich, das später herauszufinden, und machte dann erst mit ihrem Gespräch mit Li Qin und mit Rubens Anruf weiter. Anschließend saß sie einfach da, mit dem Stift auf den Tisch tippend.
    Vor dreihundert Jahren hatte ihre Großmutter den Geliebten der Chimei getötet. Ein komischer Gedanke, dass ihre Großmutter älter als die Vereinigten Staaten sein sollte – aber der Punkt war, dass man die Chimei aufhalten konnte, indem man ihren Partner tötete. Doch wäre das nur eine vorübergehende Lösung und keine, die für Lily infrage käme. Sie war ein Cop. Sie verhaftete Menschen. Sie brachte sie nicht um.
    Natürlich hätte Lily die Chimei ganz legal töten können, wäre sie zu töten gewesen. Aber die Chimei war nicht menschlich. Das Gesetz war sehr schwammig in Bezug auf Nicht-Menschen, aber direkt nach der Wende, als zahlreiche Kreaturen durch die Energiewinde hierher geweht worden waren, hatte der Kongress den Mitarbeitern der Einheit einen recht großen Handlungsspielraum gegeben.
    Aber sie war kein staatlicher Auftragskiller, verdammt. Ihre Auffassung von ihrer Arbeit sah anders aus.
    Und außerdem war sie selbst nicht hundertprozentig menschlich.
    Ihre Gedanken gerieten kurz ins Stocken – wie ein schneller geistiger Schluckauf, der sie so gründlich unterbrach wie eine Sirene.
    Sie verstand, was sie daran störte. Ihr Selbstbild geriet ins Wanken. Bis zum letzten Jahr hatte sie sich selbst ja noch nicht einmal für begabt gehalten. Sensitivität wurde nicht als Gabe gesehen, denn sie wehrte Magie ab und wirkte sie nicht – war also das genaue Gegenteil.
    Als sie herausgefunden hatte, dass es doch eine Begabung war, sensitiv zu sein, war sie erschüttert gewesen. Freilich nicht lange. Aber jetzt war es, als … als würde sie herausfinden, dass sie nicht ganz Frau war.
    Was bedeutete es, „Drachenblut“ in sich zu haben?
    Eine den Drachen eigene Fähigkeit hast du bereits angefangen auszubilden, hatte Sam gesagt. Und dass sie es nicht wahrhaben wollte.
    Gedankensprache? So redete sie nur mit ihm, und ihre Gespräche mit dem schwarzen Drachen konnte sie wohl kaum nicht wahrhaben. Wie sollte es ihr möglich sein, mit anderen in Gedankensprache zu reden, wenn ihre Gabe sie daran hinderte, Magie anzuwenden? Wollte sie das überhaupt?
    Unwillkürlich begann Lily diese Fragen aufzuschreiben. Bei „Wie sollte“ hielt sie inne.
    Ihr Notizbuch konnte dem Gericht als Beweismittel vorgelegt werden. Und über Gedankensprache und Drachenblut wollte sie nur sehr ungern in einem Kreuzverhör befragt werden.
    Also wandte sie sich wieder der ursprünglichen Frage zu. Was konnte sie gegen die Chimei ausrichten?
    Aus dem, was Li Qin gesagt hatte, schloss sie, dass von dem Band zwischen der Chimei und ihrem Geliebten die Körperlichkeit der Chimei abhing oder ihre Fähigkeit, die Sinne anderer zu manipulieren. Oder beides. Darüber musste Lily mehr erfahren.
    Großmutter , schrieb sie. Und unterstrich es. Und setzte Cullens Namen daneben. Entweder die Chimei oder ihr Geliebter sahen ihn als echte Bedrohung. Vielleicht hatte er eine Idee, wie die Verbindung zwischen den beiden unterbrochen werden konnte, ohne es zu einem Mord kommen zu lassen.
    Okay – einmal angenommen, sie fand den Zauberer. Ein paar Dinge wusste sie bereits über ihn, und dank Dr. Davis hatte sie auch einen ersten Anhaltspunkt. Angenommen, es würde ihr gelingen, das Band zwischen ihm und der Chimei zu durchtrennen – Vielleicht

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