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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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komme nicht dran. Eigentlich müsste doch das Notlicht angehen, aber ich kann nichts sehen!“
    „Schscht.“ Rule tätschelte die kleine Hand und versuchte, die Panik des Wolfs zu ignorieren. Jetzt musste der Mann die Entscheidungen treffen. „Wir kommen hier schon raus. Ich muss nur einen Moment nachdenken.“
    Könnte die kokette Praktikantin der Killer sein? Doch den Gedanken verwarf er sofort wieder. Er war ja nicht die Zielperson. Das war Cullen, und kein vernünftiger Killer würde sich in einem Aufzug einschließen, weit weg von seinem Ziel. Nein, der wäre jetzt schon im vierten Stock oder auf der Treppe auf dem Weg dorthin.
    Aber das Feuer …
    Er runzelte die Stirn. Warum brannte es?
    Das ergab keinen Sinn. Warum sollte ein Killer, der sich unbemerkt durchs Haus bewegen konnte, die Elektronik kurzschließen und ein Feuer entfachen, um zu seiner Zielperson zu gelangen? Plante er, Cullen abzuschießen, wenn er evakuiert wurde?
    Wenn ja, war er dumm. Für einen Killer, der wie jeder x-Beliebige aussehen konnte, gab es viel einfachere Methoden. Es sei denn, die ganze Situation war eine Illusion? War so etwas möglich?
    „Können Sie sie öffnen?“, wiederholte die Praktikantin jetzt lauter. „Es heißt ja, man soll bei einem Stromausfall im Aufzug bleiben, aber das will ich nicht. Ich will nicht.“
    Er würde so vorgehen müssen, als wenn das Feuer, der stecken gebliebene Aufzug und alles andere auch real wären. Sonst wäre er wie eingefroren, blockierter als jeder andere feststeckende Aufzug. „Ja, wir müssen hier raus.“ Rule gelang es, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. Seine Stirn war feucht, doch das konnte sie nicht sehen. „Ich werde die Türen öffnen, um zu sehen, wo wir sind. Dazu brauche ich beide Arme.“
    „Oh. Oh, natürlich. Die Türen.“ Ihr Lachen war zittrig, aber sie ließ ihn los. „Sie lassen sich doch öffnen, ja?“
    Wurde der Rauchgeruch stärker?
    „Ich glaube, ja.“ Er packte die Kanten der Türen und schob sie mit aller Kraft auf. Vor ihm lagen Dunkelheit, Rauch und Lärm. Jetzt konnte er Rufe hören – die Treppe, hierher, bleib ruhig, wo ist Maria, hol den Rollstuhl, Maria! Beeilung, Treppe, oh Gott, oh Gott, hilf mir, kann jemand bitte …
    Er sah nach oben. Zwar konnte er nichts erkennen, aber seine Nase sagte ihm, dass der Rauch aus dieser Richtung kam. Als er nach unten blickte, sah er genauso wenig. Offenbar war der Strom überall ausgefallen. Der Rauch minderte ebenfalls seine Sicht. Er begann, die Wand, die vor den aufgeschobenen Türen lag, abzutasten.
    Ja. Dort waren Öffnungen. Durch die käme er hier heraus.
    Vor Erleichterung schauderte er. Sein Wolf beruhigte sich, bereit, jetzt da er wusste, dass er nicht gefangen war, dem Mann die Führung zu überlassen. Rule sank auf ein Knie, tastete nach der Öffnung und fand sie.
    Sowohl über als auch unter ihnen waren die Außentüren zu den Stockwerken aufgesprungen, anders die Innentüren ihrer Aufzugskabine. In vielen neueren Systemen, wie dem in Rules Gebäude, wurde der Aufzug bei einem Stromausfall mit Batteriebetrieb ins Erdgeschoss gefahren, wo sich die Türen dann automatisch öffneten. Das war hier nicht geschehen, aber immerhin hatten sich die Türen in wenigstens zwei Stockwerken geöffnet. Und dort müsste jetzt eigentlich ein Notlicht brennen, so wie es das Mädchen gesagt hatte.
    Mit anderen Worten, die Technik spielte verrückt. „Eine Magiewelle?“, murmelte er. Oder war es Absicht? Irgendwie hatte der Zauberer die Technik des Krankenhauses ausgeschaltet.
    Und es war keine Illusion. Rule wollte einfach nicht glauben, dass eine simulierte Situation so detailliert sein konnte, dass sie nicht existierenden Rauch einschloss.
    Wenn das also alles real war, bedeutete das, dass der Killer dumm war oder dass er aus irgendeinem Grund nicht sein Erscheinungsbild verändern konnte?
    Der Angriff auf Cullen war perfekt ausgeführt gewesen, leise und konzentriert. Das war nicht das Werk eines dummen Mannes gewesen. Es musste wohl so sein, dass seine Illusionen den Zauberer heute im Stich ließen.
    „Was ist denn?“
    „Nichts. Wir kommen hier raus“, sagte er zu dem Mädchen, erhob sich und fand seine Begleiterin in der Dunkelheit dort, wo er sie vermutet hatte. Er packte aufmunternd ihre Arme. „Wir hängen zwischen zwei Stockwerken fest, aber die Türen unter uns lassen sich öffnen.“ War es das Erdgeschoss oder der erste Stock? Den Keller hatten sie vermutlich noch nicht erreicht, aber sicher

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