Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
überlegen, dass es unmöglich war, ihre Absichten zu erahnen. »Wenn die Großen Alten schon einmal Krieg geführt haben, um sie aufzuhalten, würden sie dann nicht jetzt wieder eingreifen, wenn sie tatsächlich versuchen sollte, die Weltherrschaft zu übernehmen?«
    »Nicht auf direkte Weise. Weder sie noch die anderen Großen Alten dürfen Welten betreten, in den Menschen leben. Der Große Krieg wurde von denen, die auf der Seite meiner Dame gekämpft haben, auch geführt, um eben dieses Verbot durchzusetzen.«
    »Die guten Großen Alten haben sich freiwillig diese Einschränkung auferlegt? Für immer?«
    Er spreizte die Finger. »Uns wird gelehrt, dass sie ihre Realität geändert haben, um den jüngeren Rassen eine Gelegenheit zu geben, sich eine eigene zu schaffen.«
    Jetzt wurde es eindeutig zu mystisch für Lily. Sie begann wieder mit den Fingern zu trommeln. »Warum Ruben? Warum sollte sie ihn ausschalten wollen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich kann nur vermuten. Jemand mit seinen hellseherischen Kräften und in seiner Stellung könnte ihren Plänen gefährlich werden. Aber mit Sicherheit weiß ich das nicht.«
    Es war alles so schwammig. Einen richtigen Grund, die Oberschlampe zu verdächtigen, hatten sie nicht, aber wenn man so wenig von ihren Plänen, Methoden und Kräften wusste, konnte man alles so drehen, dass es in dieses Szenario passte. Lily fühlte sich an das Mittelalter erinnert, als man noch glaubte, hinter jeder Krankheit und jedem Unglück steckte der Teufel. »Wenn die Kuh keine Milch mehr gibt, dann hat sie Schuld«, murmelte sie.
    »Wie bitte?«
    »Schon gut.« Vielleicht lag es auch an ihr. Der stechende Schmerz machte es ihr schwer, sich zu konzentrieren oder einen Gedanken zu Ende zu denken. Diese verfluchten Schmerzen. Hätte nicht Gott oder die Evolution oder wer oder was auch immer es nicht so einrichten können, dass Schmerz nicht wehtat?
    Rule runzelte die Stirn, mehr nachdenklich als verärgert. »Möglicherweise war der Anschlag auf Ruben die Idee ihres Stellvertreters und passt eher in seine Pläne als in ihre.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wenn Robert Friar ihr Stellvertreter ist – «
    »Langsam, langsam, ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?«
    »Es ist ihr nicht erlaubt, direkten Einfluss zu nehmen, also kann sie nur andere für sich agieren lassen, so wie meine Dame. Warum nicht Friar? Er ist gerissen und vorsichtig und reich, verfügt bereits über Anhänger, eine Organisation, und er hasst uns.«
    Sie sah ihn an, unruhig und gereizt, ohne zu wissen, warum. »Du weißt aber schon, dass das reine Spekulation ist, oder? Es gibt Hinweise darauf, dass Friar dahinterstecken könnte, aber die sind reichlich dünn. Es reicht gerade, um weitere Nachforschungen in diese Richtung zu rechtfertigen, zu mehr nicht. Wir haben nichts, das auch nur im Entferntesten auf ihre Beteiligung hinweisen würde, und erst recht nichts, das sie mit Friar in Verbindung bringen würde.«
    »Ich darf doch auch mal eine Vorahnung haben«, sagte er sanft, »auch wenn mir Rubens Treffsicherheit fehlt.«
    Finster betrachtete sie ihre Hand. Die, die noch zu gebrauchen war. »Ich glaube, ich werde eine Zeit lang schwer zu ertragen sein.«
    Er strich leicht über ihre Wange. »Ich bin hart im Nehmen. Das halte ich schon aus.«
    Sie blickte auf. »Du glaubst wirklich, dass sie dahintersteckt, nicht wahr?«
    »Isen glaubt es. Bevor ich mich ihm anschließe, will ich erst seine Begründung hören, aber ich habe Vertrauen in sein Urteilsvermögen. Außerdem – « Plötzlich verstummte er und runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Red weiter.«
    »Wenn sie einen Angriff auf uns und unsere Welt planen würde«, sagte er langsam, »wüsste unsere Dame davon. Und sie würde sie mittels ihrer Stellvertreter aufhalten.« Er hielt inne und suchte Lilys Blick. » Wir sind die Stellvertreter der Dame. Die Lupi. Sie spricht nur selten zu uns, durch eine Rhej. Das ist jetzt nicht geschehen. Aber sie hat etwas getan, was sie noch nie getan hat, seitdem sie uns erschaffen hat: Sie hat uns eine zweite Auserwählte geschenkt.«

24
    Am nächsten Morgen war Arjenie noch vor Sonnenaufgang wach. Ihr Körper war immer noch auf Ostküstenzeit eingestellt. Außerdem war sie gestern Abend früh schlafen gegangen – und doch ohne die zweite Tasse Kaffee.
    Kurz nachdem Isen verkündet hatte, dass sich irgendeine geheimnisvolle Frau gegen die Lupi verschworen hatte, wurde Arjenie zu verstehen gegeben, dass sie nun müde war. Genau

Weitere Kostenlose Bücher