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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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haben, er kann es ja nicht ständig tun. Die Chancen stehen also gut für uns. Und selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass er in meinem Krankenhauszimmer gelauscht hat, wird er nicht viel gehört haben. Genauso wenig wie ich nämlich. Isen habe ich gehört, weil Rule sein Handy laut gestellt hatte, aber die anderen waren nicht nahe genug an Isens Telefon. Rule hat ein grobes Protokoll für mich getippt. Ohne das hätte ich der Unterhaltung überhaupt nicht folgen können. Deshalb bezweifle ich, dass Friar es gekonnt hätte.«
    Doch auch das beruhigte Arjenie nicht. »Sie wissen nicht, was er hören kann. Sie haben nicht das Recht, jemand anderen in Gefahr zu bringen, wenn Sie so wenig wissen.«
    »Arjenie, das ist mein Job«, sagte Lily mit müder Stimme. »Das tue ich jeden Tag. Ich treffe Entscheidungen, die sich anschließend als hilfreich oder als schädlich erweisen, und fast immer stehen mir dabei nur sehr wenig Informationen zur Verfügung.«
    Ah, arme Lily. Isen wusste, dass es nicht ihre Verletzung war, die ihr so zu schaffen machte. Die würde sie in den nächsten Tagen und Wochen frustrieren und wütend machen und beunruhigen – Menschen heilten so schrecklich langsam! – , aber deswegen würde sie nicht niedergeschlagen klingen. Ihr Kopf wusste, dass sie nicht für LeBrons Tod verantwortlich war, doch ihr Herz sagte ihr etwas anderes.
    Isen verstand nur allzu gut, welche Last sie trug, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um sie darauf anzusprechen. Jetzt galt es, Licht auf ein anderes Thema zu werfen. Er sah Arjenie an. »Lily glaubt, dass jemand planmäßig versucht, die Einheit zu sabotieren. Ruben Brooks wurde beinahe getötet. Er wird für einige Zeit nicht in der Lage sein, seine Arbeit wiederaufzunehmen, vielleicht sogar nie wieder. Das hängt von dem Heilungserfolg ab. Dann wurde Lily beinahe getötet. Es liegt in Lilys Verantwortung herauszufinden, ob Sie an den Anschlägen auf Ruben Brooks und sie selbst beteiligt waren.«
    »Ich?« Arjenie war fassungslos. »Aber ich war doch hier! Hier in Kalifornien, meine ich.«
    »Isen«, sagte Lily warnend, »tu das nicht … «
    »Ich fürchte, du hast das nicht allein zu entscheiden«, sagte er sanft zu ihr. »Arjenie, Lily vermutet, dass es einen Verräter beim FBI gibt. Wer sonst hätte die Gelegenheit gehabt, Brooks das zu verabreichen, was den Herzinfarkt ausgelöst hat? Aber es könnten auch mehr als ein Agent oder Angestellter darin verwickelt sein.«
    Nachdenklich kaute Arjenie auf ihrer Lippe. Das gefiel ihm an ihr. Sie war so gesprächig und selbstbewusst wie Benedict schweigsam und reserviert, aber sie wusste, wann sie sich Zeit zum Nachdenken nehmen musste.
    Auch niemand anders sagte etwas. Lilys Schweigen war ganz besonders laut. Isen wusste, was sie sagen wollte: Es war dumm und unverantwortlich, einem Verdächtigen mitzuteilen, wessen er verdächtigt wurde.
    Selbstverständlich hatte sie recht. Aber worin Arjenie Fox auch verwickelt war, sie würde niemandem etwas zuleide tun. Sie wusste etwas über den Anschlag auf Brooks oder vermutete etwas, aber sie gehörte keiner Verschwörung an, die die Einheit sabotieren oder ihre Mitglieder ausschalten wollte. Nicht absichtlich, und nicht infolge des Bindezaubers. Sie war, dachte er, eine praktizierende Wicca im eigentlichsten Sinne, die von ganzem Herzen an deren Grundsatz glaubte: Und schade niemandem . Wenn sie jemandem durch ihre Handlungen Schaden zugefügt hatte – und sei es nur, weil sie keine Kontrolle über diese Handlungen gehabt hatte – , würde sie sich zutiefst schuldig fühlen. Doch das tat sie nicht.
    »Mir fällt niemand ein, der als Verräter infrage kommen würde«, sagte Arjenie schließlich. Sie klang beinahe ebenso müde wie Lily. »Aber natürlich würde ich genau das sagen, wenn ich einer der mir gut bekannten Verräter wäre, also hilft es nicht weiter. Leitet Mr Croft nun die Einheit?«
    »Ja«, sagte Lily.
    »Werden Sie ihm von meiner Gabe und meinem Vater berichten und dass ich mich auf dem Clangut befinde und so weiter?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Arjenie seufzte. Benedict bewegte sich näher zu ihr, doch dieses Mal nicht, um einen möglichen Angriff abzuwehren. Er wollte sie in die Arme schließen. Isen wusste es so sicher, als wenn Benedict es laut verkündet hätte.
    Nach dieser unwillkürlichen Bewegung blieb Benedict wieder reglos stehen, doch Isen konnte die Sehnsucht seines Sohnes beinahe schmecken. Das Herz wurde ihm schwer. Er konnte so

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