Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
was ihm gehört, gehört auch uns. Alles, was uns gehört, gehört auch ihm.«
    Arjenie hatte gewusst, dass der gesamte Besitz des Clans auf den Namen des Rhos lief, aber nicht, was es bedeutete. Und auch jetzt noch hatte sie Mühe, es zu begreifen. »Na gut, sagen wir mal, Ihnen gehört etwas, das ein anderer Clansmann haben will. Wem gehört es?«
    »Mir. Ich kann beschließen, es ihm zu geben, aber das bleibt mir überlassen. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass er mich darum bittet, denn in diesen Fragen spielt der Status eine Rolle. Erinnern Sie mich daran, dass ich Ihnen das Elstern-Spiel erkläre. Das spielen unsere Kinder und Jugendlichen sehr gern, und manchmal auch die Erwachsenen, wenn auch nur mit guten Freunden. Aber wenn der Clan selbst etwas benötigt, dann gehört es dem Clan.«
    Das Elstern-Spiel? Sie schüttelte den Kopf, entschlossen, ausnahmsweise mal beim Thema zu bleiben. »Und der Rho entscheidet, was der Clan braucht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Was ist, wenn Sie einen habgierigen Rho haben? Einen, der das, was er will, mit dem verwechselt, was der Clan braucht?«
    »Ein Rho, der für selbstsüchtig gehalten wird, würde sehr schnell herausgefordert. Und irgendwann wäre er kein Rho mehr.«
    »Wie hört man denn auf, Rho zu sein?«
    »Indem man stirbt.«
    Sie erschauderte. »Diese Kämpfe enden mit dem Tod?«
    »Manche ja.«
    »Ist Isen je – «
    »Nein. Nicht weil er habgierig gewesen wäre. Ganz sicher kann ich das nicht sagen, dazu bin ich nicht lange genug bei den Nokolai – über interne Herausforderungen spricht man nicht außerhalb des Clans. Also könnte ich theoretisch nur nichts davon wissen. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Für Isen ist nichts so wichtig wie die Nokolai. Vielleicht noch seine Söhne, aber über den Clan geht ihm nichts. Wenn er herausgefordert wurde, dann nicht, weil er habgierig gewesen wäre.«
    »Sie sind noch nicht lange bei den Nokolai? Was meinen Sie damit? Ich dachte, Lupi werden in ihre Clans hineingeboren?«
    »Hören Sie auf, so viele Fragen zu stellen.«
    Sie grinste. »Warum?«
    Er schnaubte. »Kommen wir doch lieber darauf zurück, was für eine Wirkung Glas auf Sie hat. Offensichtlich ist Ihre Gabe an Luft gebunden. Da es keine menschliche Gabe gibt, können wir keine menschlichen Vorbilder heranziehen, aber es scheint mir, als – «
    Eine tiefe Stimme knurrte: »Du solltest sie bewachen. Während ihr beide hier von Gaben und Herausforderungen schwadroniert, hätte ich euch in aller Ruhe um die Ecke bringen können.« In der Tür zum Flur stand Benedict, die Hände in der Hüfte.
    Ungerührt warf Cullen einen Blick über die Schulter. »Klar, das hättest du, egal ob mit oder ohne Vorwarnung. Aber ich wusste, dass du da bist. Ich habe gestern Abend das Haus mit Schutzbannen versehen.«
    Das Komische war, dass auch Arjenie nicht überrascht war, obwohl sie weder die Haustür gehört noch Benedict im Flur gesehen hatte. Nein, es war, als hätte sie gewusst , dass er hier war. Nur dass sie erst gemerkt hatte, dass sie es wusste, als er etwas gesagt hatte. »Hi«, sagte sie erfreut.
    Benedict nickte ihr zu, wandte sich aber an Cullen. »Cynna kommt nach Hause. Sie ist ziemlich erschöpft. Es war sehr anstrengend für sie.«
    Cullen ging. Er sagte nicht: »Auf Wiedersehen, nett, mit Ihnen geplaudert zu haben«, oder Ähnliches – er ging einfach, eilig. Dieses Mal hörte sie, wie die Haustür sich öffnete und wieder schloss. »Er ist eher von der spontanen Sorte, was? Doch ist das wohl für jemanden mit einer Feuergabe normal. Geht es Cynna gut?«
    »Das wird schon wieder. Wo ist dein Stock?«
    »In meinem Zimmer. Ich brauche ihn nicht mehr.«
    Er musterte sie misstrauisch und ging auf sie zu. »Lass mich deinen Knöchel sehen.«
    »Dann bitte mich darum.«
    »Wenn du etwas dagegen hast … «
    »Mir die Gelegenheit zu geben zu widersprechen, ist nicht dasselbe, wie mich darum zu bitten. Du bist es gewohnt, anderen Befehle zu erteilen. Das funktioniert bei den Wachen, die dir unterstehen. Aber ich unterstehe dir nicht. Mich musst du bitten.«
    Er zog einen Mundwinkel hoch. »Meine Art ist effizienter.«
    »Wenn dein Hauptziel im Leben Effizienz ist, kannst du genauso gut gleich sterben.«
    Das überraschte ihn. Sein Kopf zuckte zurück. »Wie bitte?«
    »Das ist die effizienteste Art, sein Leben zu leben: Wenn man ein paar Sekunden nach der Geburt stirbt. Puff . Fertig.« Sie wischte sich die Hände ab, um es ihm zu demonstrieren.

Weitere Kostenlose Bücher