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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sie noch klein war, ebenfalls nicht. Einige von Mrs Asteglios Regeln behielt Rule bei, zum einen, weil sie sinnvoll waren, und zum anderen, weil er Toby eine Kontinuität bieten wollte. Aber er sah nicht, was dagegen sprach, Hamburger zum Frühstück zu essen. Selbst ein menschlicher Junge braucht morgens Proteine, pflegte er zu sagen.
    Und Toby war kein Mensch. Er war ein Lupus, auch wenn er sich erst in einen Wolf wandeln würde, wenn er in die Pubertät kam. Lupi brauchten große Mengen an Protein, auch vor dem Wandel.
    »Ich fürchte, ich habe keine Zeit mehr«, sagte Lily. »Ich muss mich duschen und anziehen, sonst schaffen wir es nicht mehr pünktlich zur Schule.« Es war ihre Idee gewesen, Toby morgens zur Schule zu fahren. Eigentlich hätte Rule es übernehmen können. Und auch die Wachen hätten diese Aufgabe ausnahmslos freudig übernommen – und würden es vielleicht auch tun müssen, wenn ihre Arbeit sie in Beschlag nahm. Aber Lily waren die wenigen Minuten mit Toby allein im Auto wichtig.
    Toby nickte. »Dad kann dir einen machen, den du mitnehmen kannst. He, Dad!« Er wurde aufgeregt. »Hast du ihr erzählt, dass – «
    »Noch nicht«, sagte Rule, »und es sollte eine Überraschung sein, also zieh dich an, bevor du sie verdirbst.«
    Toby kicherte, warf Lily einen verschmitzten Blick zu und rannte davon.
    Staunend schüttelte Lily den Kopf. »Der hat aber heute Morgen Hummeln im Hintern. Rule, was diese Überraschung angeht – «
    Im selben Moment sagte er: »Was diese Briefe angeht – «
    Sie sahen sich an. Lächelten. »Okay«, sagte sie. »Von den Briefen war zuerst die Rede, also fangen wir damit an. Aber schnell, ich muss unter die Dusche.«

3
    »Wir reden, während ich koche«, sagte Rule und ging in Richtung der Küche, die neben dem Eingang lag.
    Die Küche ihrer Eltern war zwar größer, aber im Vergleich zu der in ihrer alten Wohnung war diese hier riesig. Bisher hatte sie allerdings eine Küche nur gebraucht, um eine Kaffeemaschine und einen Kühlschrank dort abzustellen, doch seit Neuestem lernte sie Kochen. Langsam. »Ich habe keinen Hunger. Ich habe vor dem Laufen gegessen.«
    »Ein Joghurt-Smoothie ist keine Mahlzeit.«
    »Für dich vielleicht nicht. Außerdem habe ich eine Banane gegessen.«
    Er holte das Hackfleisch aus dem Kühlschrank. »Ich bereite dir einen Hamburger zu. Du musst ihn ja nicht essen. Wie viele Drohungen hast du erhalten?«
    »Keine, die ich ernst nehmen würde.«
    »Das ist keine Antwort.« Er begann, einen Fleischfladen zu formen.
    Lily bückte sich, um die große Grillpfanne hervorzuholen, und reichte sie ihm. »Sieben insgesamt. Sechs waren an die FBI -Außenstelle adressiert. Einer ging nach Quantico. Zwei dieser Verrückten haben sogar mit ihrem Namen unterschrieben«, sagte sie trocken. »Sie wurden überprüft und eindringlich verwarnt. Die restlichen Briefe beinhalten offene und versteckte Drohungen.«
    »Sag mir ganz genau, mit was sie dir drohen.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Einer war ganz traditionell: ›Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen.‹ Von dem haben wir ein paar gute partielle und einen vollständigen Fingerabdruck, aber bisher hat sich noch keine Übereinstimmung ergeben. Die anderen … Rule, sie sind übel, aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Verfasser es nicht bei Worten belassen werden. In den allermeisten Fällen will ein Briefschreiber nur Dampf ablassen, und es kommt zu keiner Eskalation.«
    »Anscheinend war das jemandem nicht genug. Er hat deinen Wagen beschmiert und die Reifen zerstochen.«
    »Was bedeutet, dass wir sein Bild brauchen, oder nicht?« Sie stellte die Pfanne auf das Kochfeld. »Mittlere Hitze?«
    »Ein bisschen mehr. Ich will diese Briefe sehen.«
    »Das bringt doch nichts. Du würdest nur – «
    »Lily.« Er warf die Fleischfladen in die Pfanne – eins, zwei, drei, vier, fünf. Mindestens zwei waren für ihn, vielleicht auch drei. Toby schaffte keine zwei dieser dicken Frikadellen. »Ich werde nicht in Panik geraten. Denkst du denn, ich hätte nicht auch Drohbriefe erhalten?«
    Natürlich. Sie kam sich dumm vor. »Du meinst, du kannst unterscheiden, wann es eine echte Drohung ist, wann nur Vorsicht geboten ist und wann du ihn nicht ernst nehmen musst?«
    »Es ist immer zumindest Vorsicht geboten.«
    »Okay. Und wie viele Briefe hast du bekommen, seitdem Friar in all diesen Talkshows erscheint?«
    Er erstarrte. Dann zuckten seine Lippen. »Ach so … zeigst du mir deins, zeig ich dir

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