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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht«, sagte er. Seine Stimme war ruhig. Bildete sie es sich nur ein oder klang er auch grimmig?
    Als Nächstes wandte Lily sich an Arjenie. »Hat man Ihnen erklärt, wer sie ist?«
    »Ich weiß nicht, welche sie Sie meinen.«
    »Das heißt, Sie wissen nicht Bescheid. Ich werde Ihnen … sagen wir, ich gebe Ihnen die Kurzfassung der Kurzfassung. Fragen können Sie später stellen. Wenn Lupi von ihr sprechen – manche nennen sie auch ›die Oberschlampe‹ – meinen sie die Große Alte, die sie bekämpfen. Zu diesem Zweck wurden sie erschaffen. Wir nennen ihren Namen nicht, keinen ihrer vielen Namen, weil sie ihn hören könnte. Sie kann nicht direkt in unserer Welt agieren, und das ist auch gut so, denn ihre Macht übersteigt unsere Vorstellungskraft. Über dreitausend Jahre war sie anscheinend eingesperrt oder irgendwie geschwächt oder anderswo beschäftigt. Auf jeden Fall war sie nicht hier aktiv. Bis letztes Jahr. Davon wissen Sie. Außerdem hat sie versucht, mich zur Hölle zu schicken, was ihr sogar gelungen ist, wenn auch nur zum Teil.«
    »Was?«, rief Arjenie. »Das wusste ich nicht.«
    »Davon haben Sie nichts gehört oder gelesen, und das werden Sie auch nicht. Ruben kennt die Geschichte, aber sie ist nicht in den Akten des Büros. Damals erlitt sie eine Schlappe, aber wir haben Grund zu der Annahme, dass sie einen der Höllenfürsten zu ihrem Avatar gemacht hat.«
    Arjenies Herz schlug zu schnell. Ihr Mund war trocken. Mit schwacher Stimme sagte sie: »Die Großen Alten gibt es wirklich? Und diese … « Sie sah zu Isen. »Sie glauben, die steckt hinter den Anschlägen auf Ruben und Lily?«
    Er lächelte sanft. »Oh ja.«
    Lily sah sie wieder an. »Sie haben sicher Fragen. Ich muss Sie aber bitten, sie erst später zu stellen. Sie sagten, Friar könnte nicht hören, was hier auf dem Clangut gesagt wird.«
    Verwirrt nickte Arjenie.
    Lily wandte sich an Isen. »Deswegen bist du davon überzeugt, dass sie dahintersteckt, oder?«
    Er hob die Hände. »Ich kann mir keinen anderen Grund denken, warum Friars Gabe hier blockiert sein könnte. Du?«
    »Heilige Scheiße«, sagte Rule plötzlich. Eine Hand hatte er auf den Tisch gelegt. Sie ballte sich zur Faust. »Natürlich.«
    Benedict lehnte sich zu Arjenie und erklärte ihr leise: » Sie ist nicht allwissend, aber sie ist hellhörig und hellsehend, auch in anderen Welten. Sie hört und sieht, was auf der Erde geschieht, nur nicht dort, wo sich Lupi aufhalten. Unsere Natur blockt sie. Wenn Friar seine Gabe von ihr hat, würde es erklären, warum er uns hier nicht hören kann.«
    »Das ist noch nicht erwiesen«, warnte Lily. »Möglicherweise hat sie Friar rekrutiert. Das passt zu dem, was wir wissen, aber das ist nicht gerade viel. Bisher haben wir weder eine Bestätigung dafür, dass Friar ein Hellhörer ist, noch dass er uns hier nicht belauschen kann.«
    Arjenie rutschte unruhig hin und her. Ach, wie gern hätte sie es ihnen gesagt! »Das ist … es ist einfach … « Zu viel. Sie sprang auf. »Entschuldigen Sie mich. Ich brauche mal eine Minute.«
    Angst schmeckt immer unterschiedlich. Heute Abend schmeckte sie bitter, mit einem Hauch von Verzweiflung. Sie verließ den Tisch, ohne zu wissen, wohin – sie wollte nur weg, irgendwohin, wo sie mit ihrer Angst allein war.
    Schließlich fand sie sich in der Küche wieder. Doch sie wurde nicht ruhiger. Sie stand am Küchentresen, die Arme um sich geschlungen, und aus irgendeinem Grund wusste sie, dass Benedict ihr gefolgt war. Ihr Herz flatterte vor Angst und anderen Gefühlen, die sie nicht benennen konnte.
    Sie könnten alle sterben. Auch Benedict. Das könnte sie nicht ertragen. »Ihr redet da über eine Große Alte «, flüsterte sie, ohne sich zu ihm umzuwenden. »Das ist eine Göttin mit kleinem g . Eine Große Alte, die euch vernichten will.«
    Er blieb so nah bei ihr stehen, dass sie die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken spürte. Zwei große Hände legten sich auf ihre Schultern. Sie waren sogar noch wärmer. »Wir müssen es nicht mit ihr aufnehmen. Sie kann nicht hierherkommen oder direkt agieren. Wir haben nur mit ihren Stellvertretern zu tun.«
    »Nur? Das ist schrecklich genug. Wie könnt ihr nur alle so ruhig sein? Isen lächelt die ganze Zeit. Warum?« Sie stieß die Luft aus. »Ich hasse es, Angst zu haben. Ich bin so ein fürchterlicher Feigling.«
    Benedict lachte leise. Sie fuhr herum. »Du lachst!« Am liebsten hätte sie ihn geschlagen.
    Er lächelte sie weiter an. »Ein Feigling,

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