Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
Männern wachte mit einem Eimer und einer Decke darüber. Feuer war ein traditioneller Bestandteil eines Herausforderungskampfes, und Tradition war Stephen sehr wichtig.
Isens Fahrer bremste am Ende der Fahrzeugreihe, die der Männergruppe am nächsten war. Er warf einen Blick auf seine Uhr und nickte. Kurz nach zehn Uhr. Ausgezeichnet.
Er setzte sich gern in Szene.
Jason stieg an der anderen Seite aus. Der Fahrer auf seiner Seite … es war Nettie. Isen hörte die überraschten Ausrufe der Wartenden und öffnete grinsend seine Tür.
Der Lärm verstummte. Acht erstaunte Gesichter starrten ihn an – fünf Etorri, Stephen eingeschlossen, Myron von den Kyffin und die zwei Ybirra, die als Zeugen und zur Unterstützung ihres Lu Nuncios gekommen waren. Plus einem neunten, wütenden Gesicht. Javier war nicht erfreut, ihn zu sehen.
»Du wirkst überrascht«, säuselte Isen und ging zu ihnen. »Myron, wie geht es Billy?«
»Ganz gut, auch wenn er – «
»Was ist das für ein Trick?«, wollte Javier wissen. »Warum bist du hier? Und diese Frau. Wer ist sie?«
Isen blieb stehen und hob leicht die Augenbrauen. »Wenn ich richtig verstanden habe, wurden die Nokolai herausgefordert. Hast du geglaubt, ich würde meinem Thronfolger – der, wie du sicher weißt, heute verletzt wurde – erlauben, in dieser Verfassung zu einem Kampf anzutreten?«
Javier guckte böse. »Er hat die Verletzung nicht angeführt, um einen Aufschub zu erwirken.«
Isen sagte nichts, aber er gestattete sich einen tadelnden Blick.
Myron schnaubte. »Als wenn er das gekonnt hätte. Du hättest doch Zeter und Mordio geschrien, dass er etwas im Schilde führen würde. Rule hat sich die Rippen verletzt, nicht wahr?«, fragte er Isen.
Isen nickte. »Sie werden wieder heilen, aber nicht rechtzeitig für diesen Kampf. Du sagtest, Billy ginge es besser?«
»Er musste nicht einmal operiert werden, aber er muss eine Weile einen Kragen tragen. Danke, dass du Nettie geschickt hast.« Er lächelte sie an. »Wie interessant, dass wir uns so bald schon wiedersehen.«
»Ah, stimmt«, sagte Isen. »Ich glaube, Javier hat gefragt, wer sie ist.« Er bedeutete Nettie vorzutreten. »Dies ist meine Enkelin, Nettie Two Horses.«
Zum ersten Mal ergriff Stephen von den Etorri das Wort. »Niemand bringt eine Frau zu einem Herausforderungskampf mit.«
»Möglich, aber niemand hat festgelegt, dass wir uns nur von männlichen Clanmitgliedern begleiten lassen dürfen. Nettie ist eine Nokolai. Außerdem ist sie Ärztin, Heilerin und Schamanin.« Isen strahlte in die Runde. »Ich gehe nicht davon aus, dass ich ihre Dienste benötige, und Javier hoffentlich auch nicht. Ich möchte dich nicht töten, nur weil du ein Idiot bist, mein Junge.«
»Ich möchte dich auch nicht töten müssen, alter Mann. Wenn du willst, gib gleich jetzt auf und unterwirf dich.«
Isen lachte leise. »Nun ja.« Er zog sein Hemd aus und reichte es Jason. Genau in diesem Moment beschloss der Wind, richtig loszulegen, und schleuderte Sand auf seine nackte Brust. »Ich nehme an, der Kreis ist bereits gezogen?«
»So ist es«, sagte Stephen. »Als Mediator frage ich euch, ob es keinen Weg gibt, diese Differenzen friedlich beizulegen.«
»Die Nokolai müssen für ihren Verrat mit Blut bezahlen.« Javiers Augen glitzerten im Licht der Flammen. »Und die Ybirra fordern diese Schuld ein.«
Isens gut gelaunte Miene fiel in sich zusammen. Er sah Javier an und erlaubte es seiner Clanmacht, sich zu erheben. »Rule hat dir erklärt, was passiert ist. Du wolltest nicht hören, geblendet von Wut und Trauer und der mangelnden Bereitschaft, deinen Fehler einzugestehen. In deiner Blindheit und Arroganz hilfst du unserer Erzfeindin. Der Feindin unserer Dame.« Nach einer Pause senkte er die Stimme zu einem Grollen. »Wenn wir in diesen Kreis treten, wirst du mich töten müssen, um zu gewinnen. Ich werde mich nicht ergeben. Die Nokolai werden sich nicht erniedrigen, sich keiner Lüge unterwerfen, nur weil du dich weigerst, die Realität zu sehen und nicht nur deine Wut.«
Einen kurzen Augenblick flackerte Zweifel in Javiers Augen. Unsicherheit. Isen lächelte grimmig. »Du wirst bluten, Junge, aber ich werde dich nur töten, wenn du mir keine andere Wahl lässt. Ich will nicht, dass Manuel einen Sohn verliert. Ich will nicht, dass unser Volk einen Kämpfer verliert – denn glaub mir, die Zeit wird kommen, da werden wir jeden Kämpfer brauchen. Komm. Unsere Dame braucht uns, uns alle. Du kannst deine
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