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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Herausforderung immer noch zurückziehen.«
    Das war ein Schritt zu weit. Javiers Kopf ruckte zurück, als hätte Isen ihn geschlagen. »Ich werde sie nicht zurückziehen.«
    Verdammter junger Idiot, der glaubte, ein Rückzug wäre mit Feigheit gleichzusetzen. Und er war ein verdammter alter Idiot, weil er den Jungen falsch angepackt hatte. Nun gut. Er sah Stephen an. »Ybirra zieht nicht zurück. Nokolai unterwirft sich nicht. Dann fangen wir wohl besser mal an, was?«

44
    Rule kam genauso plötzlich wieder zu sich, wie er das Bewusstsein verloren hatte. Er lag vollkommen still, erlaubte es keinem Muskel, sich anzuspannen, und nutzte seine anderen Sinne, um Informationen zu sammeln, bevor er die Augen aufschlug.
    Pisse. Der Geruch war so stark, dass er einen Moment brauchte, bevor er die anderen identifiziert hatte, aber Benedict war ganz in der Nähe. José ebenfalls. Und Sammy, Paul, Lucas … war das Brian? Ja, er war es. Doch er roch so krank, dass er ihn fast nicht erkannt hätte. Er hörte ein Herz schlagen … nein, zwei Herzen. Beide schlugen unnatürlich träge, aber stark und gleichmäßig.
    Er lag auf einem harten, rauen Untergrund. Die Luft war kühl und ruhig. Seine Rippen taten weh, aber sonst hatte er keine Schmerzen. Benedict befand sich links von ihm, auch er lag auf dem Boden. José war rechts von ihm. Entweder waren sie immer noch bewusstlos oder sie täuschten es sehr überzeugend vor. Überzeugender als er, denn er war sicher, dass sein Herzschlag sich beschleunigt hatte.
    »Rule? Bist du wach?«
    Brians Stimme. Rule öffnete die Augen. »Sieht so aus.«
    Er befand sich in einem Käfig. Nein, nur eine Wand war vergittert, die anderen bestanden aus Fels. Jemand hatte eine praktische kleine Zelle in den Stein gehauen. Die Decke schimmerte – magisches Licht, aber an einer Oberfläche befestigt und nicht frei schwebend.
    Diese Decke war viel zu nah. Nur sechzig Zentimeter über Rules Kopf, wenn er sich aufsetzte. Zu tief, um zu stehen.
    Panik rupfte an ihm, ein Marionettenspieler, der verlangte, dass er sich bewegte, dass er rannte. Er atmete langsam, bewusst, und blickte sich um.
    Der Uringestank drang aus einem Eimer im hinteren Teil der Zelle, nicht weit entfernt von der Stelle, wo Brian gegen die Steinwand lehnte. Das waren dann wohl die sanitären Einrichtungen. Ihre Zelle war circa dreieinhalb Meter mal zweieinhalb Meter groß und bot gerade genug Platz, um sie alle säuberlich und nackt nebeneinanderzulegen … nein, nicht alle. Nur die Lupi. Und nicht ganz nackt. Rule fasste sich an die Rippen. Sie hatten ihm seine elastische Bandage gelassen. Wie aufmerksam.
    Auf der anderen Seite des Gitters … »Jemand hat umgeräumt«, murmelte er. Er konnte nicht den ganzen Raum überblicken. Seine Zelle lag am Ende einer langen, engen Höhle … die er wiedererkannte, auch wenn der Altar und die singenden Azá und die Strahler an Kabeln fehlten.
    Stattdessen sah er magische Lichter und Elfen.
    Ein, zwei, drei, vier … es mussten Elfen sein. Ein Elf stand ganz in seiner Nähe, circa viereinhalb Meter vom Gitter entfernt, und beobachtete sie mit dem gezogenen Schwert in der Hand. Sein Haar war blau. Die anderen … Rule rutschte näher an die Gitterstäbe heran, geduckt, um der tiefen Decke nicht zu nahe zu kommen.
    Auch die anderen hatten langes Haar – der eine weißes, der andere taubengraues, der Dritte gelbes. Es war nicht blond, sondern hellgelb, wie frische Butter. Sie trugen ärmellose Tuniken und Hosen in leuchtenden Farben. Die Tuniken wurden in der Taille von einem Gürtel zusammengehalten. Aus diesem Blickwinkel konnte Rule erkennen, dass mindestens zwei von ihnen Messer an den Gürteln hängen hatten. Sie waren dünn und wunderschön, anmutig und androgyn und ganz von dem in Anspruch genommen, was sie taten. Was immer das war.
    Einer hatte die Augen geschlossen und bewegte die Lippen. In drei Meter Entfernung neben ihm hockte ein anderer und klopfte rhythmisch auf den Boden, wie auf eine Trommel. Der Dritte machte einen Schritt und blieb dann stehen. Machte einen Schritt, blieb wieder stehen. Die drei Männer bildeten ein Dreieck um – »Ist das ein Tor?«
    Rule hatte noch nie eines mit eigenen Augen gesehen. Er war auf andere Weise in die Hölle transportiert worden, und bei seiner Rückkehr war er bewusstlos gewesen und hatte das einzige offizielle Tor auf der Erde in D.C. nicht miterlebt. Aber er hatte gehört, sie wären wie ein Schimmern in der Luft, wie ein Hitzeflimmern. Das

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