Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
noch nicht bereit.« Er zog eine Grimasse. »Doch das waren sie.«
»Soshis Haustiere?«
»Spinnen. Sie sind groß wie Taranteln, aber sie sind nicht von dieser Welt. Soshi ist mit ihnen verbunden. Er kann durch ihre Augen sehen.«
Die Spinne, die über Arjenies Fuß gelaufen war – hatte sie sie beobachtet? »Bist du sicher, dass dieser Rethna vorhat, uns zu verkaufen? Wir … äh … wir hatten Grund zu der Annahme, dass Friar und ein Sidhe, der sich mit ihm verbündet hat, ein Gesetz brechen, das sich Das Gesetz der Königinnen nennt. Das über den Genozid.«
Brians Augenbrauen hoben sich. »Du kennst Das Gesetz der Königinnen ?«
»Cullen weiß über alles, was er nicht wissen sollte, ein bisschen.« Das stimmte zwar, war aber so, wie er es verstanden wissen wollte, eine Lüge.
»Oh, Seabourne. Na klar. Nein, Genozid wollen sie nicht begehen. Um nicht die Aufmerksamkeit der Königinnen auf sich zu ziehen. Man muss nur ein paar von uns am Leben lassen, und schon ist es kein Genozid.« Er leckte sich die Lippen. »Das Gesetz, das Rethna bricht, hat mit einem Namen zu tun. Wenn man diesen Namen nennt, werden die Königinnen sehr böse. Es ist ein Name, den auch wir nicht laut aussprechen.«
Rule zog die Brauen hoch. »Unsere Erzfeindin ist den beiden Königinnen ein Gräuel?«
Brian nickte schwach. »Es geht nur um Macht. Rethna will mehr. Er glaubt, er bekommt sie von ihr , aber dazu muss er seine Welt von den Königinnen lossagen. Ich weiß nicht genau, was das heißt, aber es dauert lange und muss sorgfältig geplant werden, und wenn die Königinnen es rausfinden, ist er geliefert. Deswegen werden sie uns nicht alle umbringen. Das könnte jemand bemerken.« Wieder leckte er sich die Lippen. »Tut mir leid. Ich brauche … « Er tastete nach etwas an seiner Seite – ein Lederbeutel mit einer Metalltülle.
»Du bist durstig.« Rule nahm die primitive Feldflasche und hielt Brian die Tülle an die Lippen. Der trank gierig.
»Danke«, sagte er, als Rule die Flasche wieder senkte. »Ich finde es furchtbar, dass du hier bist, aber der Gedanke, allein zu sterben, hat mich gequält. Nur jetzt werden die Wythe … « Sein Gesicht verzog sich vor Sorge oder Trauer. Er redete subvokal weiter. »Wenn ich sterbe, geht die Clanmacht verloren. Es gibt niemand anderen, der sie übernehmen könnte, außer meinem Sohn, und der ist zu jung. Viel zu jung.«
Wenn der Rho und sein Thronfolger starben, bedeutete das fast immer, dass die Clanmacht verlorenging. In der Geschichte der Clans war es nur zweimal vorgekommen, dass nach dem Tod eines Rhos ohne einen Thronfolger die Clanmacht an jemand anderen aus der Blutlinie des Gründers gegangen war, aber das spanische Massaker im siebzehnten Jahrhundert bewies, wie selten es vorkam. Und eine Clanmacht konnte nicht an jemanden gehen, der sich noch nicht wandelte. Rule drückte sanft Brians Schulter. »Noch bist du nicht tot. Und mit dem, was du von deinem Bruder bekommen hast, wirst du noch eine Weile aushalten können.«
»Rethna wird mich nicht mitnehmen wollen. Ich bin in zu schlechter Verfassung, um verkauft zu werden. Wenn er geht, wird Friar mir die Kehle durchschneiden. Ich bin ihm nicht von Nutzen.« Er schluckte. »Wir müssen es versuchen.«
»Versuchen … ?«
Lucas’ Stimme klang schläfrig. »Zweimal an einem Tag ausgeknockt. Nimm’s nicht persönlich, Rule, aber ich glaube, ich verzichte in Zukunft lieber auf deine Gesellschaft. Was ist passiert?«
»Schlafzauber«, sagte Brian. »Rethna hat sie selbst entlang der Route hierher ausgelegt. Sie sind auf uns programmiert – uns Lupi – und auf Menschen, damit seine Leute sie nicht aus Versehen auslösen.«
Würde ein Schlafzauber für Lupi und Menschen bei einer Halb-Sidhe wirken? Hatte Arjenie entkommen können?
»Rethna?« Lucas setzte sich auf. »Wer zur Hölle ist … « Sein Blick traf auf Brian. »Brian. Scheiße, Mann.«
Brian versuchte zu grinsen. »Sehe ich so schlimm aus?«
»Du hast schon mal besser ausgesehen.« Er sah Rule an. »Ich schätze, wir sind da, wo wir hinwollten.«
»Wenn auch nicht so, wie wir wollten. Wir befinden uns in der Nähe des Netzknotens. Unsere Gastgeber haben ihm ein kleines Extra zugefügt – ein Tor. Ich nehme an, es führt in die Heimatwelt der Elfen, die du dort siehst.«
»Elfen«, sagte Lucas tonlos, als würde er sich anstrengen, nicht ungläubig zu klingen. Dann warf er einen Blick durch die Gitterstäbe. »Elfen. Leck mich am Arsch.«
»Der Elfenchef
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