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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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konnte. Dann vergeudete sie weitere Minuten mit dem Versuch, Arjenie zu überzeugen, sich in Sicherheit zu bringen. Als Arjenie ihr versicherte, dass sie das nicht vorhatte, hatte Dya geweint und Arjenie gebeten, ihr die Tränen zu geben. Sie wusste, wo der Rest ihrer Dosis war – in einem blauen Fläschchen, das auf dem anderen Koffer stand. Wenn sie ihre Leine straff spannte, einen halben Meter außerhalb von Dyas Reichweite.
    Das war ebenfalls Teil der Bestrafung.
    Arjenie hatte Dya das Fläschchen geholt. Sie hatte ihre Schwester bewusstlos auf einem Haufen aus Pelzen und Seide zurückgelassen und war vorsichtig zurück zu der Zelle gekrochen. Eine Ewigkeit später war Rule aufgewacht. Dann Lucas. Dann Benedict. Als Benedict die Augen öffnete und sie direkt ansah, hatte sie für einen Moment gewusst , dass alles gut würde. Sie hätte ihn anfassen können, durch die Gitterstäbe greifen und ihre Finger mit seinen verschränken können.
    Vor ein paar Minuten war der schwarzhaarige Elf gekommen. Rethna, der ihre Schwester wie ein Tier angebunden hatte und sie leiden ließ. Da hatte Arjenie festgestellt, dass ihre Adrenalindrüsen in der Zwischenzeit ihren Vorrat an Stresshormonen wieder aufgestockt hatten. Elfen waren resistenter gegen Magie als Menschen, und er war ein Elfenfürst. Sie hockte nur ein paar Schritte von ihm entfernt und war sich sicher gewesen, dass er sie sofort entdecken würde.
    Er hatte sie nicht gesehen. Er hatte nur mit Rule gesprochen. Und dann hatte er ihm Schmerzen zugefügt.
    Sie hatte daran gedacht, sich an Rethna anzuschleichen und ihm eins über den Kopf zu ziehen. Doch was, wenn es ihr nicht gelang, ihn bewusstlos zu schlagen? Sie hatte noch nie jemandem auf den Kopf geschlagen und wusste nicht, wie hart man zuschlagen musste. Außerdem kamen damit Benedict und die anderen nicht aus der Zelle frei. Also schob sie sich vorsichtig näher zum Gitter, um zu sehen, ob mit Rule alles in Ordnung war.
    Er behauptete, ja. Er setzte sich auf und redete mit Benedict durch das Gitter. Ihr Herz schlug immer noch nicht wieder normal. Sie sah zu, wie Benedict, Rule und der, der Paul hieß, sich dicht aneinanderdrängten. Was taten sie denn da – oh, sie prüften die Gitterstäbe. Nach einer Minute sagte Rule: »Wir brechen uns eher die Hände, als dass wir die verbiegen. Du hattest recht, Brian.« Dann machte er etwas mit den Fingern seiner gesenkten Hand. Zeichensprache. Warum hatte sie bloß nie Zeichensprache gelernt?
    Benedict rutschte wieder an den Platz, an dem er eben gesessen hatte, und legte eine Hand so, dass sie sie anfassen konnte. Also tat sie es. »Wenn ich nur wüsste, wo mein Schatz ist«, sagte er und sah sie an. »Es würde mir guttun zu wissen, dass sie in Sicherheit ist.«
    Was wollte er ihr damit … oh. Sie schickte mehr Energie in ihre Gabe und flüsterte: »Du willst, dass ich zu Lily gehe und ihr von Rethna erzähle.«
    Er gab einen tiefen zustimmenden Summton von sich.
    »Ich weiß nicht welcher Tunnel der richtige ist.«
    Er hob fragend beide Augenbrauen.
    »Als du bewusstlos warst, habe ich mich ein wenig umgesehen. Drei Tunnel führen hier heraus. Ich weiß, durch welchen wir gekommen sind, aber es gibt noch zwei weitere, und sie liegen nah beieinander. Ich glaube, von hier aus kannst du einen sehen. Der andere liegt etwa sechs Meter entfernt. Einer von beiden muss zu Friars Haus führen. Der andere muss der sein, der auf der Karte des USGS verzeichnet ist. Aber sie führen zu nah aneinander vorbei. Ich weiß nicht, welcher welcher ist. Und beide sind mit Bannen geschützt.« Sie machte eine Pause. »Mit sehr starken Bannen.«
    Seine Finger streichelten über ihre, dann wandte er sich ab und teilte Rule etwas in Zeichensprache mit. Sie konnte es nicht sehen, aber Rule musste wohl geantwortet haben, denn einen Moment später sah er sie an und sagte stumm: Warte.
    Warte ? Was hatte das zu bedeuten? Sie musste sich auf die Lippen beißen, um nicht hysterisch zu kichern. Warten konnte sie gut, aber jetzt war nicht die Zeit dafür. Es musste doch etwas geben, das sie tun konnte.
    Er formte zwei weitere Worte mit den Lippen. Sie konnte nicht erkennen, was …
    »Das Band«, flüsterte er sehr leise. Er bewegte kaum den Mund. »Rule wird es merken.«
    Oh. Er meinte, dass Rule es spüren würde, in welchem Tunnel Lily war, wegen des Bandes der Gefährten. Sie nickte und … Oh, oh. »Da kommt jemand«, flüsterte sie und rückte langsam von Benedicts Hand und ihrer

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