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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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her rutschte, um die Beine besser ausstrecken zu können. Sie beklagten sich zwar eher über abgestandene Luft und nicht über den Gestank, doch selbst sie merkten, dass irgendetwas mit der Luft nicht stimmte. Er hatte einmal einen Artikel gelesen, in dem der Schuldige genannt wurde: TKP , ein organisches Phosphat, das in Triebwerksöl enthalten ist. Wenn das Öl auslief, gerieten die giftigen Dämpfe in den Kabinenraum, weil die Luft direkt aus den Triebwerken gezapft wurde. Die Flugzeuggesellschaften setzten zwar hochmoderne Filter ein, aber Filter waren gegen Dämpfe wirkungslos.
    Das schwere blumige Parfum der Frau zwei Reihen vor ihm machte ihm am meisten zu schaffen. Die Düfte von Rosen, Gardenien und Lilien roch er gern, doch sie passten nicht recht zusammen, vor allem wenn sie allzu üppig an einer Frau hafteten, deren Körperchemie sie säuerlich werden ließ. Rule hätte nichts gegen die Vorliebe der Menschen für Parfums einzuwenden gehabt, wenn sie Aromen ausgesucht hätten, die zu ihrem natürlichen Duft passten.
    Immerhin lenkte der penetrante Geruch ihn ein wenig davon ab, dass er in einer Art hohlen Zigarrenhülle aus Metall gefangen war, die von jemand anderem durch die Luft gesteuert wurde.
    Und das, gab Rule zu, während er dem Drang widerstand, erneut die Position seiner Beine zu verändern, war nicht einmal das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem war, dass er nicht rauskonnte .
    Sein Herzschlag beschleunigte sich. Langsam bis fünf zählend, atmete er ein … hielt die Luft an … atmete auf fünf wieder aus. Noch zwei Runden kontrollierten Atmens, dann würde es schon wieder gehen. Nicht gut, aber gut genug.
    Hauptsache, LeBron merkte nichts. Nicht ängstlich aussehen, das fiel ihm leicht. Darin war er gut. Schwieriger war es, dass ihn sein Geruch oder sein Herzschlag nicht verrieten. Aber es war möglich. Er wollte nicht, dass sein Bodyguard sich auf dem vierstündigen Flug noch unbehaglicher fühlte als ohnehin schon.
    LeBron, der eine Reihe vor ihm auf der anderen Seite des Ganges saß, schien recht gut damit klarzukommen, dass er in einem fliegenden Gefängnis eingesperrt war. Wie es Jeff erging, konnte Rule nicht sagen, denn der saß in der Economy-Klasse. Aber Jeff hatte behauptet, er wäre nicht so klaustrophobisch wie die meisten Lupi.
    Rule wünschte, er könnte dasselbe auch von sich behaupten. Jeff flog Economy, weil in der ersten Klasse nur noch vier Sitze frei gewesen waren – einer für LeBron, seinen Vorgesetzten, einer für Lily und zwei für Rule. Auf langen Flügen musste der Platz neben ihm immer frei sein, damit er nicht im Gang auf und ab ging. Zumindest nicht ständig. Glücklicherweise lagen drei der Sitze zusammen, sodass Lily nun auf der einen Seite saß und der Sitz auf der anderen frei blieb.
    Lily machte Fliegen nichts aus. Sie arbeitete, unterhielt sich oder schlief – ganz entspannt. Das letzte Mal, als sie quer durchs Land geflogen waren – was leider noch nicht sehr lange her war – , hatte er sie gefragt, warum sie dieser Kontrollverlust nicht unruhig machte.
    »Auf der Straße habe ich doch auch keine Kontrolle über die Fahrer der anderen Autos«, hatte sie gesagt, »und ich fahre trotzdem. Und laut Statistik bin ich in einem Flugzeug sehr viel sicherer als auf der Interstate fünf, umgeben von Idioten.«
    Das hörte sich wunderbar logisch an, half ihm aber kein bisschen. Denn er hatte keine Angst abzustürzen. Es war das Eingesperrtsein, das ihm Probleme machte.
    Wie sie damit klarkam, hatte er nicht gefragt. Sein Verstand sagte ihm, dass Menschen auf das Eingeschlossensein anders reagierten als er. Trotzdem fürchtete er, sie würde, sobald er sie auf die Tatsache aufmerksam machte, dass sie nicht wegkonnten , ihre Gelassenheit verlieren. Sie …
    … musterte ihn, wie er jetzt feststellte, als er ihr einen Blick zuwarf.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Habe ich Mayonnaise am Kinn?«
    »Ich habe mich nur gefragt, wie es wohl wäre, dich zu vermissen.«
    Er verzog keine Miene. »Mir war gar nicht klar, dass du böse auf mich bist.«
    »Das will ich damit nicht sagen. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass du das weißt. Was mich ärgert, ist nicht das Band.«
    Er räusperte sich, bevor sie weiterreden konnte, und deutete mit dem Kinn auf die Sitze vor ihnen. Eine Verbindung wie die ihre kam sehr selten vor, und sie wurde vertraulich behandelt. Vor Nicht-Clanmitgliedern durfte nicht davon gesprochen werden.
    »Richtig«, sagte sie. »Wie dem

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