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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Ruben einen Herzinfarkt. Er ist auf der Intensivstation.«

9
    Rule fragte sich, welche der vielen Sünden, die er in diesem oder einem anderen Leben begangen hatte, er damit verbüßte, dass er so viel Zeit in Krankenhäusern verbringen musste. Ein Ort, der nach Krankheit und Versehrtheit stank, war nichts für einen Lupus.
    »Sind Sie zum ersten Mal in Nashville?«, fragte der Taxifahrer.
    »Nein, aber es ist schon einige Jahre her.« Er war kein Jüngelchen mehr, das leicht die Kontrolle verlor, sagte er sich. Genauso wenig betrachtete sein Wolf Menschen als Beute. Aber der Geruch von Blut war … stimulierend. Und er hatte noch nicht gegessen.
    »Wahrscheinlich sind Sie nicht hier, um sich zu amüsieren, wenn Sie als Erstes zum Vandy-Hospital fahren«, verkündete der Fahrer fröhlich.
    »Ja, das stimmt.« Rule zog einen der getrockneten Rindfleischstreifen aus der Jacke und lächelte schwach. Lily hatte besser vorausgeplant als er. Das Trockenfleisch würde ihn nicht sättigen, aber es half ihm über die Runden.
    »Selbst wenn Sie es nicht in die Radioshow, die Opry, schaffen, können Sie sich vielleicht doch das General Jackson Showboat , das berühmte Restaurantschiff, ansehen. Der Mensch muss schließlich essen, und es ist wirklich – he, sehen Sie sich das an!«, rief der Fahrer aus, als er in den Medical Center Drive einbog. »Da wird doch echt vor dem Krankenhaus demonstriert. Worum geht’s denn da, was glauben Sie?«
    »Haben Sie schon von Humans First gehört?« Dank der Fragen auf der spontanen Pressekonferenz wusste Rule schon von den Demonstranten, die vor dem ältesten Teil der Krankenhausanlage auf und ab marschierten. Im Moment war es nur noch eine kleine, nasse Gruppe. Die Fernsehkameras waren schon da gewesen und wieder verschwunden. Sie hatten ihren Clip für die neuesten Nachrichten, und außer ihnen schien niemand Interesse zu haben. Aber Bilder würden gesendet werden, und wahrscheinlich sogar national.
    »Sind das die Leute, die alle Werwölfe einsperren wollen?«
    »So ungefähr«, sagte Rule trocken.
    »Na, das geht ja wohl ein bisschen weit, finden Sie nicht? Auch wenn ich nicht verstehe, warum es keine Meldepflicht mehr gibt. Ich fand, das war eine gute Maßnahme. Sie konnten sich nicht wandeln und haben deswegen auch keinen Ärger gemacht.«
    »Ganz abgesehen von der Frage, ob so etwas legal ist, gab es ein Problem mit der Droge, die sie verwendet haben. Sie hat die Lupi wahnsinnig gemacht.«
    »Echt? Ich dachte, sie sollte gerade verhindern, dass sie durchdrehen.«
    »Der Staat macht nicht immer alles richtig, nicht wahr?«
    »Da haben Sie verdammt noch mal recht. Sagen Sie, kennen Sie den von dem Werwolf, dem Rabbi und dem Priester?«
    Rule hörte zu und lachte über die Pointe, während sie an den Demonstranten vorbeifuhren. Als der Mann endete, hielten sie vor einem Vordach über dem Eingang zu dem Turm, in dem sich Cobbs Zimmer befand. Rule suchte auf der Lizenz des Fahrers nach seinem Namen. Er holte seine Brieftasche heraus. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen den Witz klaue, Jake?«
    »He, erzählen Sie ihn ruhig weiter. Lachen tut doch jedem gut, richtig?«
    »Richtig. Schauen Sie mal nächsten Mittwoch in Jon Stewarts Show rein.« Rule gab dem Mann einen Zwanzigdollarschein, obwohl der Fahrpreis nur zehn Dollar betrug. »Wenn es sich ergibt, werde ich dann Ihren Witz erzählen. Dann nenne ich auch Ihren Namen.«
    »Was machen Sie? Sie meinen, Sie werden in Stewarts Show auftreten?«
    Lächelnd kletterte Rule hinaus in den dichten Nieselregen. »Schalten Sie ein, dann sehen Sie es.« Er schloss die Tür.
    Vielleicht war es nur eine Kleinigkeit, doch Rule könnte wetten, dass Jake in Zukunft Freunden, Verwandten und Fahrgästen immer wieder die Geschichte von dem »Werwolfprinz« erzählen würde, den er in seinem Taxi gefahren hatte, ohne ihn zu erkennen, und dass Rule ein feiner Kerl war, der seinen Witz im Fernsehen erzählt hatte. Und dann würde er ihnen vermutlich den Witz erzählen. Und ein paar dieser Menschen würden vielleicht denken, dass Lupi ihnen doch ähnlicher waren, als sie angenommen hatten. Das war Rules Job: dafür zu sorgen, dass sein Volk weniger fremd und Furcht einflößend wirkte.
    Cobbs Mordorgie würde ihm diesen Job sehr viel schwerer machen.
    So wie auch Humans First . Zumindest versuchten sie das mit allen Mitteln.
    Im Vorbeifahren hatte sich Rule die Demonstranten genau angesehen. Eine kleine Gruppe, offensichtlich sehr entschlossen, wenn

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