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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sie bei diesem Wetter hier draußen standen – vier Männer und zwei Frauen, alle weiß, die meisten mittleren Alters. Eine der Frauen war deutlich jünger. Sie war schwanger. Gemeinsam trugen sie vier Schilder. Auf einem stand: KRANKENHÄUSER SIND FÜR MENSCHEN DA , auf zwei weiteren: MEHR RECHTE FÜR DIE MENSCHEN . DIE MENSCHHEIT HAT VORRANG , und die Schwangere hielt ein Schild mit einem einzigen Wort in Großbuchstaben: UNREIN .
    Geschickt inszeniert , dachte Rule, als er den Turm des Krankenhauses betrat, dessen moderne Architektur nicht zum Rest der Anlage passte. Dieses Wort visuell mit Fruchtbarkeit zu verbinden, sprach sexuelle, rassistische und religiöse Ängste an. Und Friars Bewegung basierte auf Angst.
    Das war nicht sein erster Gedanken gewesen. Im ersten Moment, als er sie mit diesem Schild gesehen hatte, hatte er es ihr wegnehmen wollen, um es für sie zu tragen oder es jemand anderem in die Hand zu drücken, damit er ihr die Last abnahm. Ohne Zweifel hätte sie ihn angespuckt, wenn er es versucht hätte. Vermutlich sah sie sich als seine Feindin. Aber sie trug Leben in sich. Sie durfte nicht schwer tragen.
    Lily wusste, dass Schwangere bei seinem Volk unter einem besonderen Schutz standen, doch sie verstand nicht, wie tief dieses Bedürfnis tatsächlich verankert war.
    Cobb hatte Frauen angegriffen.
    Rule war überrascht, die hübsche junge Agentin zu sehen, die neben dem Auskunftsschalter auf ihn wartete. Ihre Absätze klickten auf dem Linoleumboden, als sie ihm entgegenkam. »Special Agent Yu bat mich, auf Sie zu warten«, sagte sie steif. »Das Krankenhaus ist das reinste Labyrinth. Ich zeige Ihnen den Weg zu Cobbs Zimmer.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte er gemessen. Anna Sjorensen war so ernsthaft, wie es nur junge Menschen sein können. Und sie versuchte angestrengt, tough zu wirken. Dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, machte sie verlegen, vor allem, da sie Lily unbedingt beeindrucken wollte. Vermutlich, dachte er, wünschte sie sich, so zu sein wie sie.
    Er bezweifelte, dass Lily sich dessen bewusst war. Manchmal war sie blind für ihre Wirkung auf andere. Während sie einen kurzen Flur hinuntergingen, fragte er: »Ist Lily schon bei Cobb?«
    »Sie wollte auf Sie warten. Äh … man hat mir gesagt, er sei wach und unkooperativ. Außerdem verweigert er jede medikamentöse Behandlung. Special Agent Yu sprach gerade mit seinem Arzt darüber, als ich hinaufging, um auf Sie zu warten. Sie glaubt, Sie könnten ihn dazu bringen, zu kooperieren. Sie sind in der Lage, ihn zu immobilisieren, wenn ich recht verstehe?«
    »Wenn es nötig ist, ja.« Sie waren an einem Treppenhaus angekommen. Damit oder mit einem Aufzug hatte er gerechnet; er spürte, dass Lily sich irgendwo unterirdisch befand. »Aber ich gehe davon aus, dass meine Anwesenheit genügen wird und er nicht immobilisiert werden muss.«
    Anna ging die Treppe vor ihm hinunter. »Sie sagte, Sie seien der … äh … Rho von Cobbs Clan.«
    »Das ist richtig. Haben Sie mehr über seinen Zustand herausgefunden?«
    »Man hat die Kugel entfernt, als er ohne Bewusstsein war. Seine Lunge ist kollabiert, aber anscheinend hat sie sich bereits wieder regeneriert. Der Schusskanal der anderen Kugel macht ihnen mehr Sorgen. Sein Darm wurde verletzt.«
    »Kooperiert die lokale Behörde mittlerweile?«
    »Es blieb ihnen keine andere Wahl. Der Special Agent gehört zur Einheit zwölf. Doch der Lieutenant – das ist Lieutenant Matthews – und Agent Yu hatten eine Auseinandersetzung wegen irgendetwas. In sehr höflichem Ton, aber es war sehr deutlich, dass sie sich nicht einig waren. Dann ist er gegangen.«
    »Sie wissen nicht, worum es da ging?«
    »Das konnte ich nicht hören.« Bedauern lag in ihrer Stimme. »Er hat sie beiseitegenommen. Agent Yu bat mich, Ihnen noch etwas zu sagen.«
    »Ja?«
    »Ich nehme an, Sie wissen, wer Ruben Brooks ist? Er hatte heute einen Herzinfarkt.«
    »Was?« Unwillkürlich packte er ihre Schulter und zwang sie, stehen zu bleiben. »Verzeihen Sie«, sagte er, als sie ihn über dieselbe Schulter finster anblickte. Er ließ sie los. »Ist Ruben am Leben? Wissen Sie, ob er am Leben ist?«
    »Als Special Agent Yu anrief, war er es.« Ihre Stimme war steif. Da er ihre Reaktion auf seine Berührung riechen konnte, verstand er den Grund für ihr Unbehagen. Körperlichen Kontakt zu suchen war ein Instinkt für ihn, aber ihr gegenüber musste er diesen Instinkt zügeln. »Sie sagte, Martin Croft würde die Einheit leiten, solange

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