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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gut, schon gut, du hast deine obligatorische sexuelle Anspielung gemacht.« Aber dabei lächelte Lily. Es war komisch, aber allein die Vorhersehbarkeit von Cullens Reaktion bewirkte, dass sich ihre Anspannung löste. Sie rollte die Schultern, um sich noch ein wenig mehr zu lockern. »Ich weiß nicht, ob ich wirklich einen Rat brauche oder nur Informationen. Es geht um Erwartungen innerhalb eines Clans und die Pflichten eines Rhos.«
    »Dann bin ich nicht sicher, ob ich der richtige Ansprechpartner bin.« Cullen war ungewöhnlich zurückhaltend. »Du solltest vielleicht besser Isen fragen.«
    »Ich glaube, das würde Rule nicht gefallen. Es … äh … ich glaube, es geht die Leidolf an, deswegen sollte ich wohl besser nicht mit dem Nokolai-Rho darüber reden.«
    »Vielleicht nicht.« Cullen machte eine Pause. »Ich bin auch ein Nokolai.«
    »Und ich auch. Es ist kein dunkles Clangeheimnis. Ich glaube nur, Rule hätte es lieber, wenn ich dich frage und nicht jemand anders, aber ich muss dich bitten, niemandem weiterzusagen, was ich dir jetzt erzähle.«
    »Das ist mir zu allgemein. Ich kann dir versprechen, dass ich nicht darüber spreche, es sei denn, mein Rho verlangt es von mir oder ich halte es für wichtig und dringend. Wenn es wichtig ist und nicht dringend, werde ich dich vorher informieren.«
    Lily zog eine Grimasse. Sie hatte vergessen, wie spitzfindig Lupi ein Versprechen formulierten … was zur Folge hatte, dass »Ich kann versprechen« oder »Ich verspreche« nicht dasselbe waren. »Einverstanden, das genügt mir. Also versprichst du es mir?«
    Er gab ein leises kehliges Lachen von sich. »Du bist ausgefuchst, das muss man dir lassen.«
    »Ich habe kürzlich viel Zeit mit Sam verbracht.«
    »Daran könnte es liegen. Ja, ich verspreche es. Gibt es einen Grund, warum du nicht mit Rule darüber sprechen kannst?«
    »Er ist nicht hier. Das ist ja das Problem, oder vielleicht ist es ein Symptom des Problems, und ich brauche deine Hilfe, um das wahre Problem zu verstehen.«
    »Da das für mich keinerlei Sinn ergibt, höre ich wohl besser erst mal zu.«
    Sie erzählte, was geschehen war. Es half ihr, dass sie so tat, als würde sie einen Bericht verfassen; so gelang es ihr, das Gespräch mit Cobb so getreu wie möglich wiederzugeben. Sie berichtete gerade, wie Rule unvermittelt aufgestanden war, als Cullen einen leisen Pfiff ausstieß. »Rule hat Cobbs Bitte abgewiesen?«
    Ihr Mut sank. »Eigentlich nicht. Er sagte, er würde sie nicht ablehnen, aber er müsste sie ihm später gewähren. Dann ist es also eine große Sache?«
    »Lily.« Ihr Name klang schwer – von Frustration und noch etwas anderem. Sorge vielleicht. »Wenn uns irgendeine Wahl bleibt, lassen wir es nicht zu, dass ein Clanmitglied eingesperrt wird.«
    »Nein, meistens tötet ihr den Täter gleich selbst, wenn ihr sicher seid, dass er schuldig ist.« Das war etwas, worüber sie nicht hinwegkam. »Das letzte Mal, als ein Lupus eindeutig schuldig war, einen Menschen getötet zu haben – und den Fall von Selbstverteidigung in Louisiana zähle ich nicht mit – , hat sein Clan ihn direkt ins Gerichtsgebäude geliefert.« Ihre Stimme bekam einen säuerlichen Ton. »In Wolfsgestalt, damit es legal war, ihn zu töten.«
    »Du verstehst nicht. Wenn die Menschen einen von uns für ein Verbrechen bestrafen wollen, ob berechtigt oder unberechtigt, kann der Rho entscheiden, die Tat mit dem Tod des Täters zu vergelten. Aber es ist wahrscheinlicher, dass der Täter selbst den Rho darum bittet – um einen schnellen Tod statt des Wahnsinns, der ihn in einem Käfig erwartet. Diese Bitte gewährt der Rho immer. Immer.«
    »Dann ist es wirklich eine sehr wichtige Sache.«
    »Ja, das ist es.«
    »Aber Rule hat die Gewährung von Cobbs Bitte aufgeschoben. Er hat sie ihm nicht offen abgeschlagen.«
    Er schwieg einen Moment. »Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Wenn er glauben würde, dass Cobb keinen ehrenhaften Tod verdient, dann hätte er ihm die Bitte gewährt und jemand anderen mit der Durchführung beauftragt. Aber er würde die Bewilligung nicht aufschieben. So läuft das normalerweise nicht. Doch die ganze Situation ist eigenartig. Rhos statten gefangenen Clansmännern keinen Besuch ab – vor allem, weil sie bis vor Kurzem in der Öffentlichkeit nicht als Lupi aufgetreten sind. Das ändert sich zwar gerade, aber … « Er brach ab.
    In der Stille, die nun folgte, konnte Lily beinahe hören, wie Cullen angestrengt nachdachte. Sie dachte daran, wie

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