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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dankbar, wie froh Cobb gewesen war, Rule zu sehen. Er hatte nicht erwartet, dass sein Rho zu ihm kommen würde. Er hatte nicht geglaubt, dass er die Chance haben würde, um die einzige Gnade zu bitten, die sein Rho ihm gewähren musste. »Muss das Clanmitglied seine Bitte persönlich vorbringen? Oder kann er auch jemand anderen damit beauftragen?«
    »Normalerweise bittet er selbst darum, aber die Bewilligung der Bitte … da wird es kompliziert. Wie ich schon sagte, die Bitte wird immer gewährt, aber der Rho muss es nicht selbst ausführen. Wenn er es tut, ist es ein ehrenvoller Tod. Wenn er jemand anderen mit der Tötung beauftragt, ist es ein unehrenhafter Tod. Manchmal jedoch kann der Rho die letzte Gnade nicht persönlich gewähren. Zum Beispiel, wenn er dafür reisen müsste und es nicht sicher wäre. Es kann viele Gründe geben, die Durchführung zu delegieren. Doch es gibt ein Ritual, um diese Pflicht auf einen anderen Clansmann zu übertragen. Damit ist der Tod auch dann ehrenhaft, wenn der Rho die Erfüllung der Bitte nicht persönlich vollzogen hat.«
    Ein ehrenhafter Tod. Lily wusste, wie wichtig er für Lupi war, auch wenn sie nicht verstand, was daran ehrenhaft sein sollte, wenn man sich durch seinen Anführer töten ließ. »Wenn Rule vorgehabt hätte, jemand anderen Cobb töten zu lassen, hätte er ihm doch seine Bitte sofort gewähren können.«
    »Ich verstehe zwar nicht, was er getan hat, aber ich weiß, warum. Und du auch, oder nicht?«
    Und wieder meldete sich ihr Schuldgefühl. »Wegen mir.« Sie war gerade von dem Fall abgezogen worden. Wenn er gehandelt hätte, hätte es schlimme Konsequenzen für sie gehabt. Sie seufzte.
    »Verstehst du jetzt besser?«
    »Nein, aber mehr kannst du wahrscheinlich nicht für mich tun. Rule hat genau das Richtige getan. Ich gehe jetzt laufen.«
    Lily schickte Rule eine SMS und hinterließ ihm eine handschriftliche Notiz auf dem Kopfkissen, für den Fall, dass er die SMS nicht bekam. Dann teilte sie LeBron mit, dass sie hinunter in den Fitnessraum des Hotels ginge. Lieber wäre sie draußen gelaufen, aber es war schon nach zehn. Wenn sie musste, konnte sie durchaus vernünftig sein. Straßenräuber waren so verdammt lästig.
    Das kurze Gespräch mit LeBron verlief nicht ganz so wie geplant. Denn er begleitete sie. Es täte ihm leid, aber Rule hätte ihm aufgetragen, sie zu bewachen, nicht ihr Zimmer, und das würde er auch tun. Und auch das Fitnessstudio war nicht so wie erhofft. An dem einzigen Laufband hing ein Schild mit der Aufschrift AUSSER BETRIEB .
    Sie sah LeBron an. »Ich hab’s versucht. Sie sind mein Zeuge. Ich habe versucht, vernünftig zu sein.«
    LeBron grinste. »Das heißt wohl, wir gehen trotzdem laufen.« Offensichtlich gefiel ihm die Idee.
    Sie verzog das Gesicht, als er »wir« sagte, widersprach aber nicht. Er würde ja doch mitkommen, ob sie wollte oder nicht. Das Gute daran war – denn wenn sie wollte, war das Glas auch für sie halb voll, verdammt –, dass LeBron ein Meter sechsundneunzig groß war und muskulös wie ein Bodybuilder. Wenn er neben ihr herlief, würde es das Risiko einer unliebsamen Unterbrechung minimieren. »Ich werde den Portier bitten müssen, uns eine Route zu zeigen, aber ja, ich habe immer noch Lust zu laufen. Und Sie vermutlich auch, nachdem Sie so lange eingepfercht waren.« Sie überlegte kurz. »Ich hole erst meine Waffe aus dem Zimmer. Ich habe ein kleines Gürtelholster, damit kann ich die Pistole unten am Rücken tragen. Sie haben keine Waffe dabei, oder?« Er trug abgeschnittene Jeans und ein Tanktop. Da blieben nicht viele Möglichkeiten, eine Pistole zu verstecken.
    Er guckte beschämt. »Ich habe nicht daran gedacht.«
    Wie alle Lupi hasste LeBron Schusswaffen. Er hatte eine Schießausbildung erhalten, aber sie vermutete, dass ihm Waffen weiterhin fremd blieben. »Ihr Waffenschein ist wahrscheinlich hier gar nicht gültig. Folgen Sie mir bitte in einigem Abstand, ja? Ich muss nachdenken.«
    »Ich widerspreche nur ungern, aber ein Schwarzer, der einer Frau hinterherläuft? Im Süden?« Er schüttelte den Kopf. »Ich würde lieber nicht für Aufregung unter den hiesigen Jungs in Blau sorgen.«
    Daran hätte sie selbst denken sollen. »Ich bin an so etwas nicht gewöhnt.«
    »Nach einer Weile werden Sie ganz vergessen, dass ich da bin«, versicherte er ihr.
    Die Innenstadt von Nashville war sehr hübsch. Die Straßen und Gehwege schimmerten im Schein der Straßenlampen, Rücklichter und Scheinwerfer. Für

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