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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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werde dich davon abhalten. Wenn du es versuchst, halte ich dich davon ab, und wenn es mir nicht gelingen sollte, werde ich dich wegen Beeinflussung eines Zeugen anzeigen.«
    Rules Augenbrauen hoben sich. »Du würdest mich in einen Käfig sperren?«
    »Ich kann nicht – herrje.« Ihr Telefon spielte die ersten Takte von »The Star Spangled Banner«. Eigentlich hieß das, dass Ruben am anderen Ende war, aber da er ja im Krankenhaus war, musste es entweder Ida oder Croft sein. Sie bückte sich und zog das Telefon aus der Handtasche. Mieses Timing, aber wenn es Neuigkeiten über Ruben gab, wollte sie sie hören. »Yu.«
    »Lily, es gibt Neuigkeiten. Es wird Ihnen nicht gefallen.«
    Es war Croft. Rule subvokalisierte schnell mit seinem Clansmann. Warte. Das muss ich hören.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Lily, als wenn sie Croft dazu zwingen könnte, die Neuigkeiten doch noch in gute zu verwandeln. »Wie geht es Ruben?«
    »Es betrifft nicht Ruben. Tut mir leid. Das hätte ich deutlich machen sollen. Bei Ruben hat sich nicht viel getan – er ist immer noch auf der Intensivstation. Ida sagte, Sie hätten irgend so einen hochkarätigen Heiler geschickt, damit er prüft, was er tun kann, aber noch ist er nicht gekommen. Nein, ich rufe wegen des Cobb-Falls an. Ich muss Sie abziehen.«
    »Was?«
    »Der Direktor gerät zu sehr unter Druck. Politischen Druck. Er hat mir gesagt, ich soll Sie abziehen.«
    »Die Einheit untersteht nicht seinem – «
    » Ruben untersteht ihm nicht. Ich bin nicht Ruben. Ich kann nicht einfach den Präsidenten anrufen und ihm sagen, dass sein Beamter Ärger macht und uns bitte schön in Ruhe lassen soll – nicht, wenn Ihre Zuständigkeit zweifelhaft ist. Es sei denn, Sie haben etwas gefunden, was das ändert?«
    »Nein.« Es widerstrebte ihr, aber sie antwortete ihm wahrheitsgemäß. »Aber ich habe ein Geständnis. Das die Polizei nicht bekommen hätte, weil er nicht mit ihr sprechen wollte.«
    »Das ist gut. Das hilft uns weiter. Damit ist die Sorge des Direktors um einen Interessenkonflikt weniger – «
    »Was, zum Teufel, soll das bedeuten?«
    »Das ist seine Begründung, um Sie abzuziehen. ›Der inhärente Interessenkonflikt‹, sagte er. Und Sie müssen ihn verstehen. Sie haben Rule mitgenommen. Ich verstehe, warum, aber ich kann es nicht rechtfertigen, und Rule ist – «
    »Ein Lupus, ja.« Sie stieß jedes Wort einzeln hervor. »Und der Verdächtige auch. Und wenn Rule schwarz wäre, wäre es dann auch ein Interessenkonflikt, wenn ich einen Fall mit einem schwarzen Verdächtigen bearbeiten würde?«
    »Verdammt, drehen Sie mir nicht die Worte im Mund herum! Rule ist nicht irgendein Lupus – soweit es die Presse und die Öffentlichkeit angeht, ist er der Nokolai-Prinz, ihr Sprecher, nicht irgendwer. Und in diesem Fall können wir nicht davon ausgehen, dass seine Interessen dieselben sind wie die des Büros – und Sie sind mit ihm verlobt, um Himmels willen.«
    »Wenn ich mit dem Chef der NAACP verlobt wäre, dürfte ich dann keine Fälle mit Afroamerikanern mehr bearbeiten? Oder vielleicht sollte ich in keinen Fällen mehr ermitteln, in die asiatische Amerikaner verwickelt sind, damit es keinen möglichen Interessenkonflikt mit – «
    »Genug.« Croft war wütend. »Ihnen ist der Fall hiermit entzogen. Buchen Sie einen Flug nach Hause.« Er legte auf.
    Finster starrte Lily das Telefon in ihrer Hand an. »Scheißkerl.«
    Der Fall gehörte nicht mehr ihr. Das bedeutete, dies war vielleicht Rules einzige Chance, Cobbs Bitte zu erfüllen. Sie würde zurück nach San Diego fliegen und er wohl oder übel mit ihr. Zum ersten Mal war er sauer, stinksauer, auf die Grenzen, die das Band der Gefährten ihm auferlegte.
    Blut pochte in Rules Schläfen. Plötzlich war er sich des engen Raums bewusst, der verschlossenen Tür. Das Unbehagen war die ganze Zeit da gewesen, aber jetzt brach es hervor, und sein Wolf heulte: Raus, raus, rau s!
    Er könnte Cobb signalisieren, sich jetzt sofort zu wandeln, und ihn dann töten. Es war eine ehrenhafte Tat, eine würdige Tat. Cobb hatte getötet, aber er hatte es aufgrund eines schrecklichen Defekts getan, nicht aus böser Absicht. Eingesperrt für Tage und Wochen und Jahre, vollgepumpt mit Gado, damit er nicht flüchten konnte, hatte das Leben dieses Mannes keinen Sinn mehr. Er selbst hatte den Tod gewählt, einen schnellen Tod und so schmerzlos, wie es Rule möglich war. Es war sein Recht, diese Wahl zu treffen.
    Raus, raus, raus!
    Aber wenn Rule Cobb

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