Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
hier sind – «
»Warte, warte. Ich will keine Bodyguards.«
Er drückte ihre Hand fester. »Du wirst sie bekommen, ob du willst oder nicht. Jemand will dich umbringen. Und beinahe hätte er Erfolg gehabt.«
»LeBron wurde getötet. An meiner Stelle. Ich will das nicht. Ich will das nicht. Ich will keine Bodyguards.«
Vielerlei Dinge kamen Rule in den Kopf – Befehle, Gründe, Argumente … Worte. Viele Worte, die erklärten und überzeugten. Die Worte wollten heraus, sich um sie legen, sie beschützen.
Sein Wolf ließ sie nicht. Warte! , befahl der Wolf, der durch die Augen des Mannes die Frau betrachtete, die er jenseits aller Worte oder Gründe liebte. Er sah so viel Trauer in ihrem Gesicht, so viel Schmerz. Und er sah, wie sie sich gegen den Schmerz wehrte. Seine Worte würden nicht helfen. Sie würden ihr nur noch mehr Anlass geben, sich zu wehren.
Er wartete.
Sie holte Luft und brach mitten im Atemzug ab. »Ich habe mich über sie geärgert. LeBron und Jeff und all die anderen. Nicht über sie persönlich, aber es hat mich geärgert, dass sie immer da waren. Ich fand mich so vernünftig, als ich ihn mit zum Laufen genommen habe. Schließlich habe ich das getan, was ich tun sollte, nicht wahr? Ich wollte ihn nicht dabeihaben, aber weil ich so verdammt vernünftig war, habe ich ihn mitgenommen. Und jetzt ist er tot. Ich musste nicht unbedingt laufen gehen, aber ich habe es getan, und jetzt ist er tot. Weil er mich gerettet hat.«
Ah … Rule hätte sie am liebsten an sich gezogen und leise und beruhigend auf sie eingeredet. Sie war nicht wie er in dem Wissen aufgewachsen, dass jemand bei dem Versuch, ihn zu schützen, sterben könnte. Oder weil er ihn in den Kampf gegen die Feinde des Clans schickte. Oder weil er einfach einen Fehler machte. Sie hatte nicht gelernt, es hinzunehmen, eine solche Entscheidung zu respektieren. Sie war diejenige, die andere beschützte. Sie konnte nicht zulassen, dass andere ihr Leben für sie riskierten.
Lilys Kindheit wurde jäh beendet, als sie und eine Freundin von einem geistig kranken Mann entführt worden waren – oder einem Ding, das so ging und so aussah wie ein Mann. Ihre Freundin hatte nicht überlebt. Lily hatte die zerbrochenen Teile ihres Lebens wieder zusammengefügt, indem sie eine Kriegerin wurde, eine, die sich für andere einsetzte, für die Gerechtigkeit. Und vor allem eine, die gegen Monster kämpfte, egal welche Gestalt sie annahmen.
Jetzt war es Zeit für Worte. Doch vorsichtig gewählte Worte. Sehr vorsichtig. »LeBron konnte das Monster, das dich töten wollte, nicht fassen. Dazu blieb ihm nicht genug Zeit. Doch er konnte verhindern, dass das Monster sein Ziel erreichte. Und er hatte Erfolg. Willst du ihm nun die Ehre des Sieges verweigern?«
»Das ist es nicht … ich will nicht … « Sie brach ab. Schluckte. »Ich muss etwas tun«, flüsterte sie. »Ich weiß nicht, was, aber ich muss etwas tun.«
Er nickte. »Wir werden eine Zeremonie abhalten. Du bist schon auf einigen unserer Beerdigungen gewesen, aber wenn ein Krieger in der Verteidigung seines Volkes fällt … «
»Ich bin nicht sein Volk. Ich bin keine Leidolf.«
»Du bist die Auserwählte, von der Dame geschickt. Die Auserwählte seines Rhos. Indem er dich verteidigt, verteidigt er auch seinen Rho und sein ganzes Volk. Du musst es nicht genauso sehen, nur akzeptieren, dass wir es so empfinden. Dass LeBron es so empfand.«
Sie biss sich auf die Lippe und nickte.
»LeBrons Todesriten werden anders sein als die, die du schon kennst. Das firnam ist möglicherweise körperlich anstrengend für dich. Und es wird dich vielleicht emotional sehr fordern. Wir werden ihn als einen Krieger feiern, der den Tod eines Kriegers starb. Aber wenn du möchtest, kannst du an der Zeremonie teilnehmen.«
Lily schwieg lange. Dann seufzte sie, langsam und tief. »Ja. Ich möchte daran teilnehmen. Aber ich weiß nicht, ob sie mich rechtzeitig entlassen.«
»Das wird schon klappen.« Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. »Ich sage es Alex. Er organisiert alles.« Er musste ihr erzählen, was gestern Nacht auf dem Gelände des Clangutes passiert war. Sie hatte immer noch keine Ahnung, dass Benedict eine zweite Auserwählte geschenkt worden war, ganz zu schweigen davon, dass diese Frau sich mit unbekannten Zaubertränken und unbekannter Absicht auf das Clangut geschlichen hatte. Aber nicht jetzt. Sie war erschöpft, von der Trauer und mehr als einer Art Schmerz. »Ich weiß, dass du nicht gern
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