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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gemacht.« Benedict bemerkte, dass Isen und Seabourne ihn anstarrten. »Sie ist eine Wicca«, erklärte er ihnen. »Sie versteht, dass man über manche Riten nicht reden darf.«
    Eine Braue hochgezogen, die blauen Augen amüsiert funkelnd, subvokalisierte Seabourne: »Du hast gerade vor einer Fremden, die uns selber gegenüber nicht offen ist, deinem Rho widersprochen.«
    Benedicts Gabel erstarrte in der Luft. Ja. Ja, das stimmte, das hatte er getan, dachte er, während er weiteraß. Aber Arjenie war von der Dame geschickt, sie war eine Auserwählte. Seine Auserwählte, und das gab ihm gewisse Rechte. Vielleicht brachte er es noch über sich, es ihr zu sagen oder sie auch nur so zu nennen, wenn er von ihr sprach.
    Doch ob sie es wusste oder nicht, es war seine Aufgabe, sie zu schützen.

20
    Lilys Arm schmerzte und pochte wie ein entzündeter Zahn. Aber so groß war der Schmerz nicht, dass sie die Tabletten genommen hätte, die Rule ihr hinhielt. »Ich bin gerade erst aufgewacht. Ich will nicht schlafen. Oder heilschlafen. Oder von Tabletten benommen sein. Ich will klar im Kopf bleiben.«
    Rule stellte den kleinen Pappbecher mit den Tabletten zurück auf den Rolltisch. »Schmerz ist kräftezehrend. Du wirst dich schneller erholen, wenn du weniger Schmerzen hast.«
    »Aber die Tabletten machen mich dumm. Und ich muss nachdenken.« Seitdem sie erfahren hatte, dass es möglicherweise einen Verräter im Büro gab, hatte sie entweder geschlafen oder unter Medikamenteneinfluss gestanden. Meistens hatte sie geschlafen. Das war vielleicht nötig gewesen, aber nun hatte sie genug. »Koffein hat eine schmerzlindernde Wirkung.«
    Seine Brauen hoben sich. »Du möchtest um neun Uhr abends einen Kaffee?«
    »Ja, bitte, das wäre nett.«
    Er überlegte, ob er es auf einen Streit ankommen lassen wollte. Das erkannte sie an der langen Pause, die nun folgte. Doch dann stand er auf, ging zur Tür und schickte eine der Wachen zu Starbucks im anderen Gebäude.
    »Ganz normaler Kaffee reicht mir«, sagte sie. »Es muss keiner von Starbucks sein.«
    »Pech gehabt. Für mich schon.« Er gab der Wache einen Schein. »Und bring auch eine Suppe und ein Sandwich mit.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich etwas gegessen habe.« Was, wusste sie zwar nicht mehr, erinnerte sich aber noch sehr gut daran, dass sie jemand zum Essen gedrängt hatte.
    »Du hast sechs Bissen heruntergebracht – zwei vom Wackelpudding, einen vom Kuchen und drei von dem komischen Nudelgericht, in dem möglicherweise irgendwo Hühnchenstücke versteckt waren.«
    »Hast du etwa mitgezählt?«
    »Sonst hätte ich dich mit Gewalt gezwungen zu essen.«
    »Ich habe dir das Leben wohl schwer gemacht.« Sie erinnerte sich nur undeutlich an die letzten vierundzwanzig Stunden, wohl aber noch daran, dass sie jemanden wüst beschimpft hatte. »Muss ich mich bei Nettie entschuldigen?«
    »Vermutlich, obwohl sie es, glaube ich, versteht. Du hasst es, wenn jemand für dich Entscheidungen trifft. Ich auch, aber ich fange an zu glauben, dass du dieses starke Bedürfnis nach Selbstbestimmung von deinem magischen Großvater geerbt hast.«
    »So schlimm bin ich nun auch nicht.« Aber ihre Mundwinkel hoben sich, als sie sich auszumalen versuchte, wie Sam als Patient gehorsam die Anweisungen der Schwestern und Ärzte befolgte, wann er essen, schlafen, aufstehen, sich hinlegen und in einen Becher pinkeln sollte. Unvorstellbar. Gut, dass Drachen so gute Selbstheilungskräfte besaßen. »Nettie und der Chirurg sind sich uneins, wie lange es dauern wird, bis ich meinen Arm wieder voll einsetzen kann, aber in jedem Fall werde ich eine ganze Weile krankgeschrieben sein.«
    »Das ist sicher schlimm für dich.« Er ging zu ihr, setzte sich aber nicht.
    »Für dich auch, denn es wird sicher nicht leicht sein, mit mir auszukommen. Sjorensen war vorhin hier.«
    »Ja, du hattest nach ihr gefragt. Erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Nur vage. Ich war benommen von den Medikamenten.« Klang sie gekränkt oder nur weinerlich? »Ich glaube nicht, dass ich ihr irgendetwas gesagt habe, das ich nicht hätte sagen sollen.«
    »Ah.« Er nickte. »Ich verstehe, warum du dir Sorgen machst. Nein, du hast nichts gesagt. Du hast sie kommen lassen, nachdem du Höflichkeiten mit dem selbstgefälligen Kasper der hiesigen FBI -Außenstelle ausgetauscht hast, der die Ermittlungen in der Schießerei leitet.«
    Jetzt erinnerte sie sich wieder. Millhouse – so hieß der Typ. »Oh ja. Der war es, den ich so beschimpft

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