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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Gedenkfeier. Dem firnam , wie sie es nannten. Sie versuchte zuzuhören, doch es gelang ihr nicht. Immer wieder sah sie das Bild von LeBrons Kopf vor sich. Eine blutige Masse. Das fehlende Auge.
    Es schmerzte. Mehr noch als ihr Arm, und an einer Stelle, wo Schmerzmittel nichts ausrichten konnten. Als Rule aufgelegt hatte, lenkte sie sich ab, indem sie nach Isens Anruf fragte. »Auf dem Flug hierher hat dein Vater dich auf meinem Handy angerufen und wollte nicht, dass ich erfahre, worum es dabei ging. Du sagtest, du wolltest es mir später erzählen. Ist jetzt später?«
    »Ich hatte vor, es dir heute Abend zu erzählen, wenn du Lust hast. Die ganze Sache ist sehr rätselhaft.«
    Rätselhaft? Das klang vielversprechend. Nach weiterer Ablenkung. »Ich habe Lust.«
    »Einen Moment noch. Dies geht die Leidolf nichts an, also … Ah, da ist dein Kaffee.«
    Und auch sein Kaffee und das Essen. Lily hatte nicht viel Appetit, aber die Suppe war eine Hühner-Nudel-Suppe, die ihnen ihre Mutter früher immer gegeben hatte, wenn sie krank waren, also schien es ihr richtig, sie zu essen. Außerdem schmeckte sie ziemlich gut. »So«, sagte sie schließlich und stellte den fast leeren Becher zur Seite. »Du hast gegessen. Ich habe gegessen. Jetzt bin ich gespannt.«
    Doch zuerst bat Rule die Wachen, sich weiter von der Tür zu entfernen. Offensichtlich wollte er nicht, dass sie mithörten. Als er dann zurückkam, war Lilys Neugier so groß, dass sie kein Koffein mehr gebraucht hätte, um wach zu bleiben.
    Selbst nachdem er die Wachen außer Hörweite geschickt hatte, hielt Rule die Stimme gesenkt. »Es war Benedicts Bitte, dass ich es dir nicht sofort sage. Das, was passiert ist, ist sehr persönlich, aber es betrifft ebenso den Clan.« Er machte eine Pause. »Die Dame hat eine Partnerin für Benedict erwählt.«
    »Sie hat … du meinst jetzt? Noch einmal?« Lily wusste so gut wie nichts über Benedicts Auserwählte, nur dass Claire vor vielen Jahren gestorben war und dass Benedict darüber vor Trauer halb wahnsinnig geworden war.
    Er nickte. »Das allein ist schon ein Rätsel. Noch nie wurde einem Lupus zweimal eine Auserwählte geschenkt. Und ich wüsste auch nicht, wann es in einem Clan jemals zwei Auserwählte zur gleichen Zeit gegeben hätte. Aber auch die Art, wie sie in sein Leben getreten ist, ist rätselhaft.«
    Es gab eine Zeit, Fragen zu stellen, und eine Zeit, seinen Zeugen – oder seinen Freund und Geliebten und Gefährten – reden zu lassen. Daher unterbrach Lily ihn weder noch machte sie sich Notizen. Ihre Finger zuckten zwar ab und an, aber es waren die Finger ihrer rechten Hand. Die sie nicht gebrauchen konnte, verdammt.
    Aber das war jetzt unwichtig. Über das Band der Gefährten schrieb man nichts nieder. Niemals.
    Deswegen merkte sie sich ihre Fragen und platzte sofort, als er geendet hatte, mit der ersten heraus. »Sie war also vor zwei Tagen auf Friars Grundstück und dann gestern auf dem Clangut, mit irgendeinem Zaubertrank, aber als Benedict sie entdeckte, waren die Fläschchen leer. Sie behauptet, einer davon würde ihren Duft verdecken, und weigert sich zu sagen, wozu der andere gedacht war. Ich nehme an, Cullen überprüft die Fläschchen?«
    »Das wird er noch. Isen wollte, dass er zuerst einen Wahrheitszauber herstellt.«
    »Hatte sie auch bei Friar Zaubertränke dabei?«
    »Das weiß ich nicht. Benedict hat sie nicht durchsucht.«
    »Nein, aber er war doch ein Wolf, oder nicht? Was hat er gerochen?«
    »Das weiß ich nicht«, wiederholte Rule und spreizte die Finger. »Ich habe ihn nicht gefragt. Und Isen sicher auch nicht. Ich fange an zu glauben, wir hätten dir doch früher davon erzählen sollen.«
    »Selbstverständlich. Ich nehme an, für Benedict ist es ein schwerer Schlag?«
    »Wenn sie nicht wieder aufgetaucht wäre, weiß ich nicht, was passiert wäre. Er hat sich geweigert, nach ihr zu suchen. Er ist nicht er selbst, kann nicht klar denken.«
    »Hmm. Nun, wenn er an den Fläschchen riecht, in denen die Zaubertränke waren, könnte er vielleicht sagen, ob er etwas Ähnliches in der Nacht zuvor bei Friar gerochen hat. Es wäre vielleicht nützlich zu wissen, ob sie auch dorthin Tränke gebracht hat. Oder ob sie sie dort abgeholt hat.«
    »Ja, das könnte er wahrscheinlich tun.« Rule schüttelte den Kopf. »Benedict hat anderes im Kopf, aber Isen oder ich hätten daran denken sollen.«
    Lily vermutete, dass die Tatsache, dass die Dame sich manifestiert hatte, die Lupi mehr beeindruckte als

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