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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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erleichterten sich, dann rollte Rule sich genüsslich in den Blättern. Es fühlte sich wunderbar an, es roch gut, und er wollte ein bisschen von den Düften des Waldes in den Metallkäfig auf Rädern, den Cullens steuern würde, mitnehmen.
    Der Plan war, den anderen Wolf dazu zu bringen, Rule in den rückwärtigen Raum des Lieferwagens zu folgen. Die Bratwurst diente als Köder. Rule kannte keinen Wolf, dem bei diesem Duft nicht das Wasser im Maul zusammengelaufen wäre. Dann würde Cullen schnell die Türen schließen und warten.
    Rule hoffte, dass der andere Wolf nicht so empfindlich auf enge Räume reagierte wie er. Doch selbst wenn das nicht so war, würde er in Panik geraten und Zeit brauchen, um die Situation zu verarbeiten. Vorausgesetzt es gelang Rule, den neuen Wolf zu beruhigen, würde Cullen sie zum Bald Eagle Park fahren – Rule hatte Walt den Treffpunkt aussuchen lassen – , wo Walt und weitere Wythe-Wölfe sie erwarteten.
    Umgeben von Wölfen, die richtig rochen, würde der neue Wolf sich besser zurechtfinden. Am liebsten hätte Rule an diesem Punkt seinen Schützling an seinen Clan übergeben. Doch das war unmöglich. Der neue Wolf wusste nicht, wie er die Clanmacht, die er in sich trug, einsetzen konnte, aber ein Wythe-Wolf konnte seinen eigenen Rho niemals dominieren. Ob zu Fuß oder in dem fahrbaren Käfig, auf jeden Fall würde Rule die anderen zum Clangut der Wythe begleiten … fast dreihundert Meilen von Washington entfernt.
    Falls das Band der Gefährten es erlaubte.
    Rule knurrte leise. Das Band der Gefährten war das Geschenk der Dame.
    Hatten sie es nicht auch der Dame zu verdanken, dass er – und Ruben und Lily und der ganze Clan der Wythe – sich jetzt in dieser Lage befanden? Rule verstand es nicht. Wie hatte Ruben überhaupt zu einem Lupus werden können? Einen, in dessen Adern zudem das Blut des Gründers floss, der fähig war, die Clanmacht zu übernehmen. Das ergab keinen Sinn. Aber irgendwie hatte die Dame es ermöglicht. Sie hatte die Clanmacht verändert, während diese in Lily gewesen war.
    Dann sollte sie, verdammt noch mal, auch das Band der Gefährten verändern.
    Besser wäre es. Denn wenn Rule die unsichtbare Grenze zu schnell überschritt und das Bewusstsein verlor, lief auch Lily in D.C. Gefahr, in Ohnmacht zu fallen. Wo immer sie gerade war. Was immer sie gerade tat.
    Lily.
    Von ihr hatte Cullen nichts berichtet. Rule hatte ihn nicht gedrängt, obwohl er es hätte tun können, auch auf wortlose Art. Schweigend, stillschweigend waren sie übereingekommen, schlechte Neuigkeiten auf später zu verschieben … denn dass es schlechte Neuigkeiten waren, dessen war er sich sicher.
    Genug jetzt. Rule schüttelte sich und warf einen Blick nach links. Der andere Wolf hatte sich, sobald sie die Bäume wieder erreicht hatten, völlig beruhigt und grub begeistert in einem verlassenen Kaninchenbau. Rule ließ ihn gewähren und trottete zu Cullen. Er setzte sich vor ihn und sah seinen Freund an.
    Cullen sah ihm lange in die Augen, ohne etwas zu sagen. Er seufzte. »Lily. Ja. Ich habe selbst nicht mit ihr gesprochen, aber … Nun, Drummond wirft ihr vor, die Ermittlungen behindert zu haben. Sie wurde verhaftet.«

26
    In Arrestzellen brennt immer Licht.
    Die dicke Frau mit Dreadlocks und einem blutbespritzten orangefarbenen T-Shirt wiegte sich leise murmelnd vor und zurück. So wie schon die ganze Nacht. Die hispanische Frau stritt sich mit einer zerbrechlich aussehenden Blondine mit geschwollener Lippe und zerrissenem T-Shirt. Vor den Gitterstäben schüttete sich eine dürre Frau vor Lachen über etwas aus, das eine ihrer Freundinnen gesagt hatte. Die drei waren Prostituierte und dabei Lilys umgänglichste Zellengenossinnen … es sei denn, man zählte die bereits Entlassenen dazu. Wie die weißhaarige Frau in dem Dior-Kostüm, die vor ungefähr dreißig Minuten sich selbst und den Boden vollgespien hatte. Lily hatte aufstehen und den Kopf der Frau zur Seite drehen müssen, damit sie sich nicht an ihrem eigenen Erbrochenen verschluckte und erstickte. Am hinteren Ende der Zelle saß eine traurig aber nüchtern aussehende junge schwarze Frau mit irgendeinem Magenproblem auf der Toilette und versuchte so zu tun, als sei sie allein.
    Als Lily angekommen war, hatte eine muskulöse Frau um die vierzig mit schlechten Zähnen und Biker-Tattoos versucht, Gefälligkeiten für die Benutzung der Toilette einzutreiben – »Ich sorge dafür, dass die schwarzen Schlampen dich nicht ärgern, und

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