Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
Geschichten, die sie selbst von sich gegeben hatte und die aufgezeichnet worden und nun auf verschiedenen Nachrichtenseiten im Web anzusehen und anzuhören waren. Und anschließend hatte sie sich auf eine Äußerung Rules bezogen, von der er mit Sicherheit wusste, dass er sie nie so gemacht hatte. Sie log leidenschaftlich gern und aus voller Überzeugung, und wenn sie ertappt wurde, tat sie es mit einem »machen Sie sich nicht lächerlich« ab.
    Evans’ nachdrückliches Bestehen darauf, dass die Wahrheit immer das war, was sie dazu erklärte, verlieh ihr eine seltsame Art von Charisma. Die Presse fand sie faszinierend. Auf der Tribüne waren Fernsehkameras aufgebaut – die, die Bilder für den Großbildschirm lieferten, aber auch die verschiedener Nachrichtensender.
    Rule stand neben Cullen an der Nordseite der Menschenmenge, dort, wo sie bereits dünner wurde, weit weg von der Bühne. Näher kamen sie nicht, wenn sie sich nicht mit Gewalt einen Weg bahnen wollten. Gerade als Rule genau das tun wollte, stieß Abel zu ihnen. Er beschloss, sich die Organisatoren der Veranstaltung zur Brust zu nehmen. Seine Polizeimarke, sagte er, würde ihm schon Zugang verschaffen.
    Seit zehn Minuten hatte die Menge die beiden verschluckt. Rule wurde zunehmend nervös. Bisher hatte Abel noch nicht angerufen. Entweder waren die Brownies spät dran, oder sie kamen nicht durch die vielen Leute durch. Gleich würde die Show beginnen. Eine anschwellende Melodie kündigte Kim Evans an, als sie die Stufen hinaufstieg. Evans hatte die Eleganz eines Rennpferdes – schlank, schnell und nervös. Das pinkfarbene Kostüm und die Schuhe mit den sieben Zentimeter hohen Absätzen waren makellos, der Wind blies ihr das blonde Haar, das sie offen trug, um das schmale Gesicht. Die Menge jubelte und applaudierte wie wild.
    Rubens Handy klingelte. Es war Lily. Sein Herz hämmerte in einer Mischung aus Erleichterung und Sorge – Erleichterung, weil er ihre Stimme hören würde. Sorge, weil sie nicht bei ihm war. »Ja?«, sagte er, um dann, nachdem er sich das andere Ohr zugehalten hatte, fortzufahren: »Sag das noch einmal. Hier sind zu viele Leute, die schreien und klatschen. Ich konnte dich nicht verstehen.«
    Und trotz seines guten Gehörs, und obwohl er die Hand auf dem anderen Ohr hatte, verstand er sie nur lückenhaft, als sie ihre Nachricht wiederholte: »… wird hier viel los sein, aber du musst es wissen. Sag es den anderen. Sie … machen Lupus-Doppelgänger. In Wolfsgestalt. Eine Menge. Sie müssen Brians Gewebe dazu benutzt haben. Lassen sie los, wenn … Hier und … buquerque und … iego und New York.«
    Der Plan war eigentlich ganz einfach: Sie würden warten, bis die bewusstlosen Opfer alle eingeladen waren, dann den Wagen anhalten, um damit zu ihrem Treffpunkt bei der Kundgebung fahren.
    Erst alle Kidnapper aus dem Haus kommen zu lassen, war zweifellos die beste Lösung. Wenn die Opfer erst einmal alle an einem Ort und sicher im Wagen waren, würde es schwerer sein, sie als Geiseln zu benutzen. Das Heikle daran war, dass sie Drummond vertraute. Sozusagen.
    Lily verließ sich dabei auf ihr Bauchgefühl – und vielleicht auch auf das von Mullins. Drummonds Sinn für das, was richtig und was falsch war, mochte völlig verdreht sein, aber es war stark ausgeprägt. So stark, dass er seine Karriere und seinen idiotischen Krieg gegen die magisch Begabten für ein paar Obdachlose geopfert hatte. In seiner Verwirrung war er überzeugt davon, alles nur getan zu haben, um Menschen zu schützen. Lily und Ruben, die Lupi, Begabte im Allgemeinen – das waren keine richtigen Menschen für ihn. Doch er konnte nicht zulassen, dass »Unschuldige« – Menschen ohne Gabe oder ohne das Talent, sich Fell wachsen zu lassen – getötet wurden.
    Zwar würde sie ihn nicht aus den Augen lassen, doch sie hatte vor, ihn zu benutzen. Er hatte einen Vorteil, den sie nicht außer Betracht lassen durfte: Er hatte die Schläger ausgesucht, die das erste Haus bewachten.
    Oder zumindest hatte er alles arrangiert. Dennis Parrott hätte niemals gewusst, wo er starke Männer, die auch vor blutiger Arbeit nicht zurückschreckten, hernehmen sollte. Auch wenn Drummond behauptete, dass er nichts von der Todesmagie gewusst hatte – dass seine Leute selbst vor Mord nicht haltmachten, war ihm sicher nicht entgangen. Wie die meisten Cops hatte er Kontakte auf der anderen Seite des Gesetzes. Er hatte das Meeting zwischen Parrott und Randy »Big Thumbs« Ballister organisiert.

Weitere Kostenlose Bücher