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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Den Spitznamen »Big Thumbs« hatte er bekommen, weil er zu sagen pflegte, er würde »den Scheißkerl wie einen Käfer zerquetschen«, und dies dann mit einer Bewegung seines Daumens verdeutlichte. Es hieß, dass er schon sehr oft jemanden zerquetscht hätte.
    Der größte Teil der Operation wurde von Lupi durchgeführt. Wenn alles so lief wie geplant, wurde Lily gar nicht gebraucht. Das nagte an ihr. Sie mochte es gar nicht, andere in die Gefahr zu schicken, während sie herumstand und Befehle gab, doch sie riskierte niemandes Leben, nur um ihr Ego zu pflegen. Lupi waren eben zu ganz anderen Dingen in der Lage als sie.
    Deshalb kauerte Lily nun auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Websterhauses hinter einem riesigen wuchernden Wacholderstrauch. Es wurde bereits heller, und obwohl die Umgebung noch immer in Grautöne gehüllt war, konnte sie schon recht viel erkennen. Der Imbisswagen parkte auf dem rissigen Asphalt der Einfahrt, mit der geöffneten Hinterseite zum Haus hin. Der Fahrer war gerade hinter das Steuer gestiegen und kurbelte die Fenster herunter, um sich eine Zigarette zu gönnen.
    Er war so etwas wie ein Joker im Spiel; umgeben von Metall war er schwer auszuschalten, und es gab keine Deckung, um sich unbemerkt an ihn anzuschleichen. Also mussten sie hoffen, dass Big Thumbs’ Männer genug Angst vor ihm hatten, um zu gehorchen, egal was passierte. Wenn nicht … Für diesen Fall hatte Lily sich genau diese Stelle ausgesucht, den einzigen Platz, der Deckung bot und gleichzeitig einen guten Blick auf den Mann.
    Zwei Männer kamen aus der Haustür, die ein langes, in ein Betttuch gehülltes Bündel trugen. Ein weiterer Mann – Big Thumbs höchstpersönlich – stand hinter ihnen und sah zu. Wenn sie richtig gezählt hatten, war das die vorletzte Geisel. Und dort kamen schon die nächsten beiden Männer mit noch einem Bündel heraus. Wo zum Teufel war …
    Sie seufzte erleichtert, als ein weißer Ford, den jeder Kriminelle, der etwas auf sich hielt, sofort als Polizeiwagen identifiziert hätte, heranfuhr und den Imbisswagen blockierte. Drummond stieg aus und schlug die Tür zu.
    Die ersten beiden Männer hievten hastig ihr Bündel in den Wagen und liefen zurück zu ihrem Boss. Sie machten sich nicht einmal die Mühe, unauffällig vorzugehen, sondern zogen beide ihre Waffen.
    Lily konnte gut verstehen, wie Big Thumbs sagte: »Was, zum Teufel, machst du denn hier?«
    »Parrott hält mich für seinen Scheißbotenjungen, deswegen. Er sagte, er habe das letzte Mal etwas hiergelassen. Ein schickes Kartenetui, aus Metall – könnte das Feuer überstehen, wenn ihr das Haus abgefackelt, und seine Initialen sind darauf, deshalb will er, dass du es findest.«
    »Und warum ruft er mich nicht selbst an?«
    »Weil er kein Prepaidhandy dabei hat, Dummkopf. Er wird wohl kaum Anrufe mit seinem eigenen Handy machen.«
    Big Thumbs überlegte, dann grunzte er. »Ich hasse es, mit verdammten Amateuren zusammenzuarbeiten. Er bezahlt gut, ist aber eine echte Nervensäge. Wo soll denn das gottverdammte Kartenetui sein?«
    »Da wo er diese Zeremonien abhält. Er sagte, du wüsstest, was er meint.«
    »Okay, aber wenn wir zu spät kommen, sollte er lieber nicht motzen.« Big Thumbs nickte den beiden zuletzt gekommenen Männern zu, die ihre Last im Rückraum des Wagens abluden und die Türen zuschlugen. »Seht euch nach dem schicken Kartenetui des Mannes um. Müsste hinter dem Haus sein.«
    Der Garten wurde von einem brandneuen, zwei Meter fünfzig hohen Holzzaun umschlossen. In dieser Gegend fiel er ins Auge wie ein bunter Hund. Laut Shannon stank es im Garten am stärksten nach Todesmagie.
    Dort erwarteten sie Scott und Chris. Diese beiden Männer würden nicht wieder zurückkommen.
    Big Thumbs wartete ganze fünfundvierzig Sekunden. Seine Ungeduld war ihm anzusehen. »Zum Teufel damit. Kein Grund, dass sich die Lieferung deswegen verspätet. Ihr beiden, steigt ein.« Er sah Drummond an. »Fahr deinen Scheißwagen weg.«
    Warum lasen die Bösen bloß nie das Drehbuch? Zeit für Plan B: Angst und Schrecken verbreiten. Lily zog eine kleine Metallpfeife aus der Tasche.
    »Warum brauchen die so lange?«, sagte Drummond gleichermaßen ungeduldig. »Ich hab’ keine Lust, gesehen zu werden, wie ich hier mit dir quatsche. Ich suche selbst nach dem Scheißetui.« Er begann auf das Haus zuzugehen.
    Mist. Jetzt arbeitete auch Drummond ohne Drehbuch.
    Big Thumbs packte ihn am Arm. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Fahr

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