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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Volkes war, zum anderen wegen seiner empfindlichen Nase. Selbst unparfümierte Waschmittel hinterließen einen Duft, behauptete er. Außerdem wollte er, dass seine Kleider anders als ihre rochen. Ihm gefiel, wie sich diese Düfte mit ihren natürlichen mischten.
    Einmal hatte sie ihn gefragt, ob er sich selbst auch riechen könne.
    Seine Augenbrauen waren überrascht in die Höhe geschossen. »Du meinst, du kannst dich nicht riechen?«
    Den Rest des Tages war Rule mit seinen Tabellenkalkulationen und Finanzgeschäften beschäftigt, während sie sich auf die dumme, lästige Ausschussanhörung vorbereitete. Das Abendessen bereiteten sie gemeinsam zu – Lachs en Papilotte , was sich schick anhörte, aber nichts anderes bedeutete, als dass Lachs und Gemüse in Spezialpapier gewickelt wurden und im Ofen vor sich hin garten.
    Als Rule ihr beigebracht hatte, wie man es zubereitete, war sie sehr skeptisch gewesen. Papier im heißen Ofen, das konnte nicht gut gehen. Doch anscheinend machte Pergamentpapier eine Ausnahme. Bisher hatte es noch nicht ein einziges Mal Feuer gefangen, und sie machten ziemlich oft Lachs en Papilotte .
    An diesem Abend fand sie nur schlecht in den Schlaf und als sie endlich eindämmerte, quälten sie Albträume – an die sie sich jedoch beim Aufwachen nicht mehr erinnern konnte.
    Auf einer Skala von eins bis Exekutionskommando, war der Montag eine Fünf. Zuerst erledigte Lily ein paar Büroarbeiten im Hauptquartier – eingeschränkt einsatzfähig: Das bedeutete, dass sie viel sitzen musste –, dann ging sie zur Physiotherapie, was zumindest ihrer Seele guttat, auch wenn sie den Nutzen für ihren Körper bezweifelte. Nettie hatte Lily angewiesen, auch in D.C. mit der Therapie weiterzumachen, und ihr den Namen eines Therapeuten genannt. Und da Lily nicht wollte, dass Dr. Nettie Two Horses böse auf sie war, grunzte und stöhnte sie sich durch die Behandlung.
    Dann kam die verdammte Anhörung.
    Die ersten beiden Stunden verliefen genauso, wie sie es erwartet hatte. Die Senatoren verlangten alles über den Kollaps des Netzknotens zu hören und wie es dazu gekommen war. Da sie alle die erforderliche Sicherheitsfreigabe hatten, ließ sie nichts aus – nun, außer einigen Details wie das Band der Gefährten und den kitzelnden Passagier in ihrem Inneren. Manche glaubten ihr nicht. Andere schon. Manche stellte sogar gute Fragen.
    Der Vorsitzende des Ausschusses war Senator Bixton. Er wartete bis ganz zum Schluss, um zum Angriff anzusetzen.
    Offenbar hatte Bob Bixton einmal zu oft Hal Halbrook als Mark Twain gesehen. Zwar trug er keinen weißen Anzug – immerhin – , sondern einen hellgrauen, aber er hatte denselben Schnurrbart und eine rote Krawatte, und sein graues Haar war auf die gleiche Art gewellt. Und er hatte den gleichen Sinn für Theatralik.
    »Special Agent Yu.« Er zog ihren Namen und Rang in die Länge, als spüre er einem befremdenden Geschmack auf seiner Zunge nach. »Ich weiß, dass ich auch für meine Kollegen spreche, wenn ich sage, dass wir es zu schätzen wissen, dass Sie den weiten Weg hierher gemacht haben, obwohl Sie sich gerade erst von Ihrer, äh, Verletzung erholt haben. Sie sind seit einer Woche in der Stadt, habe ich gehört.«
    »Ja, Sir. Seit sechs Tagen.«
    »In Begleitung Ihres, äh, Verlobten.« Er betonte die erste Silbe und verschluckte den Rest: Vääär-lopptn. »Rule Turner.«
    »Ja, Sir. Er sagte, auf Ihre Bitte hin, vor einem anderen Ausschuss aus.«
    »Ja, das ist mir nicht entfallen«, sagte er trocken. »Nun, Sie zeigen sich sehr kooperativ und haben unsere Fragen geduldig beantwortet. Doch stimmt es, dass Sie von Ihrem Vorgesetzten in der Einheit 12 auf diese Befragung vorbereitet wurden?«
    »Nein, Sir.«
    Die buschigen Brauen flogen in die Höhe. »Nein? Aber Sie waren Samstagabend bei Ruben Brooks zu Hause.«
    »Mit ungefähr fünfzig anderen Gästen, ja, Sir. Es war ein geselliger Anlass.«
    »Ein geselliger Anlass. Ja, ich glaube Ihnen gern, dass es das war, bis die anderen achtundvierzig Gäste um circa elf Uhr gegangen sind. Doch Sie und Mr Turner sind noch länger geblieben. Möchten Sie diesem Ausschuss etwa sagen, dass Mr Brooks die Gelegenheit nicht genutzt hat, um Ihnen Tipps für Ihre heutige Aussage zu geben?«
    »Ja, Sir, das möchte ich. Wir haben überhaupt nicht über meine Aussage oder diesen Ausschuss gesprochen.«
    »Worüber haben Sie denn dann gesprochen? Ungefähr, äh … « Er blätterte mit viel Aufhebens in seinen Unterlagen, bis er

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