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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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doch es fehlte ihnen weiterhin der Anführer.
    Rule drückte ihre Schulter und trat zurück, um nach der Kaffeekanne zu greifen. »Wir werden wohl außerhalb des Clans suchen müssen.«
    »Nach Verlorenen?«, sagte sie zweifelnd. Die Fähigkeit, sich zu wandeln, wurde als rezessives Gen von den Frauen des Clans weitergegeben. Wenn beide Elternteile Träger dieses Gens waren, zeugten sie manchmal ein kleines Lupus-Baby, ohne dass sie gewusst hatten, dass das überhaupt möglich war. Doch die Clans führten Aufzeichnungen darüber. Ziemlich genau sogar. Die Nachkommen ihrer Töchter standen unter ständiger Beobachtung. »Das ist doch recht unwahrscheinlich.«
    »Normalerweise ja, doch ich denke an die Kinder eines Lupus aus einem anderen Clan, dessen Mutter eine Wythe ist oder von einem Wythe abstammt. Über solche Paarungen haben wir keine Aufzeichnungen, deswegen könnte es eine Weile dauern.«
    »Ich kann warten.« Ihr blieb ja nicht viel anderes übrig. »Ich hoffe nur, dass ich nicht warten muss, bis der kleine Charlie erwachsen ist.«
    »Wenn die Dame will, dass die Macht bald auf ein Mitglied des Wythe-Clans übergeht, dann wird es auch jemanden geben, der sie annehmen kann. Und dann werden wir ihn auch finden. Ich hoffe nur, dass ich alle potenyiellen Thronfolger rechtzeitig zum Großtreffen ausfindig gemacht habe.« Er goss den Becher voll. »Möchtest du auch noch etwas?«
    Seufzend schob sie den Stuhl zurück und stand auf. »Ich springe lieber schnell unter die Dusche. Es gibt zwar nicht viel für mich im Hauptquartier zu tun, aber wenn ich zu spät erscheine … «
    Rule zog die Augenbrauen zusammen. Er machte einen schnellen Schritt auf sie zu. »Was ist los?«
    Ein Eispickel in meinem Schädel . »Kopfschmerzen.«
    »Möchtest du … « Jetzt stand er vor ihr. Sie spürte ihn, ohne ihn zu sehen. Vor Schmerz hielt sie die Augen geschlossen. »Mir scheint, das ist kein Kopfschmerz, gegen den Ibuprofen etwas ausrichten kann.«
    »Alles in Ordnung.« Aber ihre Stimme hörte sich falsch an, und ihre Hände waren feuchtkalt. »Eine Ibuprofen, ja, sicher. Das ist eine gute … « Langsam öffneten sich ihre Augen. »Oder vielleicht doch nicht. Es geht von allein weg.«
    Rule nahm ihre Arme. »Du bist ganz blass.«
    »Es tut weh, aber wird schon wieder besser.« Nein, eigentlich hatte es schon aufgehört. Ganz plötzlich, von jetzt auf gleich. Obwohl sie sich auf einmal ein bisschen zittrig fühlte … brachte sie ein beruhigendes Lächeln zustande. »Wirklich, ich bin in Ordnung.«
    Sein Griff wurde fester. »Deine Sitzung mit Mika sagst du heute ab.«
    Natürlich dachte er gleich daran. »Nein, tu ich nicht.«
    »Lily – «
    »Ich werde Mika von den Kopfschmerzen erzählen. Wenn es einen Zusammenhang gibt – und ich glaube ganz bestimmt, dass da keiner ist. Aber wenn ich mich irre, würde er es wissen, oder nicht?«
    »Sam vermutlich. Mika? Ich weiß nicht. Er ist der Jüngste von ihnen.«
    »Dann kann er Sam fragen. Rule, jeder hat mal ganz plötzlich Schmerzen.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht.« Mit einem trockenen Lächeln stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf den Mund. »Jeder Mensch, hätte ich wohl sagen sollen.«

9
    Rock Creek Park war ein freundliches, langgestrecktes Waldgebiet, das mit seinem grünen Finger bis in Washingtons Betonhintern hineinreichte. Teile des Parks waren mit Fahrradwegen, Pfaden, Brücken, einem Planetarium, mehreren kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und Tennisplätzen herausgeputzt worden. Die wilderen Ecken zogen Vögel, Waschbären und dann und wann sogar ein Reh oder einen Kojoten an.
    Und einen Drachen.
    Nicht, dass Mikas Höhle zu den wilderen Ecken gezählt hätte. Ursprünglich war es ein altes Amphitheater gewesen – das sich wohl, vermutete Lily, in Mikas Augen, als er im Dezember eintraf, um seine Arbeit als magischer Schwamm aufzunehmen, am besten für den Bau einer Höhle geeignet hatte. Eigentlich war der Ort nur als vorübergehende Lösung gedacht gewesen, doch dann hatte es Mika hier gefallen.
    Warum, wusste keiner so genau. Der Park war zwar hübsch, doch Lily bezweifelte, dass Drachen dasselbe ästhetische Empfinden wie Menschen hatten. Dass Mika Bäume mochte, wusste sie immerhin. Sie betrat einen betonierten Weg, über dem sich die verschränkten Äste der Eichen, die bereits begannen, sich in ihre Herbstfarben zu kleiden, zu einem Dach wölbten … ein Weg, der nur deshalb noch

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