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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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musterte sie finster. »Al Drummond, aber Sie können mich mit ›Sir‹ anreden. Der Boden hat Bixton nicht umgebracht, sondern ein gottverdammtes Messer. Ziehen Sie sich ihre verdammten Schuhe wieder an, schnappen Sie sich ein paar Füßlinge und kommen Sie her.« Er drehte sich um und verschwand wieder im Wohnzimmer.
    Lily befolgte zumindest eine seiner Anordnungen: Sie folgte ihm ins Wohnzimmer … nachdem sie ihre Baby-Feuchttücher hervorgekramt und sich die nackten Füße sorgfältig abgewischt hatte. Ihre Schuhe blieben in der Umhängetasche.
    Der Raum war lang und schmal und endete mit zwei hohen Flügeltüren, die in den Garten hinausführten. Die Einrichtung war ausgesprochen kultiviert: Die Wände blassgolden, die seidenen Vorhänge dunkelgolden, die Möbel eine Mischung aus Elfenbein und Gold mit ein paar roten Tupfern. Lilys Mutter hätte es gefallen. Über dem Kaminsims hing ein Gemälde, eine bukolische Landschaft, wie sie vor hundertfünfzig Jahren etwa in Mode gewesen war. Ein verschnörkelter Rahmen. Auch hier frische Blumen – in einer Vase auf dem Sims und in einer tiefen Schale schwimmend auf dem Couchtisch. Nichts lag herum. Alles war makellos … abgesehen von der hässlichen Leiche auf dem Teppich am anderen Ende des Raums.
    Das kleine geschäftige Grüppchen, das sich hier zu schaffen machte, war Lily vertraut – wenn nicht per Namen, so doch aufgrund des Aufgabengebietes jedes Einzelnen. Ein Mann schoss noch Fotos, während ein anderer eine Kamera hielt und eine ältere Frau Notizen machte. Diese Frau war Lily bekannt: Hannah Kuruc war eine erstklassige Kriminaltechnikerin. Die anderen beiden gehörten dann wohl zu ihrem Team. Am anderen Ende stand ein Mann in einem dunklen Anzug in der Terrassentür, mit dem Rücken zum Zimmer, und sprach mit jemandem, den Lily nicht sehen konnte. Als er kurz den Kopf drehte, erkannte sie sein Profil.
    Der Medical Examiner höchstpersönlich hatte sich an den Tatort bequemt. Für Senator Bixton reichte die zweite Garnitur nicht.
    Drummond stand in einer Zimmerecke und unterhielt sich mit einem kleinen, rotblonden Mann mit Knollennase. Er sah zu ihr herüber. »Das ist … Herrgott noch mal. Was habe ich Ihnen gesagt, verdammt? Haben Sie schon mal was von Verunreinigung des Tatorts gehört? Ziehen Sie die Scheißfüßlinge – «
    »Auf dem Boden am Eingang sind Spuren von Todesmagie.«
    Die Augenbrauen des Rotblonden schossen in die Höhe. Alle, die am anderen Ende des Zimmers standen, wandten sich ihnen zu, außer Hannah. Drummond behielt seine finstere Miene bei. »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Die Textur von Todesmagie ist unverwechselbar.« Sie fühlte sich an wie zermahlendes Glas und Morast. »Die Spuren sind nur schwach, aber sie sind da. Auf dem Teppich habe ich bisher nichts gefunden. Dazu müsste ich hin und her gehen.«
    »Auf keinen Fall. Ihre Methode ist vor Gericht nicht zulässig, und ich will nicht, dass mein Tatort kontaminiert wird.«
    »Spuren, die so schwach sind wie die am Eingang, verschwinden schnell, und ich habe meine Füße in der Halle sorgfältig gesäubert.«
    »Kommen Sie mal runter von Ihrem hohen Ross, Al«, sagte Hannah, die den Teppich neben der Leiche stirnrunzelnd betrachtete. »Bis ich sage, Sie können ihn haben, ist das hier immer noch mein Tatort. Sie sagten, das Hausmädchen habe heute Morgen Staub gesaugt?«
    Drummond presste die Lippen aufeinander. »Das hat sie angegeben.«
    »Hm.« Jetzt hob sie den Blick. »Lily, Sie können jetzt herkommen, aber um Gottes willen – «
    »Fassen Sie nichts an«, beendete Lily den Satz für sie.
    Hannahs Mundwinkel hoben sich. »Richtig.« Sie zeigte auf den Mann mit der Videokamera. »Nehmen Sie alles auf, was sie macht.«
    Drummond sah Lily mürrisch an. »Sie sind hier, um das Messer zu untersuchen. Das hat Priorität.«
    Lily hielt ihm erneut die Hand hin. »Sie können mir genauso gut gleich die Hand schütteln. Das erspart uns beiden die Verlegenheit, dass ich mir irgendeinen Vorwand ausdenken muss, um Sie zu berühren.«
    Er verdrehte die Augen, streckte die Hand aus und ergriff ihre.
    Fester Griff, breite Handfläche, keine Magie. Lily nickte, ließ ihn los und setzte sich langsam in Bewegung.
    Der schnellste Weg zum anderen Ende war durch die Mitte. Sie aber nahm einen Zickzackkurs … ja. »Ich habe etwas. Eine Fährte. Schwach und nicht durchgängig, aber … « Sie fischte in ihrer Umhängetasche, zog ein Packet Eisstiele heraus und legte einen vor sich auf

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