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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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den Teppich und dann einen anderen ungefähr dreißig Zentimeter hinter sich, dorthin, wo sie die Fährte aufgenommen hatte. »Ich markiere die Stellen, an denen ich Reste von Todesmagie finde.«
    »Das Messer zuerst, verdammt. Haben Sie schon mal was davon gehört, dass Befehle dazu da sind, dass man sie befolgt?«
    »Ja, irgendwann mal. Es fällt mir schon wieder ein.« Langsam bewegte sie sich vorwärts und blieb dann und wann stehen, um einen Holzstiel hinzulegen. Ungefähr eineinhalb Meter vor der Leiche hielt sie inne und legte drei Stiele auf den Boden. »Hier ist es stärker.« Noch ein Schritt. Noch einer und dann noch ein Stiel. Nach einigen weiteren Schritten stellte sie ihre Tasche ab, ging in die Hocke und musterte das, was von Bixton noch übrig war.
    Der Senator war schon angezogen gewesen: ein blütenweißes Hemd und eine Hose, die aussah wie die, die er auch bei Lilys Befragung getragen hatte, aber ohne Weste und Anzugjacke. Seine Krawatte war wieder rot, aber diese hatte kleine goldene Pünktchen.
    Er lag auf dem Rücken neben einem dick gepolsterten Sitzkissen und sah leicht beleidigt aus. Ein Arm lag eng am Körper, die Handfläche nach oben gedreht, die Finger gekrümmt, den anderen hatte er zur Seite ausgestreckt, sodass die Fingerspitzen den Bezug des Sitzkissens berührten. Keine sichtbaren Abwehrverletzungen. Seine Augen waren glasig, der Mund geöffnet und der Körper schlaff – die seltsame Starrheit des Todes. Das beeindruckte Lily immer wieder: Wie reglos die Toten waren. Tote sahen nicht aus, als schliefen sie oder als wären sie bewusstlos. Sie sahen tot aus.
    Und außerdem rochen sie schlecht. Im Tode entspannten sich alle Muskeln. Bixton war mit voller Blase gestorben, aber, dem Geruch nach zu schließen, mit nur wenig im Verdauungsapparat.
    Das Messer ragte aus der fleischigen Stelle zwischen Achselhöhle und dem oberen Rand des Brustkastens, direkt unter dem Schlüsselbein. Nicht viel Blut. Das Messer selbst sah alt aus; der Griff war aus Knochen oder Elfenbein oder etwas Ähnlichem geschnitzt. Von der Klinge sah sie etwa fünf Zentimeter.
    Hast es nicht ganz reinbekommen, was? Obwohl da kein Knochen ist, auf den die Klinge hätte stoßen können. Entweder bist du nicht sehr kräftig, oder es war dir egal, wie tief sie steckte, weil es nicht der Stahl ist, der ihn getötet hat. Er war nur das Transportmittel.
    »Vorsicht«, blaffte Drummond. »Hinterlassen Sie keine Fingerabdrücke.«
    Lily drückte den Handrücken in Bixtons Handfläche. »Special Agent Drummond – Sir – , Sie gehören nicht zur Einheit.« Als Nächstes untersuchte sie Bixtons Kehle, hielt dort kurz inne und presste dann den Handrücken an sein Gesicht. »Sie haben vorher noch nie mit einer Sensitiven gearbeitet. Aber vielleicht sollten Sie mir doch zugutehalten, dass ich ein Profi bin. Versuchen Sie es wenigstens.«
    »Werden Sie irgendwann auch mal dieses verdammte Messer untersuchen? Als Profi?«
    Ärger überlief kribbelnd ihre Haut, fast so deutlich spürbar wie Magie. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Offenbar war sie tatsächlich aus der Übung, als Untergebene zu arbeiten … oh ja, sie war es nicht mehr gewöhnt, Befehle von Arschlöchern entgegenzunehmen. »Wenn Bixton durch Magie getötet wurde, ist vielleicht noch ein Rest davon an seinem Körper. Aus der Fundstelle und der Menge der Restmagie lässt sich auf die Art des Zaubers schließen, der benutzt wurde.«
    »Ist es denn wichtig, welcher Zauber es war? Tötung mit magischen Mitteln ist ein Kapitalverbrechen. Da ist es doch egal, was für ein Hokuspokus dazu geführt hat.«
    »Wenn er erschossen worden wäre, würden Sie dann nicht die Kugel finden wollen? Vielleicht – ich weiß nicht – ein paar ballistische Untersuchungen machen?«
    Er grunzte. »Also, was haben Sie gefunden?«
    »An seiner Hand und seinem Gesicht nichts. Eine sehr schwache Spur an seiner Kehle. Um woanders nachsehen zu können, muss ich seine Kleidung öffnen, aber zuerst kümmere ich mich um das Messer.« Jetzt legte sie den Handrücken an den Messergriff. Und zog eine Grimasse. Eklig. »Todesmagie. Viel davon. Das wird nicht so schnell verfliegen. Da werden Sie sich problemlos eine Bestätigung durch einen Coven holen können.« Nur Beweise, die von einem konzessionierten Wiccacoven erbracht wurden, waren vor Gericht zugelassen, keine anderen. Ein Coven war zwar nicht zu dem in der Lage, was Lily tat – Gaben waren stärker und genauer als Zauber – , aber für

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