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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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antwortete Oberhammer gedämpft, damit die umstehenden Journalisten nichts davon mitbekamen. »Der hat eine Überprüfung von Stahl bei der Gauck-Behörde beantragt. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Was hast du?«, fragte Schröder Kilian ungläubig.
    »Stahl steht unter Verdacht, als Agent für einen Nachrichtendienst gearbeitet zu haben. Ich musste die Spur verfolgen. Daher die Anfrage«, antwortete Kilian wie selbstverständlich.
    Schröder und Oberhammer verschlug es die Sprache. Heinlein blickte betreten zur Seite und räusperte sich.
    »Hab ich dir nicht gesagt, dass du diskret vorgehen sollst? Kein Aufsehen während des Treffens? Hast du mich nicht verstanden oder red ich chinesisch?!«, brüllte Schröder, ohne auf die Journalisten zu achten.
    Einige kamen neugierig näher. Schröder packte Kilian und zog ihn weg. Oberhammer wies die Journalisten zurück und folgte Schröder.
    »Aber das ist noch nicht alles«, fügte Oberhammer hinzu. Schröder blickte erschreckt auf.
    »Er hat auch Dr. Engelhardt, unseren Leitenden Oberstaatsanwalt, überprüfen lassen«, sagte Oberhammer, »und Frau Dr. Rosenthal aus der Rechtsmedizin. Eine unserer besten Kräfte.
    Ich weiß nicht mehr, was ich mit diesem Mann anfangen soll.« Schröder schien wie vom Blitz getroffen. Er rang nach Worten, während er Kilian kopfschüttelnd anstarrte.
    »Wo ist das Problem?«, fragte Kilian. »Es ist nur eine Anfrage. Sonst nichts. Wenn keiner etwas zu verbergen hat, dann ist alles in wunderbarer Ordnung. Oder nicht?«
    »Hast du Beweise? Irgendeinen Hinweis?«, fragte Schröder.
    »Nenn den Schnipsel«, flüsterte Heinlein Kilian von hinten zu.
    »Was für einen Schnipsel?«, wollte Schröder wissen.
    Kilian setzte zur Antwort an, sagte aber doch nichts. Stattdessen antwortete Heinlein: »Kollege Kilian hat einen möglichen Beweis sichergestellt.«
    »Halt die Klappe«, fuhr Kilian ihn an.
    »Was für einen Beweis, und wo ist er?«, fragte Schröder.
    »Wir müssen ihn noch überprüfen, erst dann …«, log Kilian.
    »Na bravo«, klagte Schröder. »Nichts in der Hand, aber den großen Maxen spielen.«
    »München«, unterbrach einer von Schröders Männern und reichte ihm das Handy. Schröder wies es ab und wollte nicht gestört werden.
    »Pullach«, wiederholte der Mann mit unterdrückter Stimme. Schröder nahm das Handy, meldete sich und hörte aufmerksam zu.
    Verzerrt dröhnten die Worte »Engelhardt« und »wild gewordener Idiot« aus der Muschel. Schröder nickte und bestätigte die Vorwürfe. Er versprach, die Angelegenheit sofort zu regeln, und beendete das Gespräch.
    Er atmete tief durch und setzte an: »Ich hab dich gewarnt. Das war deine letzte Chance.«
    Dann wandte er sich Oberhammer zu. »Machen Sie mit ihm, was Sie wollen. Ich habe keine Verwendung mehr für ihn. Schicken Sie ihn wieder auf Streife oder lassen Sie ihn Akten sortieren. Irgendwas. Hauptsache, er taucht nie wieder auf.«
    »Jetzt mach mal langsam«, protestierte Kilian. »Das kannst du nicht machen.«
    »Oh doch«, bekräftigte Schröder. »Wer so einfältig und plump an eine Sache herangeht, den kann ich nicht gebrauchen. Scher dich zum Teufel.«
    Er wandte sich ab. Doch Kilian packte ihn erneut am Arm und riss ihn herum.
    »Du mieses Stück Scheiße«, schrie er ihn an.
    Oberhammer und Heinlein gingen sofort dazwischen, aber Kilian war nicht mehr zu halten. Er schlug wie wild nach Schröder. Die Fotografen ließen sich den unerwarteten Kampf nicht entgehen und fielen wie die Heuschrecken mit Kameras
    und Blitzlicht über die beiden her. Vom Aufruhr alarmiert, kamen weitere Sicherheitsbeamte dazu und trennten Kilian von Schröder.
    »Du bist Dreck, nichts weiter als Dreck«, schnaubte Kilian. Heinlein und ein Sicherheitsmann hielten ihn derweil fest, da er wie ein Stier jede Sekunde einen neuen Angriff starten konnte.
    »Lass dich nie wieder bei mir blicken. Das nächste Mal bist du dran«, drohte Schröder.
    »Fick dich, du Arsch. Auf dich kann ich verzichten«, brüllte Kilian zurück.
    Schröder lächelte überlegen und sprach zu Oberhammer:
    »Sie wissen, was jetzt zu tun ist?«
    Oberhammer nickte und wandte sich Kilian zu.
    »Kriminalhauptkommissar Kilian. Hiermit entbinde ich Sie mit sofortiger Wirkung von der Ausübung Ihres Amtes. Bis zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens sind Sie vom Dienst suspendiert. Ihren Ausweis, Ihre Marke und die Waffe.«
    Kilian stand wie versteinert vor Oberhammer. Regungslos fixierte er Schröder.
    »Ausweis,

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