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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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gehen, als ob das etwas ausmachen würde. Wenigstens würden sie da draußen nicht Opfer von Polizeipolitik auf höchster Ebene werden.
    »Underwood weiß, was wir tun.«
    »Glaubst du?«
    »Aber sicher. Was meinst du, warum wir keine anderen Fälle bekommen? Underwood wartet ab. Können wir etwas Brauchbares vorzeigen, okay. Versauen wir die Sache, kann er uns immer noch eine wegen Ungehorsam reinwürgen.« Er lachte. »Der weiß genau, was wir tun.«
    »Ich nehme an, Evans hat es ihm gesagt.«
    Wilson lächelte. »Klar. Wahrscheinlich hat er Underwood angerufen und ihm gesagt, er soll uns besser in Ruhe lassen, wenn er weiß, was gut für ihn ist. Das gefällt Underwood vielleicht nicht, weil er den Fall DiFalco selbst abgeschlossen hat; aber er hat Angst vor Evans, daher landen wir als Folge dessen im Vakuum. So oder so Scheiße, und so weiter.«
    »Hier ist das gottverdammte Museum.«
    Sie gingen die breite Treppe hinauf, an der Statue von Teddy Roosevelt vorbei und in den riesigen Saal, der die Vorhalle bildete.
    »Wir hätten gerne mit Dr. Ferguson gesprochen«, sagte Wilson zu der Frau, die an der Information saß. Sie nahm einen Hörer ab und sprach kurz hinein, dann sah sie lächelnd zu ihnen auf.
    Die Arbeitsräume des Museums waren ein Schock. Stapelweise Knochen, Kisten voll Federn, Schnäbeln, Schädeln, Tiere und Vögel in unterschiedlichen Stadien der Rekonstruktion auf Tischen oder in Kisten. Ein völliges Chaos, ein Durcheinander von Leim und Farbe und Hilfsmitteln und Knochen. Ein großer junger Mann in schmutzigem grauen Kittel tauchte hinter einer Kiste ausgestopfter Eulen auf. »Ich bin Carl Ferguson«, sagte er mit dröhnender, fröhlicher Stimme. »Wir bereiten eine Ausstellung ›Die Vögel Nordamerikas‹ vor; aber deswegen habe ich Sie natürlich nicht angerufen.« Einen Augenblick sah Becky Furcht über sein Gesicht huschen, dann wurde sie wieder von dem Lächeln verdrängt. »Gehen wir doch in mein Büro. Ich muß Ihnen etwas zeigen.«
    Es stand auf einem Sockel aus Plastik auf seinem Schreibtisch. »Schon mal so etwas gesehen?«
    »Was, zum Teufel, ist das?«
    »Ein Modell, das ich anhand der Pfotenabdrücke angefertigt habe, die mir Tom Rilker gegeben hat. Was die Abdrücke gemacht hat, muß ähnliche Pfoten haben wie diese hier.«
    »Mein Gott. Sie sieht so...«
    »Tödlich aus. Und genau das ist sie auch. Eine wirksame Waffe. Tatsächlich eine der besten, die ich je in der Natur gesehen habe.« Er hob sie auf. »Diese langen, gelenkigen Zehen können, glaube ich, ziemlich gut greifen. Und die Kralle läßt sich einziehen. Wunderschön und seltsam. Nur eines stimmt damit nicht.«
    »Und das wäre?«
    »Sie kann nicht existieren. Eine zu perfekte Mutation. Überhaupt keinerlei Defekte. Und sie ist ihren Hundevorfahren mindestens drei Stufen voraus. Als einzigartige Mutation könnte man es vielleicht akzeptieren, aber hier finden sich die Abdrücke von mindestens fünf oder sechs verschiedenen Tieren. Es müßte ein ganzes Rudel dieser Wesen existieren.« Er drehte das Modell in der Hand. »Die Chancen dagegen stehen Milliarden - Billiarden - zu eins.«
    »Aber unmöglich wäre es nicht?«
    Er hielt Wilson das Modell hin, der es betrachtete, aber nicht anfaßte. »Wir haben den Beweis hier vor uns. Und ich möchte mehr über die Geschöpfe wissen, die diese Abdrücke hinterlassen haben. Rilker konnte mir überhaupt keine Informationen geben. Darum habe ich Sie angerufen. Ich wollte mich nicht einmischen, aber, offen gestanden, ich bin neugierig.«
    Wilson bewerkstelligte ein gequältes Lächeln. »Sie sind neugierig«, sagte er. »Wie nett. Wir sind alle neugierig. Aber wir können Ihnen nicht helfen. Sie haben uns gerade mehr erzählt, als wir wußten. Sie sind derjenige, der Fragen beantworten kann.«
    Der Wissenschaftler sah verwirrt und ein wenig traurig drein. Er nahm die Brille ab, dann ließ er sich in seinen Sessel fallen und stellte das Modell auf den Schreibtisch. »Tut mir leid, das zu hören. Ich hatte gehofft, Sie hätten mehr Informationen für mich. Aber ich glaube, Ihnen ist gar nicht klar, wie wenig ich weiß. Woher stammen die Abdrücke? Können Sie mir das verraten?«
    »Vom Schauplatz eines Verbrechens.«
    »Ach komm, George, sei nicht so störrisch. Sie stammen vom Schauplatz der Morde an DiFalco und Houlihan draußen in Brooklyn.«
    »Die beiden Polizisten?«
    »Richtig. Sie wurden um die Leichen herum gefunden.«
    »Was wurde deswegen unternommen?«
    »Überhaupt

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