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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Werwolf Josh umgebracht, anstatt ihn auch zu einem Werwolf zu machen, wie er es bei Ryan Freestone getan hat?“
    „Sobald wir wissen, wer er ist, fragen wir ihn.“
    Ich war wieder versucht, mir die Hand vor die Stirn zu schlagen, aber das hätte meine Kopfschmerzen nur verschlimmert.
    Als wir in den Verhörraum traten, hob Malachi den Kopf, doch dann wich seine erfreute Miene einem Ausdruck der Besorgnis. „Was ist passiert?“
    Grace setzte zu einer Erklärung an, dann schloss sie ratlos den Mund. Wie fragte man einen Mann, ob ihm manchmal ein Fell spross und er dann Menschen tötete? Aber natürlich fand Grace die Lösung. „Was wissen Sie über Werwölfe?“
    Malachi kniff die Brauen zusammen. „Verzeihung, wie bitte?“
    „Grace … “, begann ich, aber sie brachte mich mit einer unwirschen Handbewegung zum Schweigen.
    „Werwölfe. Männer oder Frauen, die zu bösen, unheimlichen Kreaturen werden und Morde begehen. Klingelt da was bei Ihnen?“
    „Wir haben unsere Legenden, so wie alle Kulturen. Geschichten, die man sich am Lagerfeuer erzählt und dazu benutzt, Kindern Angst zu machen, um sie vom Wald fernzuhalten.“
    Was mir in Erinnerung rief …
    „Warum gibt es in eurer Karawane eigentlich keine Kinder?“
    „Ja“, bekräftigte Grace. „Wie kommt das?“
    „Meinen Sie wirklich, dass wir sie quer durch das Land und wieder zurück schleifen würden? Jeder von uns, der sich entschließt, eine Familie zu gründen, findet einen Verwandten, der sich während seiner Abwesenheit um die Kinder kümmert.“ Seine dunklen Augen blitzten. „Glauben Sie, wir fressen sie auf?“
    Grace würdigte diese Frage keiner Antwort. „Wir hatten ein paar Wolfsangriffe hier in der Gegend.“
    „Ein paar?“ Malachi sah mich an. „Ich hatte nur von einem einzigen gehört.“ Begreifen legte sich auf seine Züge. „Dann hat es also heute noch einen gegeben?“
    Grace sagte weder Ja noch Nein. „Es wurde in diesen Bergen schon seit Jahrhunderten kein Wolf mehr gesichtet, und Sie beharren darauf, in Ihrer Menagerie keinen Wolf zu haben.“
    „Das tun wir auch nicht. Sie haben unsere Tiere mit eigenen Augen gesehen.“
    „Sie könnten ihn versteckt haben.“
    „Es ist nicht so einfach, ein wildes Tier zu verstecken. Aber in Wahrheit suchen Sie gar nicht nach einem Wolf, sondern nach einem Werwolf, richtig.“
    „Ich würde beides nehmen.“
    Er wirkte nicht besorgt darüber, dass der Sheriff den Verstand verloren hatte; er schien es noch nicht mal zu befürchten.
    „All unsere Probleme fingen an, als Sie und Ihre Leute hier auftauchten.“
    „Wir sind wegen des Festivals hier, genau wie unzählige andere Menschen, die Sie nicht kennen.“
    „Sie haben selbst gesagt, dass Hitler die Zigeuner in Konzentrationslagern gefangen hielt. Und gerade eben fanden wir heraus, dass Mengele in diesen Lagern an einer Werwolf-Armee arbeitete.“
    Malachis Gesicht wurde verschlossen.
    „Reiner Zufall?“, fragte Grace. „Ich denke nicht.“
    „Meine Leute sind keine Werwölfe, Sheriff.“
    „Dann haben Sie sicherlich nichts dagegen, wenn ich mir Ihr Camp mal genauer ansehe.“
    „Nur zu.“ Malachi stand auf. „Wollen wir?“
    „Ich muss mit jedem Ihrer Leute sprechen. Privat.“
    „Kein Problem.“
    „Gut.“ Grace gab mir ein Zeichen, ihr auf den Flur zu folgen. Dort lief sie erst unruhig auf und ab, dann sagte sie: „Ich muss etwas aus reinem Silber mitnehmen.“
    Ich seufzte. „Na schön. Hast du vielleicht einen Ohrring … “ Das letzte Wort ließ mich stocken, dann musste ich lachen.
    Grace blieb stehen. „Ist bei dir ‘ne Schraube locker?“
    „Malachi ist kein Werwolf.“ Ich grinste dämlich.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Das Kruzifix an seinem Ohr.“
    „Ich glaube nicht, dass diese Kruzifix-Sache bei Werwölfen funktioniert, sondern nur bei Vampiren.“
    „Trotzdem trägt er an seinem Ohr einen Gegenstand aus Silber, und er brennt nicht.“
    Sie schaute mich nachdenklich an, dann zuckte sie mit den Schultern. „Damit ist er wohl aus dem Schneider. Zumindest für den Moment.“
    Wir hörten ein Schlurfen am Ende des Gangs und drehten uns um. Überrascht stellten wir fest, dass es der Doktor war.
    „Gibt es ein Problem?“, fragte ich.
    Er wirkte verwirrt, und sein Gesicht legte sich in viele Falten. „Ein Problem?“
    „Mit Josh?“, schlug ich vor. Was mir gerade noch fehlte, wäre, dass er zu irgendeinem neumodischen Werwolf mutierte, der resistent gegen Silber war.
    Wäre das nicht mal was

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