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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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zwingend.“
    „Sie sagten doch, dass Hitler ihm befohlen hatte, eine Werwolf-Armee ins Leben zu rufen.“
    „Was nicht ausschließt, dass er sich zu diesem Zweck eines anderen Werwolfs bediente“, argumentierte Doc Bill. „Tatsächlich war Hitler von Wölfen und Werwölfen fasziniert. Sein Vorname, Adolf, lässt sich mit ‚Edler Wolf‘ übersetzen.“
    „Sie wollen behaupten, Hitler sei ein Werwolf gewesen?“
    „Den entsprechenden Charakter besaß er jedenfalls. Sobald Menschen gebissen werden, tragen sie den Dämon der Lykanthropie in sich. Sie sind dann nicht länger geistig gesund.“
    „Damit treffen Sie bei Hitler den Nagel auf den Kopf“, erwiderte ich. „Aber er starb an Zyanidvergiftung.“
    „Und an einem Schuss in die Schläfe, zumindest sagt man das. Aber er könnte auch an einer Silbervergiftung verendet sein.“
    „Ist das ein Euphemismus für eine mittels einer Silberkugel ausgelöste Explosion?“
    „Da seine Gefolgsleute ihn und seine frischgebackene Ehefrau mit Benzin übergossen und anzündeten, bevor die Russen kamen, lässt sich das heute schwer rekapitulieren.“
    „Spielt es wirklich eine Rolle, ob Hitler ein Werwolf war?“, wandte Grace ein. „Jedenfalls laufen seine Armee und ihre Nachkommen noch immer frei herum und machen uns das Leben zur Hölle. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.“
    „Sie haben recht“, stimmte Doc Bill zu. „Denn schon bald werden in diesen Bergen mehr als nur ein oder zwei Werwölfe ihr Unwesen treiben, falls es nicht längst geschehen ist.“
    „Woraus schließen Sie das?“
    „Die Zigeunerin hat sie aus gutem Grund als Teufel bezeichnet. Werwölfe genießen das Töten ebenso sehr wie das Produzieren neuer Artgenossen. Wenn Sie diesen Anfängen nicht wehren, wird über kurz oder lang die ganze Stadt, der gesamte Staat, vielleicht sogar das Land von ihnen überrannt werden.“
    Ich konnte nicht glauben, dass wir diese Unterhaltung tatsächlich führten. Noch schlimmer war, dass ich es insgeheim doch glaubte.
    „Ich muss mir Silberkugeln besorgen.“ Grace sah mich an. „Meinst du, die bekommt man übers Internet?“
    „Ist das nicht ein bisschen voreilig?“ Mein Blick zuckte zu ihrer Pistole und zurück zu ihrem Gesicht. „Ich meine, du kannst nicht einfach losziehen und mit Silberkugeln auf Wölfe schießen. Man wird dich in einen Raum mit Gittern vor den Fenstern sperren. Wölfe sind doch sicherlich vom Aussterben bedroht, besonders in dieser Gegend.“
    „Es ist kein Wolf“, widersprach sie mit trotzig gespitzten Lippen.
    „Deiner Ansicht nach ist es ein Mensch, der zu einem Wolf mutierte. Glaubst du, diese Erklärung wird dir weniger Schwierigkeiten einbringen, nachdem du ihn erschossen hast?“
    „Wenn ich einen Wolf mit menschlichen Augen sehe, der mit sabbernden Reißzähnen auf mich zustürmt, werde ich nicht tatenlos abwarten, bis ich selbst einer werde. Es interessiert mich nicht, ob sie mich in eine Zelle stecken.“
    Manchmal konnte man einfach nicht mit ihr reden.
    Doc Bill ließ das Silberskalpell zwischen zwei Fingern kreisen. „Ein Werwolf in Menschengestalt würde beim Kontakt mit Silber verbrennen.“
    „Wie praktisch“, befand Grace.
    „Hast du etwa vor, durch die Gegend zu laufen und die Leute mit Silber zu berühren, um zu sehen, ob sie zu qualmen anfangen?“
    „Wenn nötig.“
    „Grace!“ Ich schlug mir auf die Stirn. „Hör dich doch nur an!“
    Sie ignorierte mich. „Danke für alles, Doc. Wir bleiben in Kontakt.“ Mit einem Nicken in seine Richtung zog sie ab.
    „Äh, danke“, stammelte ich und folgte ihr.
    Tot oder nicht, ich wollte nicht länger als nötig mit Josh im selben Zimmer sein.
    Ich holte Grace auf dem Parkplatz ein. „Hey!“ Ich packte sie am Arm. „Was hast du vor?“
    „Mit unserem Verdächtigen reden.“
    „Aber … “ Ich runzelte die Stirn. „Er ist kein Verdächtiger mehr. Josh wurde von einem Wolf oder etwas Ähnlichem getötet.“
    „Was, wenn Cartwright der Wolf ist?“
    Ich blinzelte. Was, wenn er es war?
    „Ich habe ihn mir geschnappt, weil Menschen, die dich verletzt haben, spurlos verschwinden. Damit ist und bleibt er mein Hauptverdächtiger.“
    „Du glaubst wirklich, dass sich in unseren Wäldern ein Werwolf herumtreibt?“
    „Ja.“ Grace fixierte mich mit den Augen. „Das tue ich.“
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, und mir blieb nichts anderes übrig, als ihr nachzulaufen. „Lass uns mal annehmen, es wäre so“, schlug ich vor. „Warum hat der

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