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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Glanz, der sie einkapselte, schien sich verdichtet zu haben.
    Barlow ließ von ihrer Lippe ab und stand zögerlich, unsicher, vor ihr. Dann, fast als könnte er sich nicht beherrschen – verdammt, sie konnte sich auch nicht beherrschen –, ließ er die Zunge hervorschnellen und leckte über die winzige Wunde. Der Zärtlichkeit seines Mundes folgte ein Vordringen seiner Hände. Er ließ sie über ihren Körper wandern, als wollte er sich dessen Form einprägen, dann schlüpften sie unter ihr geborgtes T-Shirt, streichelten ihre Rippen, wölbten sich um ihre nackten Brüste und hoben sie an.
    Er hatte Schwielen an den Handflächen und an den Fingerspitzen. Sie kratzten über ihre Haut, und Alex erschauderte. Hypnotisiert von seinem Kuss drängte sie sich ihm entgegen.
    Wie war es möglich, dass allein der Geschmack seines Mundes sie feucht machte? Da war etwas … etwas, nach dem sie mehr hungerte als nach Blut. Sie wollte die Empfindungen bis zum Letzten auskosten – das Spiel seiner Zunge, das Knabbern seiner Zähne, die lustvolle Wonne, die jede seiner Berührungen verhieß.
    Alex merkte nicht, dass sie ihn noch immer streichelte, die Finger über sein Glied gleiten ließ, mit dem Daumen über die Spitze rieb. Ihn massierte, Druck ausübte, ihn zum Höhepunkt brachte.
    Fast.
    Er schwoll an in ihrer Faust. Sie steigerte das Tempo, erhöhte den Druck, schrappte mit den Zähnen über sein Kinn, folgte der Linie seines Halses, spielte mit dem Gedanken, an der Vene, die dort pochte, zu saugen oder auf die Knie zu sinken und an etwas anderem zu saugen.
    Plötzlich packte er ihr Handgelenk und zerrte es aus seiner Hose; als sie Widerstand leistete, verstärkte er den Druck bis an die Schmerzgrenze. »Sie sind weg.«
    Er stieß Alex von sich und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Genauso gut hätte er ihr eine Ohrfeige verpassen können.
    Was war bloß in sie gefahren? Hatte sie neben ihrer Menschlichkeit auch den Verstand verloren? Nie zuvor hatte sie sich bei einem Mann so verhalten, erst recht nicht bei einem, der noch nicht mal ein Mann war.
    Aber sie war schließlich auch keine Frau mehr.
    »Was zum Teufel war das?«, überlegte sie laut.
    Barlow mied ihren Blick. Was sie ihm nicht verdenken konnte. Immerhin hatte sie eben erst die Hand in seiner Hose gehabt. Alex sah nach unten. Nicht, dass es ihn gestört hätte. Wenn er sie wirklich so sehr hasste, wie er behauptete, warum beulte sich sein Schritt dann immer noch aus? Warum hatte er sich überhaupt je ausgebeult?
    »Nichts«, wiegelte er ab. »Nur die normale Reaktion auf eine Gefahrensituation, wenn man sich in unmittelbarer Nähe zu seinem Erschaffer befindet.«
    Alex blinzelte. »Es wird also wieder passieren?«
    »Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe.«
    Was zur Hölle war das? , ging es auch Julian durch den Kopf.
    Er hatte sich die Erklärung schnell zurechtgebastelt: eine Kombination aus der gefährlichen Situation und der normalen Reaktion auf den eigenen Erschaffer. Aber das war erstunken und erlogen. Wie sie aufeinander reagiert hatten, war alles andere als normal.
    Für den Moment schien Alexandra ihm den Schwachsinn abzukaufen. Doch sollte es wieder passieren – und in Anbetracht der Tatsache, dass er keine Ahnung hatte, warum es überhaupt passiert war, war das nicht ausgeschlossen –, wüsste sie, dass er gelogen hatte.
    Weitere Sirenen heulten in der Ferne und lenkten seine Aufmerksamkeit von dem Problem ab. »Wir müssen verschwinden.« Julian wollte nach ihrer Hand fassen, aber sie wich zurück. Kein Wunder.
    »Das ist vollkommen absurd«, stellte sie fest. »Werwölfe können einander in menschlicher Gestalt nicht berühren. Wir beide müssten gerade eine fette Migräne haben.«
    Gewöhnliche Werwölfe – welche Fehlbezeichnung – hatten eine kleine Eigenart. Jeglicher Körperkontakt in menschlicher Form löste bei ihnen grauenhafte Kopfschmerzen aus.
    »Ich konnte die von mir erschaffenen Wölfe immer berühren.«
    Dass er in der Lage war, Alex zu berühren, war es nicht, was ihn nervös machte, sondern dass er sich so sehr danach verzehrte.
    Die grünen Augen in ihrem herzförmigen Gesicht geweitet, starrte Alex ihn an. Ihr dunkelblondes Haar ließ ihn rätseln, wie sie wohl als Wölfin aussehen würde. Im Momentan ähnelte sie einer erschrockenen Siamkatze.
    »Wer bist du?«, wisperte sie.
    »Julian Barlow.« Er blickte den Flur entlang, durch den die Polizisten entschwunden waren.
    »Nein, ich meinte, was bist

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