Wolfsfeuer (German Edition)
wenn sie sehen würden, was dann passiert.«
»Noch einmal: Was kümmert es dich?«
»Ich hasse lästige Fragen.« Seine Finger gruben sich in ihren Arm, als er sie zur Tür zerrte.
»Und ich hasse dich «, fauchte sie.
»Wie schade, dabei hatte ich gehofft, du würdest dich unsterblich in mich verlieben, damit ich dir anschließend ins Gesicht spucken kann.«
Junge, dieser Auftrag würde echt amüsant werden. Vor allem, wenn sie Barlow ans Messer lieferte.
Plötzlich blieb er stehen und spitzte mit schräg gelegtem Kopf die Ohren. Polternde Schritte näherten sich. Die Cops waren eingetroffen.
Alex erstarrte. Was, wenn Barlow beschloss, die Polizisten umzulegen, damit sie ungehindert abhauen konnten? Wie würde sie reagieren?
Eine wirklich verderbte, satanische Wölfin würde ihm zur Seite springen und mithelfen.
Entscheidungen über Entscheidungen .
Zum Glück musste sie keine treffen. Barlow zog sie in die Ecke und schloss die Augen. Er presste die Kiefer zusammen, als versuchte er mit aller Gewalt, sich unvorstellbare Dinge vorzustellen. Ein Knurren drang tief aus seiner Kehle; Röte überzog seine Haut. Alex hätte schwören können, den Geruch von … unbändigem Zorn zu riechen. Dass sie auf einmal fähig war, Zorn zu riechen, lenkte sie für einen winzigen Augenblick ab, bevor etwas anderes ihre ungeteilte Aufmerksamkeit beanspruchte.
Ein seltsamer, flirrender Glanz strömte nach unten; kristallene Schlieren kapselten sie vom Rest der Welt ab. Zwei Beamte rannten den Flur entlang und kamen ins Zimmer gestürzt, ohne auch nur einen Blick in ihre Richtung zu werfen.
»Scheiße!«, fluchte der erste.
Der zweite würgte. Er musste ein Frischling sein.
»Wer hat das hier gemeldet?«, fragte der erste barsch, wohl hauptsächlich, um seinen Partner von dem Blutbad abzulenken.
»Der Dispatcher sagte … « Röchel. Hust . »Irgendein alter Knacker aus der Nachbarschaft.«
Edward. Dieses Arschloch . Er hatte riskiert, dass Alex geschnappt wurde, nur um Barlow herzulocken.
Ihre Nase an seinen Hals gepresst, sein Kinn auf ihrem Scheitel ruhend, verharrten sie dicht aneinandergedrängt in dem Kokon, den Barlow mithilfe seiner Magie um sie gewoben hatte, bis die Beamten den Rückzug antraten.
Er verströmte einen durchdringenden Geruch, aber es war kein ungezähmter, abstoßender. Stattdessen fing Alex das Aroma von Nadelbäumen auf, von Schnee und frischer Luft. Den Duft der freien Natur.
Sie schmiegte sich noch enger an ihn, als sie wieder diesen diffusen Geruch von Zorn aufschnappte, einen Geruch, der sie an in Eis konservierte Jalapeño-Schoten erinnerte. Wie bizarr. Er schien sie einzuhüllen und gleichzeitig zu durchströmen. Ihr Körper kribbelte, ihre Nerven flatterten, die Härchen auf ihren Armen und an ihrem Hals explodierten in einem Feuerwerk der Sinnlichkeit.
Barlow zog sie enger an sich. Durch die Bewegung strichen ihre Lippen über sein Schlüsselbein. Die ebenso weiche wie harte Textur verlockte sie, seine Haut zu schmecken.
Ihre Zunge schoss heraus, und Alex kostete genüsslich Julians männliches Aroma. Sein Blut pulsierte direkt unter der Oberfläche, und sie verzehrte sich danach, verzehrte sich nach ihm. Ihr Stöhnen war protestierend und lustvoll zugleich.
»Was war das?«
Wie von fern hörte sie einen der Beamten sprechen, der andere murmelte etwas, dann zogen sie sich auf den Flur zurück. Alex war es egal. Ihr Körper schien seinen eigenen Willen zu haben, aber womöglich war er auch willenlos.
Ihre Hände schlüpften unter Barlows Hemd und tasteten über seine Haut, über die Kämme und Schluchten seines Brustkorbs und seines Bauchs; ihre Zähne knabberten an der Vene an seinem Hals, während ihr Daumen unter den Bund seiner Hose und über die harte, geschmeidige Spitzes seines Gliedes glitt.
Barlow schnappte nach Luft; sie sah zu ihm hoch. Dunkler Zorn überschattete sein Gesicht, er rötete seine Haut und konturierte die feine Knochenstruktur darunter. Er beobachtete über ihre Schulter, wie die beiden Polizisten aus dem Zimmer traten, bevor er sie an den Haaren packte und ihren Kopf so heftig nach hinten riss, dass ihr Genick knackte. Sie erwartete, dass er sie töten oder es zumindest versuchen würde. Stattdessen presste er den Mund auf ihren.
Ihre Zähne schlugen gegeneinander; Alex keuchte. Julian zog ihre Lippe zwischen die Zähne und biss hinein. Eine Warnung. Kein Mucks .
Doch dieses Mal hörten die Beamten sie nicht. Alex öffnete ein Auge. Der flirrende
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