Wolfsfeuer (German Edition)
Aroma sonnengereifter Limonen, das allein ihr gehörte. Für den Rest seines sehr langen Lebens wüsste er sie allein anhand ihres Dufts aus einer Menschenmenge herauszupicken.
»Alex?«, murmelte er. »Was ist los?«
Sie bewegte sich, und ihre Brustwarzen – hart und kalt wie Murmeln, die im Schnee vergessen worden waren – rieben über seinen Oberkörper. Julian biss die Zähne zusammen, während er auf eine Antwort wartete. Nur bekam er nicht die, die er erwartete.
Stattdessen bog sie den Hals zurück und leckte mit ihrer sengend heißen Zunge – was für ein Kontrast zu all der Kälte – über seinen Mund.
Keuchend zuckte er zurück, doch sie schnappte nach seiner Lippe und hielt sie zwischen ihren Zähnen gefangen.
Die vermaledeite Wolke verdeckte weiterhin den Mond. Er konnte die Kontur ihres Gesichts nicht erkennen, was jeden anderen seiner Sinne intensivierte.
Ihr Duft mischte sich mit dem Eis und dem Schnee, dem Geruch des Mondes – süß wie kristallblaues Speiseeis. Die Knochen in ihren Unterarmen bewegten sich unter seinen Händen wie Stöckchen in einem Futteral, gefertigt aus dem zartesten Material, das die Welt je gekannt hatte. Ihre unfassbar kühle Haut belebte seine, die sich, seit er seine Metamorphose abrupt unterbrochen hatte, anfühlte, als glühe sie vor Fieber. Ihr Mund, weich wie ein köstlicher Frühlingsregen, öffnete sich und lud ihn ein.
Er durfte nicht. Er konnte nicht. Er würde nicht.
Er tat es.
Dieser Geschmack – so vertraut und doch so neu – verlockte ihn zu mehr. Anders als sein Verstand erinnerte sich sein Körper bis ins kleinste Detail an den verbotenen, gefährlichen Sex, den sie ein einziges Mal gehabt hatten.
Die Handgelenke über dem Kopf fixiert, war sie ihm so hilflos ausgeliefert wie eine geopferte Jungfrau aus längst vergangenen Tagen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich zu fügen – seinem Kuss, seiner Berührung, ihm selbst – , und die Vorstellung machte ihn so hart, dass er sich kurz fragte, ob sein Schwanz zu Eis erstarrt war.
Nur dass sein Schwanz nicht kalt war, sondern heiß wie Feuer, und Alex ihren ausgekühlten Bauch dagegenrieb, als würde die Reibung genügen, um sie zu wärmen, und das Stöhnen, das sich ihrer Kehle entrang, gleich einem schwachen Erdbeben über ihre und seine Lippen pulsierte.
Seine freie Hand umfasste ihre Hüfte, sein Daumen glitt über den Knochen, und sein Fingernagel schrappte leicht über ihre Haut, was bewirkte, dass sie den Rücken durchbog und ihm ihre Brüste mit diesen fantastischen Murmel-Nippeln entgegendrängte, während sie sich vor und zurück, vor und zurück bewegte, bis die Reibung ihn an den Rand des Wahnsinns trieb.
Mit kribbelnden Handflächen und bebenden Fingern beherrschte er sich, solange er konnte, und als er es nicht mehr länger aushielt, bewegte er die Hand von ihrer Hüfte über ihre kühle Seite hinauf zu ihren Brüsten, bis er ihre prächtige Fülle umfassen und ihren Nippel mit dem Daumen massieren konnte.
Alex entschlüpfte ein Lustschrei, und Julian dämpfte das Geräusch mit seinem Mund, beseelt von dem Verlangen, unentdeckt, ungestört zu bleiben. Wenngleich …
Wegen des Vollmonds waren sie die Einzigen, die noch im Dorf waren.
Gott . Er drohte zu kommen, noch ehe er in ihr war.
Dann schmeckte er ihre Tränen, Salz und Hitze, die sich mit Kälte und Süße paarten und ihn an das erste Blut erinnerten, das er je gekostet hatte.
Es war unglaublich befriedigend gewesen.
Julian löste sich von Alex und ging auf Abstand. Sie hatte recht. Es würde immer eine Bestie in ihm lauern, die nur darauf wartete, zu entkommen und Schaden anzurichten.
Der Mond schob sich hinter den Wolken hervor, und sein Licht strömte wie ein Wasserfall aus Eis vom Himmel herab, der ihre Tränenspuren in geschmolzenes Silber verwandelte. Julian hob eine – zittrige, wie er feststellte – Hand und streichelte mit dem Daumen über ihre Wange.
Alex riss die Augen auf, deren Farbe von der Nacht verschluckt wurde, sodass ihr strahlendes Grün jetzt der Blässe des Mondes glich. Sie sah aus, als wäre sie einem Gemälde entsprungen, wie eine funkelnde Eisgöttin, deren zerzaustes Haar mitternachtsblau über ihre perlweißen Brüste fiel. Er verzehrte sich danach, ihr die Tränen vom Gesicht zu lecken, während er wieder und wieder in sie eindrang.
» Faet «, flüsterte er und wollte seine Hand wegnehmen.
Sie schloss die Finger um sein Handgelenk. »Nein«, fauchte sie, das Tier in ihr
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