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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Er spannte die Arme an, um sie hochzustemmen, aber sie hatte bereits die ihren um seinen Hals geschlungen und stützte sich an der Hauswand ab, um die Knie um seine Hüften zu haken, die Knöchel hinter seinem Rücken zu überkreuzen und ihn in sich aufzunehmen.
    Mit einem Stoß glitt er in sie hinein, dann schwelgte er in ihrer Hitze – dieser weichen, engen, feuchten Hitze. Er hatte das schnell zu Ende bringen wollen – er hatte nicht mehr viel Finesse aufzubieten – , doch stattdessen wurde er, kaum dass sie ihn umschloss, ganz still und senkte die Stirn zu ihrer.
    Sie suchte das Vergessen; er verstand das. In manchen Nächten hätte er für eine einzige Stunde innigen Friedens die Seele, von der Alex nicht glaubte, dass er sie besaß, hergegeben.
    »Barlow«, wisperte sie und versuchte, den Rücken durchzubiegen, aber er steckte zu tief in ihr.
    »Beweg dich nicht«, presste er hervor. Wenn sie sich jetzt bewegte, wenn sie das täte, wäre das hier viel zu schnell vorüber; dann würden sie sich beide an all das erinnern müssen, was sie zu vergessen suchten. Und das wollte er so lange wie möglich hinauszögern.
    Sie sagte etwas, das sehr nach Knull mœ i Ø ret klang, wenn auch auf Englisch, woraufhin er lächelnd die Augen schloss und die Kraft konzentrierte, auf die er so stolz war.
    »Ganz ruhig«, raunte Julian. Er schmiegte die Handfläche an ihren Bauch, ließ sie nach unten gleiten und seinen Daumen zwischen die seidigen Löckchen schlüpfen. Sie war feucht und angeschwollen, vielleicht so kurz vor dem Orgamus wie er. Er begann, sie sanft mit dem Daumen zu massieren.
    »Ja«, stöhnte sie. »Ja.«
    Und dieses eine Wort, gekeucht mit einer Stimme, die er nur als weiblich beschreiben konnte, brachte ihm die Erinnerung statt des Vergessens.
    Seine Hand auf dem Bauch einer anderen Frau, als sie in die Laken und ineinander verheddert im Bett lagen. Ihre Träume, seine Hoffnungen, die Meinungsverschiedenheit, die sie entzweit und Alana von ihm weggetrieben hatte.
    Ihrem Tod entgegen.
    Julian zog die Hand weg, und die eisige Nachtluft versengte ihm die Finger. Aber er konnte noch immer ihre Haut an seiner Handfläche spüren, ihren Körper, der nach seinem Samen hungerte.
    »Ich kann nicht«, stieß er hervor.
    »Doch, du kannst.« Sie drängte ihm energisch und selbstsicher das Becken entgegen. »Genau wie … ich.«
    Blanker Zorn loderte in ihm auf, grell wie ein Blitz am Himmel, und fast glaubte er, in der Ferne Donner zu hören. Warum bebte die Erde nicht? Warum öffnete nicht der Himmel seine Schleusen und ließ Feuer herabregnen? Er fickte gerade eine andere Frau, und nicht nur irgendeine Frau, sondern die Frau.
    Die Frau, die Alana ermordet hatte.
    Julian warf den Kopf zurück und schleuderte seine Rage dem Nachthimmel entgegen, als Alex sich zuckend um ihn verkrampfte und mit ihrem eigenen Orgasmus den seinen in Gang setzte. Doch in der Sekunde, bevor er sich in ihr entlud, blitzte eine andere Vision in seinem Kopf auf.
    Ein Junge mit goldenem Haar. Ein Mädchen mit grünen Augen. Ein Traum, der durch eine bizarre Kombination aus Liebe und Lügen und Unmöglichkeit zu einem Albtraum mutiert war.
    Die Gedanken waren purer Schmerz, und Julian knurrte wieder, als das Tier in ihm darum kämpfte hervorzubrechen.
    Alex suchte seinen Mund mit ihrem, und kurz bevor sich ihre Lippen trafen, wisperte sie: »Julian.«
    Der Orgasmus überrollte ihn mit einer Heftigkeit, dass er sich an der Wand abstützen musste, um nicht in die Knie zu brechen. Dafür gewann der Wahnsinn die Oberhand, als er wieder und wieder in sie hineinstieß und das Stakkato, mit dem ihre Wirbelsäule gegen die Hauswand knallte, die in ihm schlummernde Wildheit weiter anheizte.
    Es schien ihr nichts auszumachen, denn sie klammerte sich, die Arme um seinen Rücken geschlungen, an ihm fest, während sie alles nahm, was er gab, alles gab, was er nahm, und ihm dabei im Rhythmus seiner Stöße ins Ohr keuchte: »Mehr. Mehr. Mehr.«
    Als er sich ganz verausgabt hatte, sie sich ganz verausgabt hatte, zog er sich aus ihr zurück, ohne sie anzusehen. Seine Hände und Füße wurden, eine Sekunde ehe sie den Boden berührten, zu Pfoten, dann schoss er davon, während in seinen zotteligen Wolfsohren das Echo der letzten Worte, die seine Frau zu ihm gesagt hatte, nachhallte, Worte, mit denen sie das Einzige verlangte, das er ihr niemals würde geben können.
    Ein Kind.
    »Typisch Mann«, murmelte Alex, als Julians buschiger goldbrauner Schweif in der

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