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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Wieso genoss sie es so sehr, ihn zu reizen?
    »Vielleicht erklärst du mir ganz genau, wie dein Plan aussieht.«
    »Ein Mensch unternimmt einen Spaziergang im Mondschein.« Alex hob eine Hand und ließ die Finger durch die Luft trippeln. »Der Killerwolf pirscht sich heran.« Mit der anderen ahmte sie sein Heranschleichen nach. Dann drehte sie beide Handflächen nach oben. »Voilà!«
    »Ein toter Mensch.«
    Alex rieb sich die Augen. Amateur .
    »Man braucht einen Wolf, um einen Wolf zu fangen. Zum Glück haben wir sogar zwei.«
    Ein Ausdruck des Begreifens erhellte Barlows Züge. »Was soll ich tun?«
    Sie trafen sich, vermeintlich zufällig, auf dem Dorfplatz.
    Julian packte ihren Arm und hielt ihn beharrlich fest, als sie Widerstand leistete. »Wo hast du gesteckt?«
    »Das geht dich gar nichts an.« Alex gelang es, sich zu befreien, wenn auch nur, weil Julian es zuließ.
    »Jeder hier geht mich etwas an.«
    »Ich nicht.« Damit drehte sie ihm den Rücken zu.
    Knurrend schnappte er sich ihre Hand, wirbelte sie zu sich her um und presste sie an sich. »Sieht irgendjemand zu?«, raunte er.
    »Du solltest lieber fragen, wer nicht«, antwortete sie und trat ihm ans Schienbein.
    Er war so überrumpelt, dass er sie losließ und folglich wieder einfangen musste. Sich vor ihren Stiefeln in Acht nehmend, warf er sich Alex kurzerhand über die Schulter und trat den Heimweg an.
    »Jetzt schon?«, wisperte sie, mit Armen und Beinen rudernd.
    Er gab keine Antwort, sondern trug sie kommentarlos und ohne das wissende Grinsen der zu drei Vierteln versammelten Dorfbewohner zu beachten vom Dorfplatz, die Straße hinunter und in sein Haus, wo er sie vor dem großen Panoramafenster auf die Füße stellte.
    »Du wolltest, dass ich es glaubhaft inszeniere.« Barlow duckte sich, als sie nach ihm schlug.
    »Indem du vor versammelter Mannschaft mit mir streitest!« Sie fuchtelte mit den Händen, als stritten sie wirklich. Julian war nicht sicher, ob sie es nicht taten. Sein Blutdruck war definitiv im Steigen begriffen. »Das war kein richtiger Streit.«
    »Ich bin der Alpha.« Er trat einen entschlossenen Schritt auf sie zu und grinste, als sie einen nach hinten machte. »Niemand legt sich ernsthaft mit mir an.«
    Sie lachte, doch als er noch einen Schritt näher kam – einen weiten, der sie fast in Körperkontakt brachte – , erstarb ihre Belustigung, und sie versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust. »Springst du mit jedem, der sich dir widersetzt, derart unsanft um?«
    »Nur mit dir.«
    »Weil nur ich mich dir widersetze?«
    »Ja.«
    Merkte sie überhaupt, dass ihre Fingerspitzen unter den Kragen seines Flanellhemds geschlüpft waren und federleicht über sein Schlüsselbein strichen? Vermutlich nicht, nachdem er selbst gerade erst realisierte, dass er die Hände an ihre Hüften gelegt hatte.
    »Sieht jemand zu?«, wisperte sie, während er sie weiterhin bedrängte und sie sich ihm weiterhin widersetzte.
    »Du solltest besser fragen, wer nicht«, murmelte er, sein Mund nur noch einen Hauchbreit von ihrem entfernt.
    Der Plan war ganz einfach. Nach einem publikumswirksamen Streit auf dem Dorfplatz würde Julian Alex gewaltsam zu seinem Haus zerren, sie dort vor den Augen aller küssen und das Licht löschen.
    Sobald das gesamte Dorf überzeugt wäre, dass sie – wieder mal – eine Nummer schoben, würden sie sich durch das Fenster hinausschleichen, sich verwandeln und nach Awanitok laufen. Dort würde George, den Ahnungslosen mimend, umherspazieren und darauf warten, gefressen zu werden.
    Leider bekam der Plan erste Risse, als Alex’ Schultern mit einem gedämpften Rumsen gegen das Fenster stießen. Anstatt das Licht auszuschalten, presste Julian den Mund auf ihren.
    Nun ja, sie hatte ihn instruiert, es glaubwürdig aussehen zu lassen.
    Ihre Lippen teilten sich – ob um zu stöhnen oder zu fluchen, konnte Julian nicht sagen. Bei Alex ging beides oft Hand in Hand. Sie krallte die Finger in sein Hemd, während er den Griff um ihre Hüften verstärkte. Beide klammerten sich aneinander, als ihre Zungen sich zum ältesten aller Tänze trafen.
    Dann glitt Alex nach unten und zog Julian mit sich. Sie landeten auf dem Boden, die Lippen verschmolzen, die Körper verschlungen. Er stützte sich mit den Händen seitlich ab. Er war so viel schwerer als sie. Nicht dass er ihr Schaden hätte zufügen können – zumindest keinen bleibenden. Aber er wollte nicht, dass dies hier endete. Jetzt noch nicht.
    Sie knabberte an seiner Lippe; er saugte

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