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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ohne ein weiteres Wort den Rückzug an. Adams Stimme folgte mir. „Was zur Hölle hast du vor? Glaubst du wirklich, du kannst mich einfach hier sitzen lassen?“
    „Das habe ich gerade getan“, murmelte ich.
    „Ich werde dich umbringen.“
    „Spar dir die Mühe.“
    „IchwerdedirdieGedärmeherausreißenunddichdamitstrangulieren.IchwerdedeinBluttrinken;ichwerdedarinbaden.“
    „Wie originell.“
    Und ziemlich Furcht einflößend. Nichtsdestotrotz musste ich zu Luc und ihn wegbringen.
    Ich rannte den ganzen Weg zum Haus zurück, schnappte mir meine Sachen und warf alles bis auf das Betäubungsgewehr, Cassandras Messer und mein Handy in den Kofferraum. Diese drei Gegenstände legte ich auf den Beifahrersitz. Eine Sekunde lang starrte ich Adams Pistole an, dann realisierte ich, dass er mir bestimmt nicht geholfen hätte, indem er sie mit Silberkugeln lud, deshalb ließ ich sie im Kofferraum. Zuletzt schnallte ich mir eine Gürteltasche mit meinem Geld und den Papieren um die Hüfte.
    Als ich mich hinters Lenkrad setzte, stieg ein Heulen zum untergehenden Mond auf. Nervös schaute ich zurück zum Sumpf. Das hatte sehr nah geklungen.
    Ich trat aufs Gaspedal und jagte, Gras und Erde nach allen Seiten aufwirbelnd, die Einfahrt hinunter, dann schlitterte ich mit quietschenden Reifen auf die Hauptstraße. Anschließend wählte ich mit einer Hand Franks Nummer. Es war mitten in der Nacht, deshalb überraschte es mich nicht, als sich der Anrufbeantworter einschaltete.
    „Ihr loup-garou wartet etwa einen Kilometer östlich des Ruelle-Anwesens im Sumpf in einem Käfig“, sagte ich. „Falls Sie Probleme haben, ihn zu finden, rufen Sie Detective Conner Sullivan an und bitten ihn, Sie zu der Stelle zu bringen, wo Charlie Wagner gestorben ist.“ Ich legte auf und murmelte: „Beim ersten Mal.“
    Ich machte mir keine Gedanken darüber, wohin ich fuhr, was ich tat oder wie ich mich die nächsten fünfzig Jahre vor Adam verstecken sollte. Stattdessen konzentrierte ich mich ganz darauf, Luc zu holen und in Sicherheit zu bringen.
    Der Mond war schon fast verschwunden; bald würde die Sonne aufgehen. Ich parkte vor Adams mobilem Heim. Auf halbem Weg zur Tür machte ich noch mal kehrt, um das Messer zu holen.
    „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, sinnierte ich, während ich die Waffe in meiner Gürteltasche verstaute.
    Ich beschloss, das zu meinem Mantra zu machen.
    Ein paar Sekunden später stand ich, die Hand erhoben, um zu klopfen, während mein Hirn sich noch abmühte, irgendeine fantastische Lüge für Sadie, die Babysitterin, zu fabrizieren, zögernd vor der Tür, dann probierte ich es mit dem Knauf.
    Die Tür schwang lautlos nach innen auf.
    Ich sah erst über die eine Schulter, dann über die andere, bevor ich hineinhuschte. Ich war fest entschlossen gewesen, alles zu tun, um das Kind von hier fortzubringen, aber uneingeladen ein Haus zu betreten, verschaffte mir ein mulmiges Gefühl.
    IchschlichdenGanghinunter.ImerstenZimmerschliefSadieaufdemBett.IchzogdieTürzuundgingweiterzudemRaum,dervoneinemNachtlichterhelltwurde.EinHaufenJungenspielzeu g – einFootball,einSchlagholz,einKartenspiel,dasaussah,alswäreesschonöfterdasOpfervonHold’emgeworde n – lagzusammenmitmehrerenschmutzigenT-ShirtsundeinemDutzendmüffelnderSockenaufdemBodenverstreut.
    Luc lag, Arme und Beine in völliger Unbekümmertheit von sich gestreckt, auf den Laken. Ich ließ den Atem entweichen, den ich vor Anspannung angehalten hatte, und Lucs Lider zuckten hoch.
    Ich legte den Finger an die Lippen, und er grinste, während ich zu ihm hastete und mich neben ihn kniete. Noch bevor ich etwas sagen konnte, schlang er mir schon die Arme um den Hals und drückte mich. Was würde ich nicht dafür geben, so vertrauensvoll sein zu können. Aber nach dieser Sache hier würde mir das vermutlich nie gelingen.
    „Wir unternehmen eine kleine Reise“, flüsterte ich. „Hast du einen Koffer?“
    „Du, ich und Daddy?“, flüsterte er zurück.
    „Nur du und ich.“
    „Ist Daddy damit einverstanden?“
    „Nein“, ertönte eine vertraute Stimme von der Tür her.

36
    Adam lehnte direkt neben der Tür an der Wand. Er trug Jeans, ein ärmelloses Hemd und Turnschuhe. Sein Armband glänzte matt im Dämmerlicht, das aus dem Flur hereinfiel.
    Als ich jetzt darüber nachdachte, fiel mir auf, dass er es im Käfig nicht angehabt hatte. Allerdings konnte einem ein solches Schmuckstück auch leicht mal von der Pfote rutschen.
    „Wie bist du

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