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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Putzaktion zu verbringen, doch jetzt musste ich in die Stadt fahren, einen Fotoladen finden, anschließend der Bibliothek einen Besuch abstatten und ein paar Recherchen anstellen.
    Auch wenn das herrschaftliche Haus der Ruelles via Zeitportal direkt aus dem Bürgerkrieg hier gelandet zu sein schien, war die Ausstattung irgendwann modernisiert worden. Allerdings hatten die Jahre der Vernachlässigung ihre Spuren hinterlassen: Die Gerätschaften funktionierten nicht.
    IchhatteFrankgebeten,sichnichtdieMühezumachen,siereparierenzulassen,weilichnämlichnichtwollte,dassHandwerkerhierherumlungerten,FragenstelltenundinteressanteTiereverscheuchten.AbgesehendavonhatteichschoninschlimmerenUnterkünftengehaust.DeshalbhatteicheinfachmeinebatteriebetriebeneKaffeemaschineausgepacktundmichandieArbeitgemacht.
    „Ich bin Detective Conner Sulliva n – New Orleans Police Department.“
    Ich hatte mir schon zusammengereimt, dass er ein Cop sein musste. Niemand würde so früh am Tag in Anzug und Krawatte auftauchen, es sei denn, er trug eine Polizeimarke. Worauf ich mir allerdings keinen Reim machen konnte, war, was ein Typ wie er an einem Ort wie diesem wollte. Also fragte ich ihn.
    „Was führt die Polizei von New Orleans nach St. Tammary?“
    Nachdem es mir gelungen war, die gemahlenen Bohnen in den richtigen Behälter zu kippen, goss ich Wasser in den anderen und wartete. Ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass es nur in einer Schweinerei endete, das Ding zu schütteln. Der Kaffee kam dadurch nicht schneller raus. Leider.
    „Ich bin nicht die Hausbesetzerin“, erklärte ich, als er nicht sofort antwortete. „Ich habe das Haus mit allem Drum und Dran gemietet. Besser gesagt, mein Arbeitgeber hat das getan.“
    Sullivan starrte mich mehrere Sekunden lang wortlos an. Seine Augen waren braun, was irgendwie nicht richtig zu sein schien, andererseits besitzt nicht jeder Mensch irischer Abstammung das Blau- oder Grün-Gen.
    „Ich bin nicht hier, um Sie zu verjagen“, murmelte er schließlich. „Für so was schicken wir normalerweise keine Detectives los.“
    „Hört sich logisch an.“ Ich griff nach der Kaffeekanne und sah ihn fragend an.
    „Nein danke. Ich hatte heute schon so viel von dem Zeug, dass ich kurz vor einem Herzinfarkt stehe.“
    Meine Mundwinkel zuckten bei der Vorstellung, dass dieser lakonische Mann wegen irgendetwas einen Herzinfarkt bekommen könnte. Ich überlegte, ob er vielleicht versucht hatte, einen Scherz zu machen, nur dass er mich weiter mit seinen durchdringenden Ermittleraugen und seinem ausdruckslosen, nicht lächelnden Mund anstarrte. Also hatte er es vermutlich ernst gemeint.
    Ich schenkte mir eine Tasse ein, dann setzte ich mich auf meinem Schlafsack, um ihm den einzigen Stuh l – ein klappbares Modell aus Segeltuc h – zu überlassen. Er ignorierte ihn und begann stattdessen, durch das Zimmer zu schlendern und in verschiedene Ecken zu spähen.
    „Ich weiß, dass Sie das Haus gemietet haben“, sagte er, „aber aus welchem Grund?“
    „Keinem Besonderen. IchgeheGerüchtenübereinenWolfindenSümpfennach.“
    „Hier in Louisiana?“ Er bedachte mich mit einem neugierigen Blick. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Ich werde es überprüfen, dann bin ich wieder weg.“
    „Was wissen Sie über Adam Ruelle?“
    Ich verbarg meine Überraschung hinter einem Schluck Kaffee. Warum interessierten sich bloß alle so sehr für ihn? „Den Einheimischen zufolge ist er tot.“
    Für einen derart wuchtigen Mann drehte Sullivan sich verblüffend behände um. „Ihnen selbst zufolge ist er das nicht.“
    Hmm . Offensichtlich war er an diesem Morgen schon sehr eifrig gewesen, indem er die Berichte von Cantrel und Hamilton gelesen hatte.
    Ich nippte wieder an meinem Kaffee, ließ mir Zeit beim Schlucken, dann senkte ich die Tasse. „Hier in der Gegend läuft ein Mann herum, der behauptet, Ruelle zu sein.“
    „Wo ist er jetzt?“
    Gute Frage. Ich hatte keine Ahnung, wo Adam lebte. Er tauchte einfach immer gerade da auf, wo ich war. Was mir jetzt, wo ich genauer darüber nachdachte, mehr als merkwürdig erschien. „Warum interessiert Sie das?“
    Sullivan hielt seinen düsteren Blick weiter auf mein Gesicht gerichtet. „Ein Mann wurde getötet.“
    „Charlie. Ich weiß.“
    „Den meine ich nicht. Ein anderer Mann. Letzte Nacht.“
    Ich musste blitzschnell die Finger anspannen, bevor mir die Tasse auf halbem Weg zu meinen Lippen in den Schoß plumpsen konnte. „Wo?“
    „Nicht weit von

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