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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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wäre.
    „Nenn mich nicht chérie “, erwiderte ich zähneknirschend.
    Er verzog den Mund zu einem geisterhaften Lächeln. „Ich schätze, das heißt ja.“

11
    „Du erinnerst dich noch, wonach ich suche?“
    Ich wusste nicht mehr genau, was ich ihm gesagt hatte und was nicht.
    „Ein Tier, das nicht hierher gehört.“
    Was eine ebenso gute Erklärung war wie jede andere. Und eine ebenso schlechte.
    Etwas lauerte dort draußen, etwas, das tatsächlich nicht hierher gehörte. Ganz gleich ob nun ein Wolf, eine große schwarze Wildkatze oder ein Tier, von dessen Existenz bislang noch niemand wusst e – etwas in dieser Art zu entdecken, wäre ein enormer Erfolg für mich.
    Das Aufflammen eines Streichholzes lenkte meine Aufmerksamkeit zurück zu Adam, der sich gerade eine Zigarette anzündete. Ich dachte daran zu protestieren, abe r …
    Das Haus, das ja ihm gehörte, war eine einzige Müllkippe. Was konnte da ein Zigarettenstummel mehr schon schaden? Aber trotzde m …
    „Diese Dinger werden dich eines Tages umbringen.“
    Er blickte mit grüblerischer Miene zum Fenster hinaus, während er die Zigarette zum Mund führte, lang und tief inhalierte und den Rauch anschließend durch die Nase entweichen ließ. „Irgendwas wird mich umbringen, aber ich bezweifle, dass es die hier sein werden.“
    IchrunzeltedieStirnangesichtsdieserAussage,dieeineVariationvon„irgendwannmüssenwirallesterben“zuseinschien.NurdasseseinenhimmelweitenUnterschiedgabzwischensterbenundumgebrachtwerden.HatteerdurchseineZeitbeimMilitäreineandereEinstellungzumTodbekommen?
    Ich wollte ihn danach fragen, wusste jedoch nicht, wie. Die Zunge dieses Mannes war in meinem Mund, seine Hand auf meiner Brust, sein Körper auf intime Weise gegen meinen gedrängt gewesen, trotzdem bereitete es mir Unbehagen, ihn nach seiner Vergangenheit auszuhorchen. Weshalb ich mir nun schwor, seine Zunge nie wieder in meine Nähe zu lassen.
    Ein Schwur, der sich leichter abgeben als einhalten ließ, da war ich mir ganz sicher.
    Er sah mich über seine Schulter hinweg an und inhalierte wieder. „Wie ist diese Blume auf dein Bett gelangt?“
    „Jemand hat sie dort hingelegt, während ich schlief.“
    Die Hand mit der Zigarette verharrte auf halbem Weg zu seinem Mund in der Luft. Er warf die Kippe auf den Boden und trat sie aus. Zum ersten Mal, seit wir uns begegnet waren, trug er nun Schuhe. Armeestiefel. Wie passend.
    „Du bist dir da ganz sicher?“ Die Anspannung seines Körpers strafte seine weiche Stimme Lügen.
    „Sicher, dass es eine Feuerlilie war oder dass jemand sie hinterlassen hat, während ich schlief?“
    „Beides.“
    „Ich bin ohne Blume zu Bett gegangen und mit einer neben meinen Füßen aufgewacht.“
    Als ich jetzt über das, was geschehen war, sprach, erfasste mich neue Angst. Jemand hatte sich in mein Zimmer geschlichen, während ich im Tiefschlaf und verletzlich gewesen war. Der Gedanke behagte mir überhaupt nicht.
    Adam presste die Lippen zusammen und ballte die Fäuste. Er starrte wieder zum Fenster hinaus, und das silberne Licht des Mondes strömte über sein Gesicht. Der Mann war wirklich bildschön.
    Er zuckte zusammen, als ob ihm der Mondschein Schmerzen bereitete, und trat einen Schritt zurück. „Hast du die Blume entsorgt?“
    „Das musste ich nicht. Sie war plötzlich weg.“
    Er neigte den Kopf zur Seite, sodass ihm das Haar über die Schultern fiel. Was war nur an seinen Haaren, das dieses warme Bauchkribbeln bei mir auslöste? „Und jetzt befürchtest du, dass du vielleicht den Verstand verlierst?“
    Ich gab keine Antwort, weil ich keine wusste.
    Er wandte sich wieder dem Fenster zu, und obwohl seine nächsten Worte undeutlich waren, hätte ich schwören können, dass er sagte: „Willkommen im Club.“
    Aber noch bevor ich ihn fragen konnte, was er damit meinte, zerriss ein vielstimmiges Geheul die nächtliche Stille. Dieses Mal waren es definitiv mehrere Stimmen, und dazu noch sehr nah.
    Ich rannte zum Fenster, sah aber nichts.
    „Hier.“ Adam drückte mir etwas Kaltes, Schweres in die Hand.
    Eine Waffe. Die kam mir gerade recht.
    „Weißt du, wie man sie benutzt?“
    „Ja.“
    „Dann benutze sie.“ Damit lief er zur Tür.
    „Warte! Ich komme mit.“
    Adam blieb nicht stehen, sah mich nicht an, antwortete nicht, sondern schlüpfte einfach nach draußen. Als ich die Veranda erreichte, war er verschwunden.
    „Wie macht er das bloß?“, brummte ich. Und warum hatte er mir seine Pistole überlassen? Womit würde er

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