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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nicht einleuchtet?“
    „Wenn nur ein Werwolf einen Werwolf erschaffen kann, wie ist dann der allererste entstanden?“
    „Soll das ein Ratequiz werden?“
    Wieder ignorierte Cassandra meinen Einwurf. Sie wurde darin ziemlich gut. „Es gibt in Louisiana keine Wölfe. Genau aus diesem Grund bist du hier.“
    „Früher gab es mal welche. Mähnenwölfe.“
    „War der in deinem Traum ein Mähnenwolf?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, er war zu groß, zu schwarz, zu timberwolfartig.“
    „Was uns wieder zu dem Fluch bringt.“
    „Durch den deiner Aussage nach ein Mensch zum Tier wurde, ohne gebissen worden zu sein.“
    „Aber warum gerade zu einem Wolf? Warum kein Alligator, keine Schlange und kein Leopard?“
    Ja, warum nur?
    Mich beschlich ein ungutes Gefühl. Ohne Cassandra um Erlaubnis zu fragen, ging ich in ihr Büro, setzte mich an ihren Computer und begann, auf die Tastatur einzuhämmern.
    „Was geht dir durch den Kopf, Diana?“
    „Dass Namen Macht haben“, murmelte ich.
    Sekunden später erkannte ich, in welchem Ausmaß.
    „‚Ruelle‘“, las ich laut. „Französisch für ‚berüchtigter Wolf‘.“
    Cassandra schnappte hörbar nach Luft.
    „Darum hat der Fluch einen Wolf hervorgebracht.“
    „Das können wir nicht mit Sicherheit wisse n … “
    „Vielleicht nicht.“ Ich stand auf und steuerte auf die Haustür zu. „Aber ich habe vor, es herauszufinden.“
    Kein Wunder, dass Adam behauptet hatte, es gäbe im Sumpf keinen loup-garou . Kein Wunder, dass er sich als Führer angeboten hatte. Kein Wunder, dass er mich mit dem besten Sex meines Lebens abgelenkt hatte.
    Welche bessere Taktik hätte er anwenden können, um sicherzustellen, dass ich das, wofür ich hergekommen war, niemals entdecken würde? Solange ich den Blick in freudiger Erwartung stur nach vorn richtete, würde ich nie sehen, was direkt unter mir la g – was schon mehr als einmal direkt unter mir gelegen hatte.
    „Warte“, rief Cassandra mir hinterher. „Du brauchst eine Waffe.“
    „Ich nehme nicht an, dass du zufälligerweise ein paar Silberkugeln auf Lager hast?“
    „Nein, abe r … “ Sie lief in den Laden, wo sie dem zischenden Lazarus irgendetwas zumurmelte. Sobald ich durch den Perlenvorhang trat, klatschte sie mir ein Messer in die Handfläche. „Komplett aus Silber.“
    Die Vorstellung, ein Messer in Adam zu ramme n …
    „Ich kann das nicht.“
    „Glaub mir, Diana, sobald ihm Fangzähne und ein Schwanz wachsen, wirst du es können.“
    „Was, wenn das nicht passiert?“ Ich sah zum Fenster. „Es ist helllichter Tag.“
    „Berühr ihn einfach damit. Stell fest, ob er zu qualmen anfängt.“
    „Na super“, stöhnte ich. „Er wird mich für bekloppt halten.“
    „Macht nichts. Falls sich das hier nämlich als bekloppt entpuppt, ist er nicht der loup-garou .“
    Und dann stünden wir vor einer ganzen Reihe neuer Probleme. Denn wenn es nicht Adam war, wer dann?
    Cassandra biss sich auf die Lippe. „Vielleicht sollte ich dich begleiten.“
    „Damit er uns beide umbringen kann?“
    „Er wird dich nicht umbringen.“
    „Nein?“
    „Wenn er dich töten wollte, hätte er es längst getan.“
    „Da bin ich ja beruhigt.“
    „Du könntest Detective Sullivan mitnehmen. Er will sowieso mit Ruelle sprechen.“
    Ich dachte über die Idee nach, verwarf sie jedoch. „Adam wird mir nicht die Wahrheit sagen, wenn ich in Begleitung eines Bullen komme. Abgesehen davon, auch wenn er mir bisher nichts getan hat, heißt das nicht, dass er Sullivan nichts tun würde.“
    „Du musst mir unbedingt Bescheid geben, ob bei dir alles in Ordnung ist. Ich will wissen, was passiert ist, was er gesagt hat.“
    „Okay.“
    „Bis spätesten s … “, sie schaute auf ihre Armbanduhr, „… sieben Uhr.“
    „Morgens?“
    „Heute Abend!“
    „Nein. Morgen früh.“
    Falls ich mich in Adam täuschte, würde ich Wiedergutmachung leisten müssen. In Anbetracht der Schwere meines Vorwurfs könnte das eine Weile dauern.

25
    Der Entschluss, Adam Ruelle gegenüberzutreten, war eine Sache, ihn überhaupt ausfindig zu machen, eine ganz andere. Leider wartete er nicht im Wohnzimmer meiner gemieteten Unterkunft, was praktisch gewesen wäre. Aber natürlich war es, wie schon erwähnt, helllichter Tag.
    Ich machte mich auf den Weg in den Sumpf, wo ich der Karte, die er für mich gezeichnet hatte, damit ich von seiner Hütte zurück zum Haus fand, in entgegengesetzter Richtung folgte. Aber dort war er auch nicht. Wohin ging er bloß,

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