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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Glück für uns alle .
    Eigenvermerk: Verzichte auf Mönchshut, Knoblauch, Salz, Obsidian und Pentagramme. Sie bringen sowieso nichts. Silber hingegen könnte hilfreich sein.
    „Mutter.“ Im Türrahmen stand eine weitere zierliche, weißhaarige Frau. Sie kam hereingetrippelt und beäugte Cassandra und mich dabei mit neugierigem Blick. „Ist es nicht Zeit für dein Schläfchen?“
    „Bald genug werde ich ohnehin für immer schlafen“, grummelte Mrs Favreau. „Ich habe mich bloß mit zwei von Ariannas Freundinnen unterhalten.“
    Das Gesicht der Frau wurde kummervoll. „Mein armes Mädchen.“
    Obwohl ich wusste, dass Arianna Beasly eine Mutter haben musst e – jeder hatte ein e – , war mir nicht in den Sinn gekommen, dass ich ihr heute möglicherweise begegnen könnte. Warum das so war, verstand ich selbst nicht, denn immerhin sprach ich gerade mit Ariannas Großmutter.
    Dass drei Generationen gleichzeitig lebten, war an sich schon eine beachtliche Leistung. Dass sie in diesem Alter noch lebten, war verdammt bemerkenswert.
    „Wir bedauern Ihren Verlust sehr“, sagte ich, obwohl ich wusste, wie nutzlos solche Worte waren.
    „Ich danke Ihnen“, erwiderte sie. Sie wirkte dabei jedoch nicht besonders dankbar, eher ein wenig angefressen. „Nun, ich muss mich jetzt darum kümmern, dass Mutter etwas zu essen bekommt und anschließend ein Nickerchen hält. Sie ist schließlich nicht mehr die Jüngste.“
    Ich hätte sie gern gefragt, wie alt sie denn war, wie alt sie beide waren, aber ich traute mich nicht. Derartige Fragen wären selbst jenseits der Mason-Dixon-Linie als ungehobelt angesehen worden. Hier unten würde man mich wahrscheinlich foltern und vierteilen.
    „Keine Sorge, Anne.“ Die ältere Frau tätschelte der jüngeren die Hand. „Arianna hat ihren Frieden gefunden.“ Sie schlurfte zur Tür, dann blieb sie auf der Schwelle stehen. „Jemand hat mit Silber auf sie geschossen. Sie ist explodiert.“
    Stille senkte sich über das Zimmer, als Mrs Favreau im Flur verschwand. Unsicher, was mich erwarten würde, warf ich der anderen Frau einen vorsichtigen Blick zu.
    „Meine Schwiegermutter ist ein weni g … “ Sie machte das universelle Handzeichen für verrückt, indem sie einen Finger an ihrer Schläfe kreisen ließ.
    „Tatsächlich?“, murmelte Cassandra.
    „Sie hat Ihnen diese Werwolf-Geschichte erzählt, nicht wahr?“
    Ich starrte sie an. „Stimmt sie denn nicht?“
    Anne stieß ein abfälliges Lachen aus. „Sie haben ihr geglaubt?“
    Als ich etwas erwidern wollte, gebot Cassandra mir mit einer Handbewegung Einhalt. „Hätten wir das nicht tun sollen?“
    „Dies mag zwar New Orleans sein, doch das bedeutet noch lange nicht, dass wir alle Irre sind. Meine Tochter wurde nicht von einem Werwolf gebissen.“
    „Okay“, sagte Cassandra. „Aber warum haben Sie sie dann so schnell bestattet?“
    Annes Lachen erstarb, während gleichzeitig ein seltsamer Ausdruck in ihren Augen aufflackerte; dann drehte sie sich abrupt um und ging zur Haustür. Uns blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Allem Anschein nach war unsere Audienz beendet.
    Aber als wir auf die Vorderveranda traten, antwortete sie überraschenderweise doch noch auf meine Frage. „Wir mussten Arianna so schnell beisetzen, weil meine Schwiegermutter darauf bestand. Sie war vollkommen hysterisch. Es war leichter, sich ihrem Wunsch zu fügen.“
    Damit schloss sie die Tür. Cassandra und ich standen in der unbarmherzigen Nachmittagssonne, als plötzlich jemand zischte: „Psst.“
    Marie Favreau winkte uns von der Hausecke aus zu sich.
    „Ich habe tatsächlich einmal einen Werwolf gesehen“, flüsterte sie, sobald wir bei ihr waren. „Ich war damals noch ein Kind. Mein Vater hatte mich zum Mardi Gras mitgenommen. Als wir gerade den Heimweg antraten, bemerkte ich in einer Seitengasse einen Mann mit seinem Hund. Mein Vater sagte, dass der Mann zu viel Wein getrunken habe, deshalb würde er sich nun, bewacht von seinem treuen vierbeinigen Kameraden, ein wenig ausruhen.“
    Sie strich sich mit einer fragilen, zittrigen Hand über die Augen, so als würde sie die Szene bildlich vor sich sehen. „Dann begann der treue Kamerad das Gesicht des Mannes zu fressen. Ich schrie, und das Tier blickte auf, aber es war gar kein Hund.“
    „Sondern ein Wolf.“
    „Ja, doch das war nicht der Grund, warum ich immer weiter kreischte, selbst nachdem mein Vater mich auf seine Arme gehoben hatte, um den ganzen Weg nach Hause zu

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