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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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rennen.“
    „Mutter!“, ertönte Annes Stimme von der Rückseite des Hauses. „Wo steckst du?“
    „Ich muss gehen“, wisperte sie.
    „Warten Sie.“ Ich streckte die Hand aus, und sie legte erwartungsvoll den Kopf zur Seite. „Warum haben Sie gekreischt?“
    „Wegen seiner Augen.“
    Ein Schaudern erfasste mich, was angesichts der sengenden Hitze wirklich erstaunlich war. „Ich verstehe nicht.“
    „Doch, ich denke, das tun Sie schon.“ Sie warf einen Blick über ihre Schulter, dann sah sie wieder zu mir. „Die Gestalt mag die eines Wolfs sein, trotzdem behält ein Werwolf immer seine menschlichen Augen.“

24
    Wieder sah ich den Wolf am Fenster vor mi r – jenen Wolf, der Adams Augen gehabt hatte.
    „Diana?“ Cassandra fasste nach meinem Unterarm, während Marie Favreau ihrer Schwiegertochter entgegeneilte, und drückte ihn kraftvoll.
    „Mir geht’s gut.“
    Aber das stimmte nicht. Nicht wirklich. Ich wollte mich setzen, vielleicht sogar hinlegen, oder aufstehen und mich gleichzeitig übergeben. Stattdessen zerrte ich Cassandra von den Favreaus weg und zurück zu ihrem Haus. Zum Glück war es nicht weit.
    Sobald wir dann in ihrer kühlen, düsteren Küche waren, setzte ich mich an den Tisch und legte den Kopf zwischen die Knie.
    „Werd mir bloß nicht ohnmächtig“, fauchte sie.
    „Ich werde nicht ohnmächtig.“
    „Dann wirkt deine Imitation aber verflucht echt.“ Sie nahm nun ebenfalls Platz. „Der Wolf am Fenster?“
    Langsam hob ich den Kopf, um zu nicken.
    Ich hatte ihr von meinem Traum erzählt und dass ich einen Wolf mit menschlichen Augen gesehen hatte, allerdings ohne dabei zu erwähnen, wessen Augen es gewesen waren. Aber ihrem Gesichtsausdruck nach wusste sie es längst.
    „Als du diesen Wolf gesehen hast, wo war Adam da gerade?“
    „Mit mir im Bett.“ Ich atmete tief ein und langsam wieder aus. „Am Ende war es wahrscheinlich wirklich nur ein Traum.“
    „Oder aber eine Vorahnung.“
    „Ich habe keine Vorahnungen.“
    Cassandra erwiderte nichts. Da ich mich noch immer ein bisschen schwindlig fühlte, fiel es mir schwer, alle Informationen auf die Reihe zu kriegen; davon, sie zu interpretieren, war ich Lichtjahre entfernt.
    „Du hast von einem Werwolf mit menschlichen Augen geträumt, noch bevor wir wussten, dass Werwölfe welche haben.“ Sie schaute mich an. „Menschliche Augen, meine ich.“
    „Vermutlich reiner Zufall.“
    „Ein Zufall ist es, jemandem über den Weg zu laufen, an den man gerade gedacht hat. Was du mir da beschrieben hast, ist kein Zufall.“
    „Was ist es dann?“
    „Ich hab nicht die leiseste Ahnung.“
    „Du bist wirklich eine verdammt große Hilfe.“
    Aber sie nahm den Fehdehandschuh nicht auf. Ich wusste nicht, warum ich sie überhaupt provozierte. Schließlich war sie im Moment die einzige Freundin, die ich hatte, die einzige Person, der ich vertraute. Ich versuchte, die Scharte auszuwetzen, indem ich einen Erklärungsversuch startete.
    „Vielleicht habe ich ja irgendwann in der Vergangenheit etwas über Werwölfe gelesen, und mein Unterbewusstsein hat die Informationen abgespeichert. Ich hab in meinem Leben schon Unmengen von bizarrem Zeug gelesen.“
    „Könnte sein.“
    „Mein Mann hat dieses Detail allerdings nie erwähnt.“
    Cassandra warf mir einen scharfen Blick zu. „Er hat einen Werwolf gesehen?“
    „Das hat er jedenfalls behauptet.“
    Draußen im Moor, D-Baby. Ein Mann wurde zum Wolf, dann jagte er im Schein des Vollmonds.
    „Ich denke, dass er nicht nahe genug an ihn rangekommen ist, um die Augen erkennen zu können.“ Zumindest nicht bis zu jener letzten Nacht.
    „Da gibt es eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet“, murmelte Cassandra.
    Froh, die Erinnerung an Simon und seinen Tod wegschieben zu können, packte ich die Gelegenheit, das Thema zu wechseln, beim Schopf. „Bloß eine?“
    Sie machte sich nicht die Mühe, auf meine Flapsigkeit einzugehen. „Warum gerade ein Wolf?“
    „Hä?“
    „Oder vielleicht sollte ich lieber fragen: Wodurch ist er zum Wolf geworden?“
    „Cassandra, wovon sprichst du?“
    „Marie Favreau sagt, dass Werwölfe andere Werwölfe erschaffen.“
    „Falls wir ihr glauben dürfen. Falls sie nicht geisteskrank ist.“
    „Schätzt du sie so ein?“
    „Falls sie es ist, bin ich es auch.“ Ich rieb mir die Stirn. „Und ich fühle mich nicht geisteskrank.“
    „Das tun Geisteskranke nie.“
    „Haha. Könnten wir bitte zum eigentlichen Punkt zurückkommen, der mir noch immer

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