Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
die Wolke weiter, und Ginas Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er dieser Knochen war.
    Matt hatte den Vorsatz gefasst, sich seinem Tod wie ein Mann zu stellen und Gina dabei direkt in die Augen zu sehen, in der Hoffnung, so zu ihr durchzudringen. Doch obwohl die Augen ihre waren, war die Kreatur dahinter es nicht, und so entschied er …
    Dass Flucht manchmal doch das Beste war.
    Er schoss herum, als im selben Moment eine große dunkle Gestalt hinter dem Felsen direkt neben ihm hervorschlüpfte. Matt war derart perplex, dass er einfach nur dastand, während er in den Lauf eines Gewehrs starrte.

25
    »Runter!«
    In Anbetracht der Mündung vor seiner Nase hielt Matt das für eine Spitzenidee. Erst als er in Deckung ging, realisierte er, was der Neuankömmling plante. Er riss den Arm hoch und rammte den Gewehrlauf nach oben, bevor der Typ Gina den Schädel wegpusten konnte.
    »Dummer Holzkopf«, murmelte der Mann in einer fremden Sprache, trotzdem erkannte Matt die Stimme wieder. »Was sollte das?«
    Matt warf einen Blick über seine Schulter und sah gerade noch, wie Ginas Schwanz von der Dunkelheit verschluckt wurde. »Sie können sie nicht erschießen!«
    »Ich versichere Ihnen, mein Junge, ich kann.« Edward Mandenauer stieg über Matt hinweg und nahm die Verfolgung auf.
    Matt rappelte sich auf die Füße und setzte ihm nach. Er entdeckte Mandenauer, als dieser gerade wieder anlegte, doch der Mann war zu weit entfernt, als dass er ihn hätte stoppen können.
    Ein Schuss löste sich. Kein Jaulen. Keine Flammen. Dafür begann das silbrige Licht des Mondes golden zu schimmern, und der mitternächtliche Himmel wurde dämmrig.
    »Haben Sie das gesehen?«, fragte Mandenauer. »Ich habe diesen Drecksack direkt zwischen die Augen getroffen, daraufhin hat er sich in Rauch verwandelt und ist verschwunden. Ich hasse es, wenn das passiert.«
    »Passiert Ihnen das oft?«
    »Sie haben ja keine Vorstellung.« Mandenauer spähte zum Mond, der inzwischen sehr der Sonne glich.
    Sein ehemals blondes Haar war fast ganz zu Weiß verblichen. Auch das Blau seiner Augen war verblichen, trotzdem blickten sie noch immer scharf. Edward war sehr groß und sehr dürr, aber er ging nicht gebeugt und musste noch immer ziemlich kräftig sein, um das umfangreiche Waffen- und Munitionsarsenal tragen zu können, das er überall an seinem Körpers verteilt hatte.
    Mandenauer richtete den Blick auf Matt. »Mecate?«
    Er nickte. »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Über Ihr Handy.«
    »Das funktioniert nicht.«
    »Das habe ich bemerkt, als ich Sie anzurufen versuchte. Jedoch konnte ich es via Satellit orten.«
    Das schien die Möglichkeiten der NASA zu übersteigen, gar nicht zu reden von denen eines greisen deutschen Waffennarren. Aber Edward war hier. Wie hätte der Mann ihn sonst aufspüren können?
    »Was ist hier vorgefallen?«
    »Drecksack …« Matt machte eine Pause. »Was bedeutet der Ausdruck?« Er dachte an Unbesiegbarer , Mächtiges Tier oder sogar Wolf-Mann .
    » Arschloch wäre ein passendes Synonym.« Edward rümpfte die Nase.
    Matt beschloss, nicht danach zu fragen, was dummer Holzkopf hieß. Er konnte es sich denken.
    »Der Nahual hat den Mond herbeigerufen«, erklärte er.
    »Interessant. Sie werden mir später genau erzählen, wie er das bewerkstelligt hat. Jetzt sollten wir von hier verschwinden.«
    »Ich lasse Gina nicht zurück.«
    »Die Ranchbesitzerin? Wo haben Sie sie versteckt?«
    »In einem Wolfspelz«, murmelte Matt.
    »Ah.« Der alte Mann nickte. »Das erklärt Ihre Überreaktion, als ich sie erschießen wollte. Aber sie ist nun ein dämonischer Werwolf. Daran können Sie nichts ändern.«
    Panik erfasste Matt und drohte, ihm die Luft abzuschnüren. »Sie sagten doch, es gäbe ein Heilmittel.«
    »Ja, das stimmt. Allerdings ist es nichts, was Sie tun können. Ich habe nach meiner Enkeltochter geschickt. Leider ist sie momentan andernorts im Einsatz. Sie wird kommen, sobald es ihr möglich ist. Lassen Sie uns hoffen, dass Ihre Gina mich unterdessen nicht zwingt, ihr eine Silberkugel ins Hirn zu schießen.«
    »Ich bezweifle, dass irgendjemand Sie zu etwas zwingen könnte, das Sie nicht tun wollen.«
    »Sollte ich sie ein weiteres Mal dabei erwischen, wie sie versucht, Sie zu töten, werde ich es unbedingt tun wollen.« Mandenauer ließ den Blick über die nun sonnige Landschaft schweifen. »Gina ist nicht mehr Gina, sondern ein Werwolf. Das Virus erstickt ihre Menschlichkeit; der Dämon verbrennt sie von innen. Sie wird

Weitere Kostenlose Bücher