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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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und löste die Hand aus seiner; dann schüttelte sie den Kopf, in dem Versuch, ihre Ohren zu zwingen, nicht länger zu hören, was sie unmöglich hören konnten. Wenn dieses Heulen tatsächlich wie ihr Name geklungen hätte, würde Teo sie darauf aufmerksam gemacht haben.
    »Sie … nun ja.« Gina brach ab, atmete tief durch und war froh, dass ihre Stimme nicht zittrig klang, dann setzte sie hinzu: »Sie heulen, um einander zu orten, das Reißen einer Beute zu verkünden oder Menschen in Angst zu versetzen. Die Uhrzeit hat damit wenig zu tun.«
    »Was ist mit dem Anheulen des Mondes?«
    »Ein Mythos. Da Wölfe nachtaktive Jäger sind, heulen sie meist bei Nacht, im Schein des Mondes, was vermutlich der Ursprung dieser Legende ist. Klar, man hört sie tagsüber seltener, aber man sieht sie auch seltener. Schließlich müssen sie irgendwann schlafen.«
    »Habt ihr hier ein ernsthaftes Problem mit Wölfen?«
    Gina schaute ihn an. Es bestand kein Grund, ihm die Wahrheit zu verschweigen.
    »Es gibt in dieser Gegend keine Wölfe.«
    Teo lachte. »Schon klar. Zwinker.« Er zwinkerte. »Zwinker. Keine Sorge, Gina; ich werde nicht zurück nach Arizona rennen, wenn ich einem Wolf oder gar einem Bären begegne.«
    »Du wirst keinem Wolf begegnen.« Sie spähte über die Schulter zu ihrem Camp. »Das ist noch nie jemandem passiert.«
    »Aber …« Ein Schleier der Verwirrung legte sich über seine Augen, bis sie so dunkel waren wie das Moos des Vorjahres. »Ich habe gerade einen gehört.«
    »Dieses Heulen ist irgendein unerklärliches Phänomen. Der Wind, der durch die Felsen pfeift, durch die Berge, die Bäume. Niemand weiß das genau. Wir haben nach Wölfen gesucht, aber nie welche gesehen.«
    »Vielleicht habt ihr sie einfach nur nicht gefunden?«
    Offenbar wusste er sehr wenig über Wölfe. »Wenn hier Wölfe wären, würden wir Spuren entdecken. Beutereste. Wir würden hin und wieder ein Pferd verlieren. Es sind Räuber. Die Rancher hassen sie aus gutem Grund.«
    »Warum habe ich davon noch nie gehört?«
    Gina neigte den Kopf. »Warum solltest du?«
    »Ach, nur so«, wiegelte er hastig ab. »Trotzdem ist es seltsam. Findest du nicht?«
    Allerdings . Doch das würde sie nicht zugeben, und zwar aus demselben Grund, aus dem sie die Sache nicht an die große Glocke hängte. Das Ganze war ein bisschen unheimlich. Keine gute PR. Wer tief in die Tasche griff, um einen entspannenden Aufenthalt auf einer Ranch zu genießen, wollte nicht auf einer landen, wo mysteriöse Phantomwölfe heulten.
    Isaac hatte einmal sogar einen Freund, den er aus dem Zweiten Weltkrieg kannte und dem nachgesagt wurde, dass er alles über Wölfe wusste, was es zu wissen gab, auf die Ranch bestellt, damit er sich dort umsah. Anschließend hatte der Mann seine Enkeltochter hinzugezogen, irgendeine renommierte … ologin. Zoologin? Biologin? Gina kam nicht drauf. Jedenfalls hatte keiner der beiden eine Erklärung dafür gefunden, warum die Wölfe einen derart großen Bogen um Nahua Springs machen.
    »Die Rancher in der Gegend sind heilfroh«, fuhr Gina fort. »Sie haben seit einer Ewigkeit kein Fohlen an einen Wolf verloren.«
    »Hmm«, murmelte Teo, sein Blick verharrte auf den Bäumen.
    »Hast du etwa ein Faible für Wölfe?«
    Es gab solche Menschen. In der Regel waren es Städter. Denn jeder, der im Westen lebte und sich mit Wölfen herumschlagen musste, hasste sie aus tiefster Seele. Wenn man versuchte, mit einem Rancher aus der Gegend den Erfolg der Wiederansiedelung von Wölfen in Yellowstone zu diskutieren, konnte man von Glück reden, wenn man nur mit einem Veilchen davonkam.
    »Sicher«, bestätigte Teo. »Sie sind hübsch.«
    Gina konnte das nicht beurteilen. Sie kannte Wölfe nur aus Filmen, in denen sie meistens als mit Reißzähnen bewehrte, gestaltwandlerische Monster dargestellt wurden und nicht als edle Tiere wie in einem Robert-Bateman-Gemälde.
    »Ich werde einen Bären für dich aufspüren.« Sie tätschelte ihm die Hand. »Das wird dir gefallen.«
    Ehe sie sie wegziehen konnte, verschränkte er die Finger mit ihren, dann rieb er mit dem Daumen über ihren Ballen und löste damit bei Gina das ihr mittlerweile vertraute Bauchflattern aus. »Ja, bestimmt wird es das.«
    Sie hob den Blick von ihren vereinigten Händen zu Teos Gesicht. Seine Augen, die nun die Farbe von korrodiertem Kupfer aufwiesen, hielten ihre fest. Gina könnte jahrelang hineinsehen, ohne dass sie auch nur zweimal hintereinander dieselbe Tönung zeigten. Es war

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